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Wegen Aussageverweigerung
Chelsea Manning wieder in Beugehaft genommen
Die transsexuelle Wikileaks-Informantin sitzt wieder hinter Gittern, weil sie sich geweigert hat, gegen Julian Assange auszusagen.

Chelsea Manning hat bereits einen großen Teil ihres Lebens hinter Gittern verbringen müssen (Bild: Twitter / @xychelsea)
- 17. Mai 2019, 11:23h 2 Min.
Nach einer Woche in Freiheit ist die US-Whistleblowerin Chelsea Manning am Donnerstag erneut wegen Missachtung des Gerichts in Haft genommen worden. Grund ist, dass sich die 31-Jährige geweigert hatte, bei einer nicht-öffentlichen Befragung durch eine sogenannte Grand Jury in Virginia über den kürzlich in London verhafteten Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks, Julian Assange, auszusagen.
Bundesrichter Anthony Trenga verurteilte die trans Whistleblowerin außerdem zu empfindlichen Geldstrafen, sollte sie auf ihrer Position beharren. Nach 30 Tagen soll sie für jeden weiteren Tag, an dem sie ihre Aussage verweigert, 500 Dollar Strafe zahlen. Nach 60 Tagen steigt dieser Betrag auf 1.000 Dollar pro Tag.
Manning zeigte sich laut US-Medienberichten aber unbeeindruckt: "Ich würde mich eher zu Tode hungern als meine Position in dieser Frage zu ändern", sagte sie, bevor sie aus dem Gerichtssaal abgeführt wurde. Auch ihre Anwälte stellten klar, dass man von Manning keine Aussage erwarten könne.
Bereits zweite Beugehaft für Manning
Manning hatte bis letzte Woche bereits 62 Tage in Beugehaft verbracht, weil sie bei einer anderen Grand Jury ebenfalls die Aussage verweigert hatte (queer.de berichtete). Die 31-Jährige hatte unter anderem kritisiert, dass die Befragung der Grand Jury nicht-öffentlich ist und auf ihre früheren Aussagen hingewiesen.
Bereits seit fast zehn Jahren zieht sich der Fall Manning hin: Sie war als Militärangehörige 2010 verhaftet worden, weil sie Hunderttausende geheime Dokumente der Enthüllungsplattform Wikileaks zugespielt hatte. Diese zeigten unter anderem Kriegsverbrechen der US-Armee im Irak-Krieg. Nach ihrer Verurteilung zu 35 Jahren Haft outete sich Manning 2013 als Transsexuelle.
Dass sie die 35 Jahre Haft nicht absitzen musste, verdankte Manning Präsident Barack Obama: Drei Tage vor dem Ende seiner Amtszeit gab der Demokrat bekannt, dass er die Strafe der Whistleblowerin zum großen Teil erlassen werde. Sie wurde dann am Tag gegen Homo- und Transphobie vor genau zwei Jahren, am 17. Mai 2017, aus der Militärhaft entlassen (queer.de berichtete). (dk)

Stay strong and remember you are right. You don't deserve the detention jail, you deserve freedom and peace now.
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