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Erzbistum Köln
Erzbischof hält an Priesterausbilder fest, der für Homo-"Heilung" warb
Der Skandal-Vortrag von Pater Romano Christen im Januar in Bonn bleibt ohne Konsequenzen. "Wir alle machen Fehler", meinte Kardinal Rainer Maria Woelki am Montag.
- 20. Mai 2019, 15:09h 2 Min.
Trotz abwertender Äußerungen über Homosexualität genießt ein Priesterausbilder im Erzbistum Köln weiterhin das Vertrauen von Kardinal Rainer Maria Woelki. "Wir alle machen Fehler, ich auch, und es ist wichtig, dass ein einzelner Fehler nicht alles andere überschattet", teilte der Erzbischof am Montag nach einem Gespräch mit Pater Romano Christen mit. Dieser leiste "wertvolle Arbeit".
Nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" hatte der Direktor einer Ausbildungsstätte des Erzbistums im Januar in Bonn vor Priesteranwärtern gesagt, Homosexualität sei "Folge einer psychologischen (Fehl)entwicklung" in Kindheit und Jugend (queer.de berichtete). Auf die Frage "Ist Homosexualität therapierbar?" gab der katholische Ordensgeistliche demnach die Antwort: "Auch wenn sie von der Schwulen-Lobby regelrecht dämonisiert werden, gibt es Therapien und Männer, die sie erfolgreich bestanden haben."
Rücktrittsforderungen auch aus der katholischen Kirche
Die Aussagen hatten auch innerhalb der katholischen Kirche für heftige Kritik gesorgt (queer.de berichtete). Tim Kurzbach, der Chef des Kölner Diözesanrats, eines Gremiums katholischer Laien, verlangte etwa die Ablösung Christens. "Wer so über Homosexuelle denkt und redet, hat sich für die Ausbildung des Priesternachwuchses diskreditiert", sagte Kurzbach dem "Kölner Stadt-Anzeiger".
Woelki teilte in seiner Stellungnahme vom Montag mit, dass er Homosexualität keinesfalls für eine Krankheit halte. "Wir wollen allen Priesteramtskandidaten, ungeachtet ihrer sexuellen Orientierung, zu einer vertieften Reflexion über ihre Sexualität verhelfen", versicherte er. Christen hatte sich zuvor für seine abwertenden Aussagen entschuldigt (queer.de berichtete). (cw/dpa)














