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USA
Trump-Regierung will Diskriminierung von trans Obdachlosen gestatten
LGBTI-Aktivisten schlagen Alarm, weil die US-Regierung trans Menschen ohne festen Wohnsitz den Zugang zu Obdachlosenheimen erschweren will.

Wie von LGBTI-Aktivisten befürchtet, schränkt die Trump-Regierung immer mehr Rechte von sexuellen und geschlechtlichen Minderheiten ein (Bild: Gage Skidmore / flickr)
- 23. Mai 2019, 11:17h 3 Min.
Das amerikanische Ministerium für Stadtentwicklung und Wohnungsbau hat einen neuen Richtlinien-Entwurf veröffentlicht, mit der laut LGBTI-Aktivisten die "Equal Access"-Regel der Obama-Regierung außer Kraft gesetzt werden soll. "Equal Access" stellte bisher den gleichberechtigten Zugang aller bedürftigen Menschen in Obdachlosenheimen sicher, auch in kirchlichen.
Die neuen Richtlinien sehen vor, dass Betreiber von Obdachlosenheimen das Recht haben, geschlechtergetrennte Räumlichkeiten einzurichten und dass dabei die Geschlechtszuschreibung unter anderem auf "religiösen Überzeugungen" basieren darf. Damit, so befürchten LGBTI-Aktivisten, könnten insbesondere kirchliche Anbieter grundsätzlich Transpersonen den Zugang zu ihren Einrichtungen verweigern.
Dabei hatte Stadtentwicklungsminister Ben Carson bei einer Parlamentsanhörung am Dienstag noch behauptet, dass man keine Veränderungen plane. Die Organisation National Center for Transgender Equality (NCTE) bezichtigte ihn angesichts des Richtlinien-Entwurfs daraufhin am Mittwoch via Twitter der Lüge. "Kurz gesagt: Er hat gelogen. Dies muss seit langer Zeit in Planung gewesen sein."

NCTE-Chefin Mara Keisling ergänzte: "Dies ist eine herzlose Attacke auf einige der schutzlosesten Menschen in der unserer Gesellschaft." Weder das Weiße Haus noch das Stadtentwicklungsministerium haben sich bislang zu den Vorwürfen geäußert.
Carson verachtet LGBTI
Minister Carson gilt als einer der LGBTI-feindlichsten Minister in Donald Trumps Kabinett – und machte seiner Abneigung gegenüber trans Personen bereits vergangenes Jahr bei einer Anhörung vor einem Ausschuss des Repräsentantenhauses Luft. Auf obdachlose trans Menschen angesprochen, sagte der 67-Jährige, dass sich Frauen in Obdachlosenheimen "nicht wohl fühlen" würden, wenn dort jemand, "der eine andere Anatomie hat", ebenfalls aufgenommen werde.
Das Mitglied der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten hatte bereits in den Jahren zuvor immer wieder gegen sexuelle und geschlechtliche Minderheiten polemisiert. So sprach er etwa in seinem 2012 erschienen Buch "America is Beautiful" von einem Zusammenhang zwischen gleichgeschlechtlichen Eheschließungen und dem Zerfall des Römischen Reiches. Wörtlich schrieb er: "Wenn wir die Ehe als Verbindung zwischen zwei Männern oder zwei Frauen oder in irgendeiner anderen Weise durch gesellschaftlichen Druck umdefinieren, so dass sie nicht mehr eine Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau ist, werden wir sie weiter umdefinieren. Das ist ein gefährlicher Weg mit einem desaströsen Ende, wie man am dramatischen Fall des Römischen Reiches sehen kann".

Ben Carson ist seit 2017 Minister für Wohnungsbau und Stadtentwicklung (Bild: Gage Skidmore / flickr)
Während des Präsidentschaftswahlkampfes 2016 stellte er im "Fox News Channel" außerdem Homosexualität mit sexuellem Missbrauch von Tieren oder Kindern gleich, als er erklärte: "Keine Gruppe, egal ob die Homosexuellen, ob [die Pädo-Gruppe] NAMBLA oder Menschen, die an Sodomie [den sexuellen Missbrauch von Tieren] glauben – es ist egal, was sie sind – darf die Definition [der Ehe] verändern."
Die Regierung von Donald Trump hat in den letzten zwei Jahren bereits an mehreren Stellen LGBTI-Rechte zurückgedreht. So untersagte sie Trans*Personen den Dienst in den Streitkräften oder gestattete die Diskriminierung sexueller und geschlechtlicher Minderheiten in der US-Bundesverwaltung. (dk)















Aber is euch mal was aufgefallen: selbst unter den reps Wählern finden lbtgq immer mehr Akzeptanz so dass in den Reden nicht mehr von "schwulen minderheiten" etc geredet wird sondern immer die "religiöse Freiheit" vorgeschoben wird...
Ist für die Betroffenen natürlich kein Unterschied, aber das sich die Sprache gegenüber den Wählern dahingehend geändert hat ist schon auffallend...
Jemand des town hall Meeting von major pete auf FOX gesehen? Der hat sowohl den Präsi als auch fox Moderatoren "gedisst" und hat am Ende standing ovation bekommen! AUF FOX VON FOX ZUSCHAUERN!!!