Die Reportage "Ich und der ganz andere" ertschien im Mai 2018 im Magazin der "Süddeutschen Zeitung"
Die Nannen-Preise, eine der renommiertesten Auszeichnungen für Journalismus in Deutschland, sind am Samstagabend in sieben Kategorien verliehen worden. Den Egon-Erwin-Kisch-Preis für die beste Reportage gewann Bastian Berbner vom "Süddeutsche Zeitung Magazin" für den Beitrag "Ich und der ganz andere" über die ungewöhnliche Freundschaft zwischen einem Schwulen und einem Homophoben in Irland. Der Egon-Erwin-Kisch-Preis wurde 1977 von "Stern"-Gründer Henri Nannen ins Leben gerufen.
Weitere Auszeichnungen gingen an Autoren von "NWZ Online" (Dokumentation), Süddeutsche.de (Web-Projekt), "Aachener Zeitung/Aachener Nachrichten" (lokale investigative Leistung) und an Journalisten von buzzfeed.com/Correctiv (investigative Leistung). Der Fotograf James Nachtwey hat seine siegreichen Reportage-Bilder im "Stern" veröffentlicht, Stephan Vanfleteren seine erfolgreiche inszenierte Fotografie in der Zeitschrift "mare".
Für ihre Berichterstattung über den NSU-Prozess wurde ein Autoren-Team der "Süddeutschen Zeitung" mit einer Sonderauszeichnung bedacht. Die vier Berichterstatter hätten den von 2013 bis 2018 dauernden Prozess vom ersten bis zum letzten Tag begleitet und vorbildlich aufbereitet, lobte "Stern"-Chefredakteur Gless.
Abgespeckte Preisverleihung
War die Verleihung der Nannen-Preise für hervorragende journalistische Leistungen seit 2005 eine glamouröse Veranstaltung mit Rotem Teppich für prominente, geladene Gäste in gediegener Kulisse wie dem Deutschen Schauspielhaus oder der Experimentierbühne Kampnagel in Hamburg, kehrte sie in diesem Jahr zu ihren Wurzeln zurück: ins Gruner + Jahr-Verlagshaus am Baumwall, zu dem das von Henri Nannen (1913-1996) 1948 gegründete Magazin "Stern" gehört.
"Wir müssen zeigen, mit wie viel Aufwand wir Journalismus betreiben", sagte Verlagschefin Julia Jäkel. Rund 1.000 Teilnehmer hatten sich tagsüber im Verlag in Vorträgen, Diskussionen und auf Touren durch die "Stern"-Redaktion über die Arbeit von Journalisten informiert. "Zurück zum Kern", forderte Jäkel. "Zurück zu Wort, Text, Bild – und das Entstehen dahinter." (cw/dpa)
Definitiv nichts für mich.