13 Kommentare
- 02.06.2019, 12:28hHannover
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Dennoch hat sie Recht..
Man kann Akzeptanz nicht verordnen..
Man kann auch Toleranz nicht verordnen..
Man kann soziales Verhalten nicht erzwingen..
Man kann Menschen bilden, und über die Bildung soziales Verhalten, Toleranz und Akzeptanz fördern und herbeiführen.. - |
- 02.06.2019, 14:02h
- Sehr geehrte Frau Karawanskij,
Ihr Satz: "Toleranz kann man nicht verordnen" ist nicht zeitgemäß. Tolerieren bedeutet dulden. Und dulden ist keine Wertschätzung.
Bitte schließen Sie sich mit der LSBTTIQ in Brandenburg zusammen und arbeiten Sie GEMEINSAM für Selbstverständlichkeit.
Sie sagen ja selbst, dass die Arbeit für Vielfalt noch nicht angeschlossen ist und diese erst erfolgreich sein wird, wenn sie nicht mehr notwendig ist.
Es kommt immer darauf an, was man selbst vermittelt. Wie stehen Sie denn selbst dazu? Laut Ihrer Aussage sind Sie selbst gerade noch bei Toleranz? Ihre Arbeit schleppt sich also vor sich hin?
Ich gebe Ihnen ein Beispiel von mir selbst:
Paar Jahre war ich arbeitslos und war zu Beginn eher zurückhaltend. Geholfen hat mir das nicht. Dann hab ich gelernt, mich durchzusetzen und deutlich zu machen, was das Verhalten von anderen für Folgen und Auswirkungen auf mich hat. Das erreicht man aber nicht mit ständiger Zustimmung, oder mit zu viel Verständnis - sorry, aber das ist wahr.
In Gesprächen muss deutlich werden, was ethisch- und was schädlich ist. Und dabei geht es nicht um Schuld, sondern um Fakten die erklärt und vermittelt werden. Was auch deutlich gemacht werden muss, ist, dass Diskriminierung keine Meinung ist. Da gibt es keine unterschiedlichen Meinungen, sondern ein/e Agierende/r und ein/e Betroffene/r. Und das geschieht nicht gegenseitig, sondern einseitig von Seite des/der Agierende/n. Es gilt also, bei den Fakten zu bleiben, und nicht eine andere Aussage als Meinung stehen zu lassen.
Falls Ihnen das schwer fällt, dann erinnern Sie sich doch bitte daran, wie Ihr Mathelehrer Ihnen etwas beigebracht hat. Ihre Rechenwege wurden korrigiert: und entweder war da ein richtig-Haken dahinter, oder ein f = falsch. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Ihr Lehrer jemals dahinter geschrieben hätte: "Na ja, da hast du eine andere Meinung als ich, man kann es unterschiedlich betrachten."
Jetzt sagen Sie wahrscheinlich, dass es da um Mathe ging und das was anderes sei. Ja, das Thema ist ein anderes, aber die Umgangsweise ist dieselbe. Ihr Lehrer hat Ihnen etwas beigebracht durch Korrektur, und da gab es entweder richtig oder falsch.
Machen Sie es in Ihrer Arbeit um Selbstverständlichkeit einfach genauso. Das ist am einfachsten. Denn je mehr Sie andere "Meinungen" zum Thema Vielfalt gelten lassen, desto mehr Schwierigkeiten haben Sie, Ihre Standpunkte zu vertreten und zu überzeugen, was beweisbar richtig und beweisbar falsch ist. Aus dieser Nummer kommen Sie dann nicht mehr heraus(!) Denn diese Diskussion fährt sich dann ein in: "Sie haben Ihre Meinung und ich meine." Erreicht ist dadurch nichts.
Deswegen ist es wichtig, sich da durchzusetzen und "hitzige" Diskussionen auszuhalten, auch wenn es Kraft kostet. Versuchen Sie immer wieder im freundlichen Ton zu bleiben, auch wenn andere lauter werden. Aber Ihre Standpunkte müssen fest bleiben. Seien Sie da konsequent. Die sind nicht verhandelbar, weil es um die Würde der LSBTTIQ geht. Also machen Sie immer wieder deutlich, dass Sie von Menschen reden und das nicht nur ein sachliches Thema ist. Wenn Ausreden vom Gegenüber kommen, dann bringen Sie reale Gegenbeispiele. An dieser Stelle können Sie jemanden aus der LSBTTIQ dazuholen, die/der dann aus eigener Erfahrung reden kann. Das überzeugt am meisten. Eine reale Situation schaffen: die Realität zeigen. Bei Diskriminierung gibt es übrigens kein Versehen. Es gibt nur Unwissenheit und das kann auch schon zu einer Verletzung bei der LSBTTIQ führen. Der Erfahrung nach sind Diskriminierungen aber meistens bewusst und auch absichtlich. Das erkenne ich als homosexuelle Frau. So wie Freude oder Angst bei einem Menschen erkennbar ist, so ist auch Homophobie und Diskriminierung erkennbar. Und das lässt sich nicht wegdiskutieren, sondern das hat klare und deutliche Auswirkungen auf die LSBTTIQ. Denn das ist kein einmaliges Vorkommen, sondern erleiden LSBTTIQ mehrfach - vielfach. Und dabei kommt es auch gar nicht darauf an, ob man etwas "gesagt" hätte oder nicht. Man muss nicht etwas tun, um diskriminiert zu werden. Das muss endlich verstanden werden.
Es gibt Antidiskriminierungsstellen, die meinen, sie hätten es nicht nötig, LSBTTIQ einzustellen. Das halte ich für falsch. Bei Nachfrage wurde ich mal hämisch ausgelacht. Ich hätte es mir gut vorstellen können, ehrenamtlich mitzuwirken. Aber das wurde kategorisch abgelehnt. Zu viel Realität ist anscheinend doch nicht so erwünscht (Sarkasmus). Und das ist der Punkt, den ich nicht verstehe. Wieso muss diese Aufklärung und Arbeit für Vielfalt ausschließlich von Heteros geleistet werden, rhetorisch gefragt? Weshalb nicht gemeinsam?
Kann es sein, dass es daran liegt, dass zu viele noch an der "Meinung" festkleben, und die ganze Realität gar nicht vermitteln wollen? Das wäre zumindest eine logische Schlussfolgerung, weshalb die Arbeit für Vielfalt dahin plätschert und nur im Schneckenthempo vorwärts kommt.
Ich habe das anders gehandhabt.
Von Beginn an war ich ehrlich und habe immer aus meinen Erfahrungen gesprochen und Tatsachen angesprochen. Die Fakten habe ich nie verheimlicht und auch nichts verschönert. Damit habe ich es geschafft, eine Sensibilisierung herbei zu führen und Wissen zu vermitteln. Dabei bin ich freundlich geblieben und habe immer wieder darauf geachtet, dass die Gespräche keine Grenzen überschreiten. Und falls es doch passiert ist, habe ich sofort darauf hingewiesen. Das war zu Beginn harte Arbeit - ja - aber es hat sich gelohnt, und zwar für alle. Ich bin weiter gekommen und konnte mir eine Perspektive erarbeiten. Und die Angestellten beim Amt haben Informationen erhalten und wurden für LSBTTIQ sensibilisiert und nebenbei auch aufgeklärt.
Eigentlich bin ich der Überzeugung, dass es auch beim Arbeitsamt eine kompetente Person geben muss, die bezüglich LSBTTIQ zur Verfügung steht, solange es diese Arbeitslosengeld 1 und Hartz IV Regelungen gibt. Ich finde es nicht richtig, dass eine arbeitslose Person Aufklärungsarbeit beim Arbeitsamt leisten muss neben dem Kraftaufwand, die eigene Arbeitslosigkeit zu beenden. Weil es diese Person aber nicht gibt, blieb dies an mir hängen.
Geschafft habe ich das aber nur, weil ich konsequent bei meinen Standpunkten geblieben bin und ich dieses "unterschiedliche Meinungen" nicht gelten ließ. Unterschiedliche Meinungen gibt es bezüglich Musikgeschmack oder ähnliches, aber wenn es um LSBTTIQ geht, da gibt es nur ein richtig und ein falsch.
Ich hoffe, das hilft Ihnen weiter und Sie arbeiten im Sinne der LSBTTIQ und nicht im Sinne Ihrer eigenen Befindlichkeiten.
©BuntesUndSchönes - |
- 02.06.2019, 14:22h
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Korrektur:
ich meine natürlich abgeschlossen und nicht angeschlossenen, in dem Satz: "Sie sagen ja selbst, dass..."
©BuntesUndSchönes - |
- 02.06.2019, 17:22h
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Linke Ministerin: "Toleranz kann man nicht verordnen"
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Und wieder mal versucht die Linkspartei im Osten die AfD zu hofieren. Solche Aussagen, die eins zu eins auch aus der AfD kommen, sind nur Wasser auf die Mühlen der AfD und machen die stärker.
Denn jetzt sagen alle AfD-geneigten Wähler: "Das hat die AfD ja immer schon gesagt, jetzt sehen es auch die anderen ein."
Aber Fakt ist:
1. Es geht nicht um Toleranz, sondern um Akzeptanz. Dass die Linke meint, LGBTI sollten nur "toleriert" werden, spricht Bände. Toleranz bedeutet, dass man etwas Minderwertiges als Minderwertig erkennt, aber dennoch toleriert.
2. Es geht nicht darum, irgendwas zu "verordnen", sondern wertfrei und neutral etwas zu vermitteln. Es geht ja nicht darum, Homo-, Bi-, Trans- oder Intersexualität als irgendwas besonders tolles zu vermitteln oder dafür zu "werben", sondern es geht darum, es einfach nur nicht mehr totzuschweigen oder als minderwertig darzustellen. Das ist alles.
Fazit:
Wenn die Linkspartei jetzt schon AfD-Aussagen kopiert, um denen ein paar Wähler abzugaunern, vergessen sie eines: diese Wähler haben sich bereits entschieden und wählen das Original. - |
- 02.06.2019, 19:53h
- Ja, wenn man die Slogans der Rechten übernimmt, nimmt man ihnen damit keine Wähler weg, sondern macht nur ihre Slogans salonfähig und die Rechten stärker.
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- 03.06.2019, 10:53h
- Den Aktionsplan hat Rot-Rot in Brandenburg zu lange untätig verschleppt. Nach der Europawahl ist klar geworden, dass nach der bevorstehenden Landtagswahl am 1. September die AfD den Ministerpräsidenten Brandenburgs stellen könnte - so braun ist die märkische Provinz nämlich schon wieder. Und dann ist es sowieso vorbei mit dem von Rot-Rot zu lange verpennten Aktionsplan, wenn die Braunen in Brandenburg das Sagen haben.
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- 03.06.2019, 12:36h
- Ja, und dass die AfD überhaupt so stark werden konnte liegt auch am Dornröschenschlaf von SPD und Linken. Das ist etwas, was man nicht aussitzen kann, sondern wo man aktiv gegensteuern muss, z.B. durch Bildungspläne. Aber da pennen SPD und Linke ja lieber...
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- 03.06.2019, 12:56h
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@Gemeinsam
Zitat: "Denn je mehr Sie andere "Meinungen" zum Thema Vielfalt gelten lassen, desto mehr Schwierigkeiten haben Sie, Ihre Standpunkte zu vertreten und zu überzeugen, was beweisbar richtig und beweisbar falsch ist. "
Also soll ausgerechnet beim Thema Vielfalt nur ein Standpunkt erlaubt sein. Andere Meinungen lässt du ja nicht gelten, sonst hättest du das Wort nicht in Anführungsstriche gesetzt. Das ist also die vielgepriesene Vielfalt/Diversität.
Dazu kann ich nur sagen: Nein, danke. Eine solch verordnete Vielfalt und ihre entsprechenden selbsternannten Führer*innen hatten wir schon mehr als einmal in der Geschichte.
Es gibt nun einmal außerhalb der Mathematik keine binäre Ordnung von richtig oder falsch.
Weder du noch ich haben die Definitionshoheit über das Thema Vielfalt - die hat kein Mensch, weil kein Mensch über die einzig wahre Erkenntnis verfügt - und ich werde deine Versuche, dich auf diese Weise als alleinige Inhaberin der Deutungshoheit zu gebärden, nur als das abtun, was sie in meinen Augen sind: Faschistoide Propaganda und nur eine andere Spielart totalitärer Machstrukturen. Du bist eine Extremistin und quasi das Spiegelbild homophober Hetzredner, die auch ich lieber heute als morgen bekehrt sehen würde.
Mein Vorschlag wäre eine konsequente Umsetzung des folgenden Grundsatzes: Jeder Mensch hat das Recht, das eigene Leben nach eigenen Vorstellungen zu gestalten, aber niemand hat das Recht, andere in ihrer Lebensgestaltung zu beinträchtigen, insbesondere körperliche Gewalt auszuüben.
Übrigens: Gratulation, dass du einen Job gefunden hast. Das war noch nie einfach und ich freue mich über jeden Menschen, der nicht von ALGI/II abhängig ist. - |
- 03.06.2019, 13:38h
- Ich reiche ein "e"nach. Es heißt natürlich "beeinträchtigen"
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Johann Wolfgang von Goethe
Sollte auch und gerade eine linke Ministerin eigentlich wissen.
Was wir fordern, ist ECHTE AKZEPTANZ. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.