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Parada Równości

Polen: Staatssender hetzt gegen CSD-Demonstration

Beim "Gleichheitsmarsch" in Warschau gingen am Samstag Zehntausende für LGBTI-Rechte auf die Straße – TVP Info berichtete empört über die Forderung nach einen Adoptionsrecht für homosexuelle Paare.


Parada Równości 2019: Warschau in einem Meer aus Regenbogen­fahnen (Bild: OElika / twitter)

  • 9. Juni 2019, 07:15h 11 2 Min.

Unter der Parole "Freiheit, Gleichheit, Liebe" haben am Samstag Zehntausende in Warschau für die Gleichberechtigung von LGBTI demonstriert. Fernseh-Bilder zeigten ein Meer von Regenbogenfahnen, das durch das Stadtzentrum der polnischen Hauptstadt zog.

Die jährliche "Parada Równości" (Gleichheitsmarsch) stand unter der Schirmherrschaft des Warschauer Stadtpräsidenten Rafal Trzaskowski, der selbst bei der Demonstration mitging. "Mir liegt wirklich daran, dass Warschau eine offene und tolerante Stadt ist. Und heute ist genau das der Fall", betonte der zur polnischen Opposition gehörende Politiker. Ausdrücklich dankte er den Botschaften mehrerer westlicher Staaten, die die Veranstaltung unterstützten.

Die LGBTI-feindliche Regierung schlägt zurück

Die nationalkonservative Regierung des katholischen Landes lehnt die Gleichberechtigung homosexueller Partnerschaften ab und sieht die "traditionelle Familie" durch diese Forderung bedroht. Nachdem sich Trzaskowski in einer "Regenbogen-Erklärung" unter anderem für eine umfassende Sexualaufklärung, die auch queere Themen aufgreift, an Warschaus Schulen verpflichtete, verstärkte die Regierungspartei "Recht und Gerechtigkeit" (PiS) den Kampf gegen LGBTI-Rechte als Wahlkampfthema: "Die LGBT- und Gender-Bewegung bedroht unsere Identität und unsere Nation. Sie bedroht unseren polnischen Staat", meinte etwa der Parteivorsitzende Jaroslaw Kaczynski im April (queer.de berichtete).

Der regierungsnahe öffentlich-rechtliche Fernsehsender TVP Info berichtete am Samstag auf seiner Internetseite mit sichtlich empörtem Unterton, auf der Demonstration sei ein Transparent mitgetragen worden, das nicht nur die "Ehe für alle" forderte, sondern auch das Recht für homosexuelle Paare zur Adoption von Kindern.

/ Kryska__ | Demonstranten forderten ein Adoptionsrecht für lesbische und schwule Paare
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Auf den Onlinebericht von TVP Info reagierten Leser mit erbosten Kommentaren und dem Hinweis, dass die polnische Verfassung nur die aus Mann, Frau und Kindern bestehende Familie schütze. Erst vor wenigen Wochen hatte sich der Sender empört, dass bei einem queeren Sportturnier in einer Schule (außerhalb der Schulzeit) auch Werbung für eine Schwulensauna gemacht oder Erotikgegenstände wie Dildos verkauft wurden. (cw/AFP)

-w-

#1 AnonymAnonym
  • 09.06.2019, 11:27h
  • Kennt noch einer Deutsche Welle Polen von Switch?
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#2 Taemin
  • 09.06.2019, 11:37h
  • Schwule und Lesben sind immer eine Gefahr für rechte Politiker(innen). Man erinnere sich an AKK, für die unsere rechtliche Gleichstellung den gesellschaftlichen Zusammenhalt erodieren lässt. Freiheit und Vielfalt an Stelle von politischem und religiösem Extremismus - das ist das Schlimmste, was diese Leute sich vorstellen können.
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#3 steffdaAnonym
  • 09.06.2019, 12:42h
  • "...das nicht nur die "Ehe für alle" forderte, sondern auch das Recht für homosexuelle Paare zur Adoption von Kindern. "

    Nun... es werden die gleichen Kommunikationsfehler wie in Deutschland wiederholt und dem politischen Gegner damit viel Rückenwind generiert.

    "Ehe für alle": Nein! Es ist eben nicht eine Ehe für alle, sonder eine Ehe für zwei Menschen (beliebigen Geschlechts). Der Begriff "Ehe für alle" war die Steilvorlage für den politischen Gegner, der dann eben draus machte "...da kann man dann auch sein Haustier heiraten..." und dergleichen mehr.

    "Recht für homosexuelle Paare zur Adoption von Kindern": Nein, es gibt kein Recht zur Adoption. Auch nicht für heterosexuelle Paare. "Recht" würde bedeuten, man kann es ausüben, d.h. darüber (über die Adoption) entscheiden. Und das genau ist eben nicht der Fall (ich meine in Deutschland entscheiden Familiengerichte und Jugendämter).
    Was wir wollen ist ein diskriminierungsfreier Zugang zum Adoptionsverfahren, so wie den alle anderen auch haben.
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