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Berlin
Lesbisches Paar vor Imbiss beleidigt und geschlagen
Zwei 18 und 21 Jahre alte Frauen wurden nach einem Beziehungsstreit im Berliner Stadtteil Tempelhof von einem 53-Jährigen homophob beschimpft und körperlich angegriffen.

Die Berliner Polizei informiert gezielt über mögliche homo- oder transfeindliche Hintergründe von Straftaten (Bild: Sebastian Rittau / flickr)
- 10. Juni 2019, 10:39h 2 Min.
Am Sonntagvormittag soll es in Berlin-Tempelhof zu einem homophoben Angriff auf zwei junge Frauen gekommen sein. Dies meldete die Polizei der Hauptstadt am Pfingstmontag.
Nach Zeugenangaben soll ein lesbisches Pärchen im Alter von 18 und 21 Jahren gegen 10.45 Uhr zunächst vor einem Imbiss am Tempelhofer Damm miteinander in Streit geraten sein. Auf diesen Streit wurde ein 53-jähriger Mann aus dem Imbiss aufmerksam, ging zu den beiden Frauen hin und fragte, was los sei. Hierbei bekam er mit, dass die beiden Frauen ein Paar sind, und soll sie homophob beschimpft haben. Zudem soll er die 21-Jährige an ihrem Revers gepackt und sie nach hinten gestoßen haben.
Die 18-Jährige griff daraufhin zum Schutz ihrer Freundin ein und stellte sich dazwischen. Daraufhin soll der Mann der jungen Frau ins Gesicht geschlagen haben. Die 21-Jährige versuchte nun wiederum ihrer Lebensgefährtin zu helfen, worauf der Mann sie an einem Handgelenk gepackt und ihr mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben soll. Auf die Ankündigung hin, nun die Polizei zu alarmieren, ging der Mann in den Imbiss zurück.
Der 53-Jährige sieht sich als eigentliches Opfer
Den eintreffenden Polizisten erklärte der 53-Jährige, dass die Frauen ihn angegriffen hätten und er sich nur verteidigt habe. Zur weiteren Untermauerung deutete er dabei auf oberflächliche Kratzer auf seinem Kopf. Nach Feststellung ihrer Personalien wurden alle drei Beteiligten, die auf die ärztliche Versorgung ihrer Verletzungen verzichteten, am Ort entlassen. Der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt Berlin hat die weiteren Ermittlungen übernommen.
Erst am Sonntagmorgen war es in Berlin zu zwei Reizgas-Attacken gegen schwule Männer gekommen (queer.de berichtete). Für internationale Schlagzeilen sorgte in den vergangenen Tagen ein Angriff auf ein lesbisches Paar in einem Londoner Bus (queer.de berichtete).
Anders als in anderen deutschen Städten werden mögliche homo- oder transfeindliche Hintergründe von Straftaten gezielt in den Polizeiberichten Berlins publik gemacht. Die Polizei und Staatsanwaltschaft der Hauptstadt besitzen eigene Ansprechpartner für LGBTI. (cw/pm)














Es erfordert schon ein gewisses Maß an Unverfrorenheit, sich homophob und gewalttätig zu verhalten, und sich dann als Opfer der "bösen Lesben" zu sehen.
Ich hoffe, es gibt viele Zeugen, so dass seine Opferthese sich als Schutzbehauptung herausstellt.