Laut einer diese Woche veröffentlichten amerikaweiten Umfrage der Quinnipiac-Universität würde der schwule Präsidentschaftskandidat Pete Buttigieg Amtsinhaber Donald Trump mit fünf Prozentpunkten Vorsprung besiegen. Demnach erhielte Buttigieg 47 Prozent der Stimmen, Trump käme auf 42 Prozent.
Allerdings hätten mehrere demokratische Kandidaten bei einem potenziellen Zweikampf mit Trump bessere Karten, insbesondere Ex-Vizepräsident Joe Biden und der parteilose Senator Bernie Sanders, die beiden derzeitigen Favoriten auf eine Nominierung durch die Partei. Biden hätte demnach einen Vorsprung von 13 Prozentpunkten gegenüber Trump (53 zu 40 Prozent), während Sanders auf neun Prozent Vorsprung käme (49 zu 41 Prozent).
Bei den Wahlen 2016 hatte die Demokratin Hillary Clinton knapp über zwei Prozentpunkte Vorsprung vor Trump. Wegen des Wahlsystems mit dem Wahlmännerkollegium, das gegenwärtig die Republikaner begünstigt, ging sie aber als Verliererin der "Presidential Elections" hervor.
Buttigieg, der 37-jährige Bürgermeister der knapp über 100.000 Einwohner zählenden Stadt South Bend im Bundesstaat Indiana, hatte im Januar seine Präsidentschaftskandidatur bekannt gegeben (queer.de berichtete). Er ist der erste offen schwule Primary-Kandidat in der Geschichte der Demokratischen Partei. Anfangs belächelt, führte er einen überraschend effektiven Wahlkampf und konnte viele Sympathien einheimsen. Bereits im März qualifizierte er sich für die Teilnahme an einer TV-Debatte (queer.de berichtete). Die ersten beiden Debatten sind für Ende Juni geplant. Die Vorwahlen beginnen Anfang Februar 2020 in Iowa, die Präsidentschaftswahl findet dann Anfang November statt.
Buttigieg unter Demokraten auf Platz vier
Bei den Vorwahlen würden sich derzeit acht Prozent der Demokraten für Buttigieg entscheiden. Er liegt damit hinter Biden (30 Prozent), Sanders (19 Prozent) und Senatorin Elizabeth Warren (15 Prozent) auf Rang vier. Damit ließ er im großen Feld von 24 Kandidaten viele prominente Demokraten hinter sich, etwa Senatorin Kamala Harris oder den New Yorker Bürgermeister Bill de Blasio. Die heiße Phase des innerparteilichen Wahlkampfes beginnt allerdings erst in ein paar Monaten.
Im Vergleich mit Trump sind die aussichtsreichsten demokratischen Kandidaten generell populärer unter Frauen, Schwarzen, Latinos und jungen Wählern. Würden nur Weiße wählen, würde Buttigieg mit 42 zu 49 Prozent gegen Trump verlieren – aber auch alle anderen demokratischen Kandidaten hätten in dieser Gruppe keine Mehrheit. Bei weißen Männern hätte Buttigieg sogar einen Rückstand von 19 Prozentpunkten gegenüber Trump (37 zu 56 Prozent). (dk)
Viel Glück, Pete, du schaffst das schon!