Die Predigt des Sportlers wurde auf Facebook übertragen (Bild: Facebook)
Das australische Rugby-Idol Israel Folau hat erneut Homo- und Transsexualität als unchristlich bezeichnet und mit dem Teufel in Verbindung gebracht. Der 30-Jährige machte seine Äußerungen bei einer Predigt in seiner evangelikalen Kirche "The Truth of Jesus Christ Church" in Sydney, die am Sonntag live auf der Facebook-Seite der Glaubensgemeinschaft übertragen wurde.
In der Predigt bezeichnete der Spitzensportler Homosexualität pauschal als Sünde und forderte Christen auf, sich gegen heiratende Schwule und Lesben zu wehren: "Wenn es je eine Zeit gab, um sich für das Wort Gottes einzusetzen, dann heute", so Folau.
Folau: Regierung hat sich gegen Christen verschworen
Der 30-Jährige sieht eine Verschwörung der Regierung im Gange, um die Transsexualität von Kindern zu fördern: "Sie erlauben jungen Kindern in der Grundschule, ihr Geschlecht zu ändern, wenn sie das wollen", so Folau. Er ging sogar noch weiter: Die Regierung würde "Entscheidungen für die jungen Kids" in dieser Frage treffen. "Das ist genau das, was der Teufel versucht, dieser Regierung, dieser Welt und dieser Gesellschaft einzuflößen. Es geht gerade los."
Folau bedauerte, dass viele Kirchen diese neue Praxis unterstützen würden. "Sie sagen, dass ein Mann und ein Mann verheiratet sein können und das nicht falsch sei. Sie glauben an diese Behauptung, dass der Mensch sich selbst beglückt anstatt Gott zu beglücken und für die Wahrheit einzustehen." Wiedergeborene Christen müssten aber für diese "Wahrheit" einstehen, auch wenn sie dafür Nachteile etwa im Berufsleben hinnehmen müssten.
Der 30-Jährige gilt als Ausnahmetalent und bester australischer Rugby-Spieler. Immer wieder hatte er unter Berufung auf seine christlichen Überzeugungen homosexuellenfeindliche Äußerungen getätigt und damit Proteste ausgelöst. Darauf feuerte der Verband den Spieler im Mai diesen Jahres trotz seiner sportlichen Leistungen, weil er sich eines besonders schweren Bruchs der internen Verhaltensregeln schuldig gemacht habe (queer.de berichtete). Folau bezeichnete diese Entlassung als diskriminierend, weil er nur wegen seines Glaubens seinen Job verloren habe. Er verklagte daraufhin den Rugby-Verband auf Erfüllung seines Vertrages, der noch bis 2022 läuft (queer.de berichtete). (dk)