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Australien
Homo-Hasser sammeln mehr als 2 Millionen Dollar für Israel Folau
Mit Unterstützung der anglikanischen Kirche sammeln evangelikale Eiferer Geld für eine Klage des homophoben Sportlers Israel Folau.

Die Spendenseite der "Australian Christian Lobby"
- 26. Juni 2019, 12:37h 2 Min.
Der australische Rugbystar Israel "Izzy" Folau hat binnen 48 Stunden mehr als zwei Millionen Dollar (1,25 Millionen Euro) an Spenden eingesammelt, um sich gegen seine Kündigung wegen der Beleidigung von Homosexuellen zu wehren. Die Spendenwebsite war von der homophoben Organisation "Australian Christian Lobby" aufgesetzt worden – die ACL hatte sich insbesondere im Kampf gegen die Öffnung der Ehe für Schwule und Lesben 2017 einen Namen gemacht.
Anfang der Woche hatte die Crowdfundingseite GoFundMe noch eine Spendenaktion von Folau gestoppt, weil man "keine Werbung für Diskriminierung oder Ausgrenzung" toleriere (queer.de berichtete).

Mehrfach veröffentlichte Folau in sozialen Netzwerken beleidigende Einträge, in denen er Homosexuellen mit der Hölle drohte
Israel Folau will die Spenden dafür nutzen, um juristisch gegen seine Kündigung durch Australiens Rugbyverband RA (Rugby Australia) vorzugehen (queer.de berichtete). Der Verband hatte im Mai einen millionenschweren Vier-Jahres-Vertrag mit dem 30-Jährigen aufgelöst, weil er in sozialen Netzwerken gegen Schwule und Lesben agitiert hatte und damit gegen die Verhaltensregeln des Verbandes verstoßen habe (queer.de berichtete). Unter anderem hatte Folau behauptet, Homosexuelle kämen pauschal in die Hölle, wenn sie für ihre "Sünde" keine Buße tun.
Mit der Auflösung des Vertrags ist die Karriere des 73-fachen Nationalspielers praktisch beendet. Laut Medienberichten will der Rugby-Spieler für den Rausschmiss eine Entschädigung in Höhe von zehn Millionen Dollar erstreiten. In sozialen Netzwerken zeigten sich viele Australier empört, dass ausgerechnet der bestbezahlte Rugby-Spieler des Jahres 2018 seine Fans um Spenden anbettelt.

Israel Folau fühlt sich diskriminiert (Bild: Screenshot Fox Sports)
Unterstützer Folaus: Grundrechte von Christen "erodieren"
Die ACL behauptet, der Rausschmiss Folaus sei Diskriminierung aufgrund seiner Religion gewesen. ACL-Sprecher Martyn Iles sagte gegenüber "Seven News", dass viele Christen den Sportler unterstützten, weil sie als Gläubige die "Attacken der politischen Korrektheit" und die "Erosion der Grundrechte" zu spüren bekommen würden.
Sogar aus der Führungsetage von Mainstream-Kirchen erhielt Folau Unterstützung: Glenn Davies, der anglikanische Erzbischof von Sydney, erklärte etwa am Dienstag, Folau werde für seinen christlichen Glauben "verunglimpft". Weil seine Äußerungen nichts mit Sport zu tun hätten, hätte er auch nicht gefeuert werden dürfen, so Davies, der als erbitterter Gegner der Gleichbehandlung von LGBTI gilt. (dk)
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