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Hoher Besuch für Szene-Einrichtung
Prinz William würde homo- oder transsexuelles Kind unterstützen
Der Prinz besuchte in London eine Stiftung, die sich für obdachlose LGBTI-Jugendliche einsetzt.
- 26. Juni 2019, 17:35h 3 Min.
Prinz William würde seine Kinder "voll unterstützen", wenn sie sich eines Tages etwa als lesbisch oder schwul outen würden. Das sagte der Zweite in der britischen Thronfolge am Mittwoch bei einem Besuch einer Organisation in London, die sich für junge Menschen einsetzt, die wegen ihrer sexuellen Orientierung oder Identität aus ihrer Familie verstoßen wurden und von Obdachlosigkeit bedroht sind.
/ BBCNews | Dieser Videoausschnitt zeigt die PassagePrince William says he would "fully support" his child if they were gay
BBC News (UK) (@BBCNews) June 26, 2019
But he would worry about the "barriers, hateful words, persecution and discrimination that might come"
[Tap to expand] https://t.co/YOI7eiiENs pic.twitter.com/1LEOoY1j3e
Auf die Frage eines jungen Mannes, wie er auf das Coming-out eines seiner Kinder als LGBT reagieren würde, antwortete der 37 Jahre alte Royal, die Frage stelle er sich, seitdem er Vater ist. Und das Thema mache ihn nervös, "nicht weil ich mich sorge, dass die Kinder schwul oder lesbisch sein könnten, sondern wegen des Drucks, auf den sie stoßen könnten und weil das Leben so viel schwerer für sie sein könnte".
Aus Elternsicht sei das der Aspekt, um den er sich sorgen würde. Er wünschte, "dass wir in einer Welt leben, in der das normal und cool" sei. "Ich würde jede Entscheidung unterstützen, die meine Kinder treffen, aber es beunruhigt mich aus Elternsicht, wie viele Hindernisse, hasserfüllte Worte, Verfolgung und Diskriminierung folgen könnten."
Aber hier seien "alle von uns gefragt", die Situation zu verbessern und "das in unsere Vergangenheit zu bringen", so Prinz William in einem kurzen Gesprächsausschnitt, der von britischen Medien verbreitet wurde. Der offizielle Twitter-Account Williams ging in mehreren Tweets auf den Besuch und das Thema ein.
/ KensingtonRoyalThe Duke of Cambridge met people supported by @aktcharity and spoke with staff about the services they provide including the Purple Door safe house, LGBTQ+ host (or carer) services, in-person and online mentoring programmes and a range of youth engagement activities. pic.twitter.com/gjkBzbtjCO
Kensington Palace (@KensingtonRoyal) June 26, 2019
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Laut der BBC gab der Prinz zudem an, er habe bereits öfters die hypothetische Frage nach einem homosexuellen Kind gestellt bekommen. Er und Herzogin Kate (37) hätten darüber ausführlich gesprochen und würden sicher stellen, dass ihre Kinder auf die Thematik "gut vorbereitet" seien. William sagte auch, der Angriff auf ein lesbisches Paar vor wenigen Wochen in London habe ihn "entsetzt".
Prinz William und Kate haben drei Kinder: Prinz George (5), Prinzessin Charlotte (4) und Prinz Louis (1). William hat sich mehrmals gegen die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung ausgesprochen. So engagierte er sich 2015 beim Besuch einer Schulklasse gegen homo- und transphobes Mobbing (queer.de berichtete). Ein Jahr später gab er dem queeren Magazin "Attitude" ein Interview samt Titelbild (queer.de berichtete).
Nach dem Bombenanschlag 1999 auf den schwulen Pub "Admiral Duncan" in London, bei dem drei Personen getötet wurden, hatte bereits Williams Vater Prinz Charles Flagge gezeigt, den Tatort besucht und mit Angehörigen und Überlebenden gesprochen. Von Prinz Harry wurde berichtet, dass er in der Armee einen schwulen Soldaten vor Mobbing in Schutz genommen haben soll (queer.de berichtete).
/ aktcharity@KensingtonRoyal meeting our founder Cath
akt (@aktcharity) June 26, 2019
In this 30th anniversary year of akt, and as the first charity in the world to respond to the crisis of LGBTQ+ youth homelessness, todays visit is a hugely significant step forward in raising awareness of this important issue. pic.twitter.com/scvVSE7SEi
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Mit dem Besuch von Prinz William eröffnete der Albert Kennedy Trust (akt) eine neue Anlaufstelle im Londoner Stadtteil Hoxton, den "Youth Space". Er traf dabei neben Jugendlichen mit Mitarbeitern und Ehrenamtlern der vor 30 Jahren in Manchester gegründeten Stiftung zusammen. 24 Prozent von Jugendlichen, die von Obdachlosigkeit bedroht sind, seien LGBT, so der akt am Mittwoch.
"Es war fantastisch zu hören, dass der Herzog von Cambridge seine Kinder voll unterstützen würde, wenn sie sich als LGBTQ+ outen würden", betonte die Stiftung bei Facebook. Familiäre Ablehnung, Vertreibung und Missbrauch seien wesentliche Ursachen für Obdachlosigkeit bei queeren Menschen. Die BBC kommentierte, der Besuch des Prinzen bei der Stiftung setze ein wichtiges Zeichen für LGBTI weltweit – zumal 35 der 53 Commonwealth-Staaten noch Homosexualität bestrafen. Die britische Königin ist formales Oberhaupt der Staaten; die Rolle geht allerdings nicht mehr automatisch auf ihre Nachfolger über. (nb)















