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Polizeibericht
Erneut Schmierereien am Berliner Homo-Mahnmal
Erneut beschädigten Unbekannte das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen mit schwarzer Farbe.
- 1. Juli 2019, 09:19h 2 Min.
Die Berliner Polizei hat am Montagmorgen erneut gemeldet, dass Unbekannte das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen in Tiergarten beschmiert haben. Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma stellten demnach am Sonntagabend gegen 21.15 Uhr die Beschädigung des Mahnmals in der Ebertstraße fest. Der oder die Täter hatten die Glasscheibe des Mahnmals mit schwarzer Farbe beschädigt.
Wie in solchen Fällen üblich, hat der für Hasskriminalität zuständige Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt Berlin die weiteren Ermittlungen übernommen.
Das Denkmal war im Mai 2008 eingeweiht worden, errichtet auf Beschluss des Deutschen Bundestages nach einem Entwurf des Künstlerduos Michael Elmgreen und Ingar Dragset. Es soll die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus ehren und zugleich "ein beständiges Zeichen gegen Intoleranz, Feindseligkeit und Ausgrenzung gegenüber Schwulen und Lesben setzen". Zum zehnten Jahrestag des Denkmals hatte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier das Denkmal vor einem Jahr besucht und eine viel beachtete Rede gehalten (queer.de berichtete).
In den letzten Monaten hatte es bereits mehrere Attacken auf das Denkmal gegeben. Erst Anfang Juni hatten Unbekannte das Sichtfenster zu der Video-Installation des Denkmals beschmiert (queer.de berichtete). Im Januar wurde ein ähnlicher Anschlag auf das Denkmal festgestellt – wenige Stunden nach einer dortigen Gedenkfeier für die homosexuellen Opfer des NS-Regimes (queer.de berichtete). Auch im Dezember und Oktober 2018 war die Stele mit schwarzer Farbe beschmiert worden (queer.de berichtete). Einmal war das Sichtfenster übermalt worden, ein anderes Mal hatte jemand "HIV" darunter geschrieben.
Im Laufe seines erst elfjährigen Bestehens war das Mahnmal immer wieder beschädigt worden, vor allem im ersten Jahr wurde die Scheibe zur Videoprojektion mehrfach zerschlagen oder zerkratzt. (dk/pm)
