Hauptmenü Accesskey 1 Hauptinhalt 2 Footer 3 Suche 4 Impressum 8 Kontakt 9 Startseite 0
Neu Presse TV-Tipps Termine
© Queer Communications GmbH
https://queer.de/?34013

München

Polizei startet Fotofahndung nach LGBT-feindlicher Attacke in U-Bahn

Mit fünf Fotos will die Münchner Polizei vier homophobe Fans des 1. FC Nürnberg ausfindig machen, die vor einem guten halben Jahr einen 21-Jährigen angegriffen und verletzt hatten.


Die Polizei veröffentlichte vier Fotos von Fans des 1. FC Nürnberg, die in einer U-Bahn offenbar aus Hass auf sexuelle Minderheiten einen 21-Jährigen attackiert hatten

  • 8. Juli 2019, 12:23h 6 3 Min.

Zu Update springen: Tatverdächtige identifiziert (9.7.)

Die Münchner Polizei fahndet mit mehreren Fotos nach vier gewalttätigen Fußballfans. Sie hatten am 8. Dezember 2018 um 14.20 Uhr einen 21-Jährigen kurz vor dem Erstliga-Spiel des FC Bayern München gegen den 1. FC Nürnberg offenbar aus LGBT-feindlichen Motiven in einer U-Bahn attackiert und verletzt. Das Opfer war ein junger Mann aus Bremen, der sich in der U6 auf dem Weg zum Fußballstadion Allianz-Arena im Stadtteil Fröttmaning befunden hatte. Mehrere Täter hatten ihn nach seiner Bitte, leiser zu sein, unter anderem als "Transe" beleidigt, geschlagen und verletzt (queer.de berichtete).

Die Münchner Polizei bestätigte in dem Aufruf zur Fotofahndung, dass möglicherweise "eine LGBT-feindliche Motivation" für die Gewalttat verantwortlich sei. Die Täter hatten sich demnach unter naderem über eine vom 21-Jährigen mitgeführte Handtasche empört. Man habe sofort nach der Tat eine Fahndung eingeleitet, die aber bislang ohne Erfolg geblieben sei. Daher bitte man nun die Öffentlichkeit um Mithilfe. Die Täter seien "augenscheinlich Fans vom 1. FC Nürnberg" gewesen. Auf fünf Bildern identifizierten die Beamten die "unbekannten Täter" 1-4.

Die Polizei bittet darum, Hinweise über ein Online-Formular zu schicken (auf Deutsch oder Englisch). Eine Kontaktaufnahme ist auch über das Polizeipräsidium München unter (089) 2910-0 sowie bei eiligen Informationen über die 110 möglich.

Für den 21-Jährigen hätten die Situation noch schlimmer ausgehen können: Zwei Jugendliche zogen ihn bei der nächsten Haltestelle verletzt aus der U-Bahn, bevor die Täter ihn weiter traktieren konnten. "Im Krankenhaus sagte mir der Arzt, dass ich großes Glück hatte. Ich bin mit dem Schrecken, einem abgebrochenen Zahn, ein paar Prellungen und vermutlich einer leichten Gehirnerschütterung davongekommen", sagte der Bremer. "Ich hatte einfach Glück. Wenn die vier feigen Angreifer gewusst hätten, wie man kämpft oder wenn die Bierflasche mich an der falschen Stelle getroffen hätte, dann könnte ich jetzt im Koma liegen oder Schlimmeres." Er beschuldigte Mitfahrer, die nicht eingegriffen hätten, sich mitschuldig gemacht zu haben. Auf Facebook appellierte er nun an alle, bei der Tätersuche mitzuhelfen: "Ich werde erst damit abschließen können, was mir angetan wurde, wenn die Typen gefunden und zur Rechenschaft gezogen werden." (dk)

 Update  9.7.: Tatverdächtige identifiziert

Die Müncher Polizei gab am Dienstag bekannt, dass man aufgrund zahlreicher Hinweise die Tatverdächtigen identifizieren konnte. Daher habe man den Fahndungsaufruf gelöscht. Hiermit entfällt auch die Grundlage zur weiteren Verbreitung der Fahnungsfotos, wie sie auch in diesem Artikel zunächst stattfand.

#1 PetterAnonym
  • 08.07.2019, 14:45h
  • Immer wieder sind es die Fußballfans, die mit Hass und Gewalt auffallen. Wenn dieser Sport sein Problem mit gewaltbereiten, faschistischen Fans nicht in den Griff bekommt, muss man vielleicht mal überlegen, wie man diese Fan-"Kultur" gesetzlich austrocknet. Z.B. durch Geisterspiele ohne Live-Publikum.

    Vielleicht sollte man auch einfach mal ein paar Spiele des FC Nürnberg die Eingänge durch Ziviel-Beamte beobachten lassen. Früher oder später müssen die doch dort auftachen.
  • Direktlink »
#2 GerritAnonym
  • 08.07.2019, 15:03h
  • Und wenn sie dann geschnappt werden, bekommen sie eine Verwarnung, vielleicht ein paar Sozialstunden und mit viel Glück eine Mini-Geldstrafe.

    Wieso werden solche Taten nicht als das behandelt, was sie sind: als versuchten Totschlag. Wenn schon der Arzt sagt, dass das Opfer viel Glück hatte und jetzt auch im Koma liegen könnte oder tot sein könnte, sollte man das auch entsprechend als versuchten Totschlag oder gar versuchten Mord anklagen und entsprechend verurteilen.

    Solche Leute sind eine Gefahr für die Allgemeinheit und gehören aus dem Verkehr gezogen, ehe noch schlimmeres passiert. Punkt.
  • Direktlink »
#3 zundermxeAnonym
  • 08.07.2019, 16:30h
  • Denke hier könnte die Suche direkt bei Einlass zum Nürnberger Stadion erfolgreich sein. Auch wenn die Idee bei bekannter Personalsituation der Polizei naiv klingen mag.
    Insbesondere der 1.FC Nürnberg und die organisierten Club-Fans sind hier in allererster Linie in der Pflicht aktiv zu werden und zu helfen die Identität der Schläger zu klären. Dafür können u.a. Netzwerke und Fan- und Vereinspublikationen genutzt werden.
    Der Club und die Fans sollten die Gewalt und das Vereinsschädigende Verhalten im eigenen Interesse nicht hinnehmen.

    Fußball darf nicht von wenigen durch Hass und Gewalt missbraucht werden.
    Das ist nicht nur für die Gesellschaft zerstörend und somit höchst gefährlich, sondern letztlich auch für den Fußball selbst.

    Deprimierend, dass ein Sport mit dem ich persönlich viele tolle und schöne Erinnerungen und Erlebnisse verbinde, so oft durch relativ wenige Schläger in der Wahrnehmung eine so hässliche Fratze bekommt.
    Fremdschäme mich da massivst Noah gegenüber.
  • Direktlink »

Kommentieren nicht mehr möglich
nach oben
Debatte bei Facebook

Newsletter
  • Unsere Newsletter halten Dich täglich oder wöchentlich über die Nachrichten aus der queeren Welt auf dem Laufenden.
    Email: