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Dan Bishop

USA: Senator vergleicht Kampf gegen LGBTI-Rechte mit Kampf gegen Holocaust

Auch Homo-Hasser sehen sich als "die Guten". Zu welchen Vergleichen sich so mancher Politiker hinreißen lässt, überrascht dennoch.


Dan Bishop hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, sexuellen und geschlechtlichen Minderheiten das Leben schwer zu machen (Bild: NC General Assembly)

  • 10. Juli 2019, 15:02h 11 2 Min.

Der amerikanische Politiker Dan Bishop hat sein Engagement gegen LGBTI-Rechte mit dem Einsatz des deutschen Unternehmers Oskar Schindler (1908-1974) verglichen, der während des Zweiten Weltkriegs 1.200 jüdische Zwangsarbeiter vor der Ermordung durch die Nazis gerettet hatte.

Der 55-jährige Republikaner, der derzeit im 50 Mitglieder zählenden Senat des Bundesstaates North Carolina sitzt und sich bei Wahlen im September um einen Sitz im US-Repräsentantenhaus bewirbt, gehörte zu den Architekten des homo- und transphoben "Klo-Gesetzes" HB 2, das nach langem Streit erst Ende 2020 abgeschafft werden soll (queer.de berichtete). Das Gesetz erklärt lokale LGBTI-Antidiskriminierungsrichtlinien für ungültig und verbietet Transsexuellen, Toiletten oder andere geschlechtergetrennte Einrichtungen an öffentlichen Gebäuden zu nutzen, die ihrer Geschlechtsidentität entsprechen.

Der Schindler-Vergleich wurde durch das linksliberale Blog "Real Facts NC" publik gemacht. Die Blogger hatten E-Mails des Parlamentariers aus öffentlichen Registern angefragt und erhalten – und dabei einen regen Austausch zwischen Bishop und der LGBTI-feindlichen Hassgruppe "Alliance Defending Freedom" (ADF) aufgedeckt, die international unter anderem für staatliche Verbote von Homosexualität kämpft.

Konkret geht es um folgende Aussage: In einer der jetzt publik gewordenen E-Mails aus dem Jahr 2017 wird Bishop von einer ADF-Aktivistin gefragt, welche Gruppen durch Gesetze zu "religiöser Freiheit" geschützt werden sollten – die AFD hatte etwa Floristen oder Bäcker unterstützt, die Homosexuelle mit entsprechender Begründung nicht bedienen wollten. Darauf antwortete der Republikaner: "Wie Oscar [sic] Schindler schon gesagt hat: so viele, wie wir können."

HRC: Bishop ist ein "homophober Extremist"

LGBTI-Aktivisten zeigten sich empört über den Inhalt der Mails: "Senator Bishops Vergleich seiner Arbeit mit Oskar Schindlers lebensrettendem Wirken ist peinlich, falsch und einfach nur widerlich", erklärte Hope Jackson, eine Aktivistin der LGBTI-Organisation Human Rights Campaign. "Genauso besorgniserregend sind aber auch die engen Verbindungen mit Anti-LGBTQ-Extremisten. Die ADF setzt sich unter anderem für staatlich angeordnete Sterilisierung von Transpersonen und für die Kriminalisierung von Homosexualität ein. Sie vergleicht außerdem ständig LGBTI-Menschen mit Pädophilen." Damit sei klar, was für ein Politiker Bishop in Wirklichkeit sei, "nämlich ein homophober Extremist, der die grundlegendsten Werte angreift, die wir als Amerikaner teilen".

In der Vergangenheit hatte Bishop auch mit rassistischen Äußerungen für Empörung gesorgt. So setzte er etwa 2017 Neonazis, die auf Demonstrationen in den USA Hakenkreuzfahnen schwangen, mit Aktivisten der Bürgerrechtsbewegung Black Lives Matter gleich: "Beide sind gewalttätige, rassistische Bewegungen", so Bishop damals. (dk)

#1 PetterAnonym
  • 10.07.2019, 16:27h
  • Eigentlich braucht man solche widerlichen Vergleiche gar nicht zu kommentieren.

    Aber dennoch sei mir die Bemerkung erlaubt, dass er (wie alle Homohasser) einen entscheidenden logischen Fehler macht:

    Die Nazis haben Menschen interniert, zu Zwangsarbeit gezwungen, gefoltert und ermordet. Wer dagegen kämpft, rettet Menschenleben.

    Die Gleichstellung von LGBTI schadet aber niemandem und nimmt niemandem irgendwas weg. Es geht nur darum, dass LGBTI dieselben Grundrechte haben wie jeder andere Mensch auch. Wer das bekämpft, rettet nicht Menschen, sondern schadet Menschen.

    Das ist ein fundamentaler Unterschied. Das eine rettet Menschen, das andere schadet Menschen.
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#2 PinoAnonym
  • 10.07.2019, 16:58h
  • Das schöne ist:
    manche Leute beweisen ihre Inkompetenz so deutlich, dass sie für jeden klar denkenden Menschen ohne langes Nachdenken erkennbar ist.

    Das traurige ist nur:
    in den USA gibt es offenbar genug Menschen, die dennoch darauf reinfallen. Was das über den Bildungsstand einer Nation aussagt, muss jeder für sich selbst entscheiden.
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#3 Homonklin44Profil
  • 10.07.2019, 22:51hTauroa Point
  • Einer kann wohl nur auf solche Vergleiche kommen, wenn er sich über den Inhalt des Herangezogenen gleich lustig macht, wie über die Gruppe, über die er herzieht.

    Der Schindler hätte ihm eins über beide Ohren gezogen

    Bei den anderen Eskapaden wird dann deutlich, wes Geistes Kind der Typ ist. Da ist es dann auch egal, ob man ADF oder AFD schreibt.
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