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Enthält Spoiler!
"Stranger Things": Schauspieler äußert sich zu Schwulengerüchten um seine Figur
Die neue Staffel von "Stranger Things" ist queerer als die Vorgänger. Auch die Darsteller äußern sich darüber. Achtung: enthält Spoiler.

"Stranger Things" erweckt – neben Schatten-Monstern – in Farbgebung und Stil auch die Achtzigerjahre wieder zum Leben (Bild: Netflix)
- 11. Juli 2019, 10:11h 3 Min.
Laut Netflix haben bereits mehr als 40 Millionen Abonnenten in den ersten vier Tagen seit der Veröffentlichung am 4. Juli die dritte Staffel der amerikanischen Scifi-Mysteryserie "Stranger Things" gesehen – neuer Rekord. Dabei werden sie auch Zeugen eines lesbischen Coming-outs, außerdem wird die Homosexualität einer der Hauptfiguren angedeutet.
Konkret geht es um Will Byers (Noah Schnapp) und Robin (Maya Hawke, die Tochter von Uma Thurman und Ethan Hawke). Robin outet sich in der siebten von acht Folgen in den öffentlichen Toiletten des Starcourt-Einkaufszentrums gegenüber ihrem Kollegen Steve (Joe Keery). Die beiden Figuren sind gerade noch im russischen Drogenrausch, als Steve Robin andeutet, dass er sie gerne hat. Robin antwortet jedoch, dass sie ihn in der Schule nicht beobachtet habe, weil sie ihn möge, sondern weil sie es auf Tammy Thompson abgesehen hatte. "Ich wollte, dass sie mich ansieht, aber sie konnte ihre Augen nicht von deiner dummen Frisur abwenden", so Robin. Nach der Nachfrage "Aber Tammy ist doch ein Mädchen" verstand Steve, dass sich Robin gerade geoutet hat. Gegenüber "Entertainment Weekly" erklärte Hawke, sie sei stolz darauf, eine LGBTI-Figur in der Serie darzustellen.
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fernanda (@hbicrobin) July 4, 2019
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Weniger offen geht es beim 14-jährigen Will zu, über dessen sexuelle Orientierung in sozialen Netzwerken spekuliert wird. Anlass ist insbesondere eine Szene in Folge drei, in der sich Will beklagt, dass seine Kumpel nur noch mit Freundinnen abhängen wollen, anstatt das Rollenspiel Dungeons & Dragons zu spielen. Mike (Finn Wolfhard) sagt daraufhin zu Will: "Es ist nicht meine Schuld, dass du keine Mädchen magst."
Schauspieler: Das ist Interpretationssache!
Gegenüber "The Wrap" erklärte Schnapp: "Das kann man so oder so interpretieren." Er wies darauf hin, dass seine Figur zuvor in der Schattenwelt lange alleine war, während sich seine Freunde weiterentwickelt hätten. "Und als er zurückkam, erwartete er, dass alles so wie vorher war." Seine Interpretation sei, dass Will noch nicht erwachsen werden wolle. Aber, so fuhr er fort, "es ist Sache der Zuschauer, das zu interpretieren".
Nach Staffel eins hatte Schnapp in einem Instagram-Eintrag erklärt, dass es für ihn nebensächlich sei, ob Will schwul ist oder nicht. "'Stranger Things' ist eine Serie über ein paar Kids, die Außenseiter sind und einander gefunden habe, weil sie gemobbt worden sind. Macht es jemanden schwul, wenn er sensibel ist oder ein Außenseiter oder ein Teenager, der Fotografie liebt oder ein Mädchen mit roten Haaren und großer Brille? Ich bin erst zwölf, aber ich weiß, dass wir alle nachvollziehen können, wie es ist, anders zu sein."
Die achtteilige dritte Staffel von "Stranger Things" ist gegenwärtig auf Netflix zu sehen. Derzeit hat das Streamingportal noch nicht die Produktion einer vierten Staffel angekündigt. Angesichts der Erfolgsmeldungen bei den Zuschauerzahlen und wegen eines Cliffhangers am Ende der aktuellen Staffel dürfte aber die Fortsetzung nur Formsache sein. Allerdings werden sich Fans wohl gedulden müssen: Zwischen der Veröffentlichung von Staffel zwei und drei lagen 20 lange Monate. (dk)
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