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Juan Pablo Di Pace

Star aus "Dallas" und "Fuller House" outet sich als schwul

Der streng katholisch erzogene Juan Pablo Di Pace spricht erstmals offen über seine Homosexualität – und wie er gegen Diskriminierung kämpfen musste.


In "Dallas" spielte Juan Pablo Di Pace vor sechs Jahren einen umtriebigen Multimilliardär (Bild: TNT)

  • 11. Juli 2019, 12:13h 20 2 Min.

Der argentinische Sänger und Schauspieler Juan Pablo Di Pace hat sich bei einem "Ted Talk"-Vortrag im niederländischen Maastricht als schwul geoutet. In dem kürzlich veröffentlichten 21-minütigen Video erklärte der 39-Jährige auf Englisch, dass er als Schüler oft als "maricón" (Schwuchtel) beschimpft worden sei und für seine Mitschüler heterosexuelle Pornografie in Form von Daumenkinos gezeichnet habe, um akzeptiert zu werden.

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"Akzeptanz war mein Treibstoff – wenn man sich so verhält, tut man wie ein Junkie alles, um seinen nächsten Schuss zu kriegen", so Di Pace. "Ich dachte, wenn ich mein schwuchteliges Selbst ändern kann, bin ich Teil der Gruppe."

Als Teenager habe er dann das Glück gehabt, ein zweijähriges Stipendium am italienischen "United World College of the Adriatic" zu ergattern. Dort habe er Freundschaften mit "anderen Freaks, die wie ich sind", geschlossen. "Das war einfach wunderschön!", erinnerte er sich.

Di Pace fand Akzeptanz als Jesus Christus

Als Erwachsener habe er vor fünf Jahren eine weitere Krise wegen seiner sexuellen Orientierung gehabt, als er in der christlichen Miniserie "Die Bibel – Wie es weitergeht" die Hauptrolle des Jesus Christus übernommen hatte. "Da hänge ich also an einem Kreuz in Marokko, schaue in den Himmel und denke: Du könntest mich immer noch mit einem Blitz treffen. Willst du wirklich, dass ich deinen Sohn spiele? Ausgerechnet ich?", so Di Pace, der als gläubiger Katholik aufgewachsen ist. "Ich habe gewartet und nichts ist passiert. Ich wurde nicht vom Blitz getroffen. Stattdessen hat mich ein überwältigendes Gefühl von Liebe, Akzeptanz und Freiheit überkommen, das ich nie in Worte bringen konnte. Eine Mitteilung von Gott? Vielleicht. Worte sind wie Universen und wir sind Musiker, die Universen mit Worten kreieren können."

Di Pace ist international hauptsächlich wegen seiner Hauptrolle in der amerikanischen Sitcom "Fuller House" bekannt, die seit 2015 von Netflix gezeigt wird. Außerdem stellte er in 15 Folgen der Neuauflage von "Dallas" als einer der Hauptdarsteller den Multimilliardär und Ewing-Global-Partner Nicolas Treviño dar. (dk)

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#1 Homonklin44Profil
  • 11.07.2019, 13:34hTauroa Point
  • """Ich habe gewartet und nichts ist passiert. Ich wurde nicht vom Blitz getroffen. Stattdessen hat mich ein überwältigendes Gefühl von Liebe, Akzeptanz und Freiheit überkommen, das ich nie in Worte bringen konnte. Eine Mitteilung von Gott? Vielleicht. ""

    Eher schon aus seinem Selbst, denn er hat sich selbst akzeptiert und ist über die Erkenntnis zu sein, wer er ist hinaus von positiven Wertgefühlen überflutet worden.

    Das klappt auch, wenn man an einen namentlich unbekannt gebliebenen Wüstenlatscher denkt, an seinen Hund oder an die Zimmerpflanze!. Oder wenn man dem Mumpitz abgeschworen hat, und höchstens an den Schwanz vom Kumpel denkt ;o)

    Wie schlimm das ist, wenn es an einem scvhon zur Schulzeit bemerkt wird, kann man sich ausmalen. Kinder können frausam sein, und wenns ihnen Spaß bringt, sind sie es mit Ansporn. Es reicht schon aus, eine andere Eigenschaft zu haben, die niemand mag und die von Vielen kritisiert wird und für Scheiße befunden wird. Dann wird das Schule gehen schnell zum Spießrutenlauf.
    Heterosexuelle Porno-Daumenkinos hätte ich trotzdem nie hingekriegt. Ich habe immer Pärchen gezeichnet, mich geschämt und die Zeichnungen verbrannt.
    Das strikt Katholische kann Gift für ein Kind sein, wenn es einbricht und damit anfängt, sich selbst nach den Regeln und Gesetzen aus dem Mythenkanon zu beurteilen.
    Viele sind nicht stark genug, das zu erkennen und sich frei zu schaufeln, es ist auch immer ein bestimmter Verlust aller sozialen Bindungen der Kindheit damit verbunden, denn die lieben Mitchristen schneiden einen und lassen einen fallen wie die heiße Kartoffel, sobald man den religioten Nonsense entlarvt hat.
    Dann wird man dafür bestraft, wer man ist. Gnadenlos.
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#2 LotiAnonym
  • 11.07.2019, 14:59h
  • Antwort auf #1 von Homonklin44
  • Das was Du da beschreibst, leugne ich auch keineswegs. Und doch ist es mir bei meinen ersten Erkundungen in einem kath. Kinderheim ganz anders ergangen. Kein Junge hat mich gemobbt oder angefeindet. Ganz im Gegenteil. Selbst unsere Stationsnonne sah darüber hinweg, wenn ich mit dem Bettnachbar im Schlafsaal zugange war. Sie forderte mich lediglich dazu auf, wieder in mein Bett zurückzukehren. Die Mutter Oberin war wie eine Ersatzmutter für mich. Später, als ich wegen meines Schwulseins im Erziehungsheim bei den Salvatorianern landete, hat der Pater Direktor zu mir gehalten. Hat dafür gesorgt, dass ich frühzeitig wieder entlassen wurde. Das hat mich geprägt und für ein frühes Coming Out gesorgt.
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#3 KetzerEhemaliges Profil
  • 12.07.2019, 06:06h
  • Was für eine wundervolle, inspirierende Rede.
    Großartig! <3
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