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Katholische Kirche

"Friedenskirche" in Amsterdam: Schwuler Priester gefeuert

Nach seinem Coming-out hat die katholische Kirche einen beliebten Priester vor die Tür gesetzt, der sich seit Jahren für queere Menschen engagiert hatte.

  • 11. Juli 2019, 15:03h 34 2 Min.

Die Friedenskirche muss sich einen neuen (heterosexuellen) Priester suchen (Bild: Apdency / wikipedia)

Das katholische Bistum Haarlem-Amsterdam hat laut niederländischen Medienberichten vom Mittwoch den 58-jährigen Pierre Valkering als Priester der Vredeskerk (Friedenskirche) in Amsterdam-Zuid gefeuert. Der Grund: Der Geistliche hatte anlässlich seines 25-jährigen Priester-Jubiläums im März ein Buch veröffentlicht, in dem er sich als schwul geoutet hatte. Trotz der Entlassung darf Valkering weiterhin im Klerikerstand bleiben.

Valkering hatte als Priester für die Einbindung von LGBTI geworben. Dafür waren ihm von der Kirchenleitung allerdings immer wieder Steine in den Weg gelegt worden. So hatte ihm der Bischof 2016 verboten, wie geplant am CSD Amsterdam auf einem Kanalboot teilzunehmen.

Gegenüber dem LGBTI-Magazin "Gay Krant" hatte Valkering bereits nach seinem Coming-out angekündigt, dass die Offenheit für ihn berufliche Konsequenzen haben könne. Immerhin gehe es in dem Buch um Sex und das Priestertum, eine großes Tabuthema. Laut Medienberichten berichtet er auch von seinen sexuellen Begegnungen in Schwulensaunen oder Darkrooms.

25 jaar priester jubileum Pierre Valkering

Gepostet von Vredeskerk Amsterdam am Freitag, 29. März 2019
Facebook / Vredeskerk Amsterdam | Ende März feierte Pierre Valkering noch sein 25-jähriges Jubiläum als Priester
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Bistum: Priester wegen Bruchs des Zölibats gefeuert

Die Kirchenleitung behauptete, dass nicht die Homosexualität des Priesters zur Entlassung geführt habe, sondern der Bruch des Zölibatsversprechens. Valkering habe "öffentlich unmissverständlich klargemacht, dass er sein Versprechen der Ehelosigkeit nicht gehalten hat und es auch in Zukunft nicht halten kann und wird".

Der Vatikan verbietet es schwulen Männern derzeit pauschal, Priester zu werden, selbst wenn sie enthaltsam leben. In Richtlinien von 2016 hieß es sogar, man werde gegen gegen Männer durchgreifen, die eine "homosexuelle Kultur" unterstützten (queer.de berichtete).

Dennoch formiert sich langsam Widerstand, insbesondere in Deutschland: Im Februar hatte sich etwa ein Priester aus Hamm als schwul geoutet, nachdem Bischöfe das generelle Schwulenverbot in Frage gestellt hatten. (dk)

#1 FliegenAnonym
  • 11.07.2019, 15:08h
  • ...mein Spruch: ALLE raus aus der verlogenen Kirche erst dann wachen die alten "Knochen" auf! Wenn alle Queeren den Dienst quittieren!!! Glauben geht auch ohne Kirche !!!
  • Direktlink »
#2 AmurPrideProfil
  • 11.07.2019, 17:13hKöln
  • ""..ALLE raus aus der verlogenen Kirche..""

    Klingt ja erstmal ziemlich logisch, oder?
    Aber wer würde denn dann noch in den Kirchen übrigbleiben, wenn alle die, die sich z. Z. in den Kirchen für Offenheit, Vielfalt, Akzeptanz, Frauenrechte usw. einsetzen, wie gefordert gehen würden? Würde dadurch nicht erst recht ein Raum entstehen, in dem die LGBTIQ*-Feinde, Menschenrechtsverachter, Rassendiskriminierer und Frauenunsichtbarmacher ihrem Hass und ihre Intoleranz unter ihres gleichen hegen, pflegen und vermehren könnten? Würden dann die Kirchen nicht zu einer Art "Schutzraum" für sie werden, aus denen sie heraus unbeobachtet, unkontrolliert und unwidersprochen ihre irre Weltanschauung unter dem Deckmäntelchen der Religionsfreiheit auf den Rest der Menschheit loslassen könnten?

    Also ich für meinen Teil will das nicht! Und deshalb bleibe ich! Ich lasse nicht zu, das die mich mit ihrem hassgetränktem Irrglauben ängstlich zum schweigen bringen, mich unsichtbar machen oder gar vertreiben!

    Aber vor allem will ich auch ein lebendiges Zeichen dafür sein, das Kirche auch anders geht! Und das Kirche anders geht, das beweist meine Gemeinde, die Antoniterkirche in Köln, Tag für Tag und nicht nur während des jährlich stattfindenden CSD-Gottesdienstes.
    Und deshalb habe ich mich auch ganz besonders darüber gefreut, das in diesem Jahr das ANYWAY am CSD-Wochenende zum ersten Mal einen Jugendgottesdienst angeboten hat.

    Ich möchte niemanden kritisieren, der für sich selbst entscheidet aus den Kirchen aus zutreten, denn weder kenne ich die Gründe noch steht es mir in irgendeiner weise zu diese zu beurteilen!

    Aber ich möchte auch eines zu bedenken geben:
    STONEWALL WAS A ROIT!
    Was wäre denn gewesen, wenn die Menschen im Stonewall Inn an jenem Abend wieder einmal gesagt hätten: "Och Nö, nicht schon wieder, auf Stress hab' ich echt keinen Bock, ich mach mich lieber vom Acker..."?

    Eines scheint mir sicher: Wenn man Veränderungen erreichen will, dann muss man bleiben und dafür kämpfen! Wie auch schon der Nollendorfblogger und Buchautor Johannes Kram anlässlich der diesjährigen Verleihung der Kompassnadel in seiner Dankesrede sagte (hier auf queer.de nachzulesen):
    >>Entscheidend für Veränderung war immer das Kämpfen. Und das heißt, auf die Nerven gehen, Druck machen, sichtbar sein, Konsequenzen ziehen, sich unbeliebt machen, die Dinge beim Namen nennen. Und noch mal: auf die Nerven gehen!<<
  • Direktlink »
#3 PetterAnonym
  • 11.07.2019, 17:24h
  • Die Katholen werden sich nie ändern...
  • Direktlink »

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