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USA

Studie: Demenz-Risiko unter LGBTI besonders hoch

Sexuelle und geschlechtliche Minderheiten leiden laut einer neuen US-Studie eher an Vorzeichen von Demenz als Cis-Heteros. Über die Ursachen für die Diskrepanz können die Wissenschaftler derzeit nur spekulieren.


Alzheimer ist die häufigste Form von Demenz (Bild: Health and Human Services Department)

  • 15. Juli 2019, 12:23h 27 2 Min.

Ältere Menschen, die nicht cisgender und/oder heterosexuell sind, haben ein um rund ein Drittel erhöhtes Risiko für eine Verschlechterung der kognitiven Leistungsfähigkeit als cissexuelle Heterosexuelle. Das ist das Ergebnis einer Studie, die am Sonntag bei der Konferenz des amerikanischen Alzheimer-Verbandes in Los Angeles vorgestellt worden ist.

In der Studie wurden Daten von mehr als 44.000 Erwachsenen über 45 Jahre in neun US-Bundesstaaten analysiert, die sich an einer Studie über das Gehirn im Jahr 2015 beteiligt hatten. Knapp drei Prozent der Probandinnen und Probanden identifizierten sich als "sexual minority group".

Nach Angaben der Forscher sprachen in der LGBTI-Untergruppe 14 Prozent der Befragten davon, dass sich ihre kognitive Leistungsfähigkeit verschlechtert habe – derartige Verschlechterungen gelten als frühes Anzeichen für Demenzerkrankungen. Unter Cis-Heterosexuellen waren es lediglich zehn Prozent. Nachdem die Forscher Faktoren wie Einkommen, Alter oder Rasse herausgerechnet hatten, wiesen die LGBTI-Teilnehmer ein 29 Prozent höheres Risiko auf, dass sich ihre kognitive Leistungsfähigkeit verschlechtert.

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Mögliche Ursachen: Diskriminierung und Depressionen

"Wir wissen bislang nicht sicher, warum die kognitive Leistungsfähigkeit bei Angehörigen sexueller und geschlechtlicher Minderheiten eher abnimmt", erklärte Studienautor und Mediziner Jason Flatt von der University of California. "Wir glauben, dass dies durch höheren Raten an Depressionen, Erwerbsunfähigkeit, Stress sowie durch einen schlechteren Zugang zur Gesundheitsversorgung zurückzuführen ist." All diese Unterschiede wurden in US-Studien nachgewiesen und gelten als Folgen von staatlicher oder gesellschaftlicher Diskriminierung von LGBTI – diese Faktoren erhöhen gleichzeitig laut mehreren wissenschaftlichen Untersuchungen das Demenzrisiko. Menschen, die an Depressionen leiden, hätten laut Flatt etwa ein mehr als doppelt so hohes Risiko, später im Leben an der Alzheimer-Krankheit, der häufigsten Form der Altersdemenz, zu erkranken.

Laut Flatt müsse das Gesundheitssystem daher besser auf LGBTI eingehen, um frühe Anzeichen von Demenz zu diagnostizieren. Außerdem müssten Mitarbeitende in Krankenhäusern und ähnlichen Einrichtungen besser für die besonderen Belange von sexuellen und geschlechtlichen Minderheiten sensibilisiert werden.

Neben der Alltagsdiskriminierung könnten auch generell schlechtere private Lebensbedingungen im Vergleich zu Cis-Heterosexuellen für den höheren Anteil an kognitiven Problemen verantwortlich sein. So lebten ältere LGBTI laut der Studie viel eher alleine (60 Prozent), haben sich nie verpartnert oder geheiratet (65 Prozent) und haben keine Kinder (72 Prozent). (dk)

-w-

#1 wrap7
  • 15.07.2019, 18:01hFrankfurt
  • Es ist erst einmal nur eine Korrelation, mehr nicht. Dagegen ergaben mehrere Studien dass Alzheimer und Parodontose häufig zusammen in Erscheinung treten.
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#2 Sabelmann
  • 16.07.2019, 03:23h
  • Upps...schon wieder eine Studie! Langwelit mich schon! Da soll man NICHT zum Hypochonder werden?
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#3 körmetAnonym
  • 16.07.2019, 04:40h
  • Da muss man aber auch mal schauen, aus welchem Land diese Studie kommt.

    1.) Vor ca. 10 Jahren musste jeder, der z.B. bei der Post einen Job übernahm, einen Drogentest machen. Der Konsum von Cannabis & Co ist da viel größer als hier.
    Auch das geht auf's Hirn.
    2.) Das Bildungssystem fördert kaum geistige Betätigung.
    Es ist nachgewiesen, dass Personen, die kaum geistige Interessen haben, eher an Demenz erkranken, als geistig Aktive.

    Da ist dann etwas mehr Selbstdisziplin gefragt.
    Statt oberflächlicher Vergnügungssucht lieber mal ein Kreuzworträtzel lösen oder (wie ich) täglich ein paar Partien Schach gegen den Computer spielen. Das Gleiche gilt auch für den Konsum von Partydrogen, die bekanntlich auch das Hirn schädigen.
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