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Zahlen für 2018
NRW: Homo-Paare stellen 8,5 Prozent der Eheschließungen
Jedes 12. Ehepaar, das sich im vergangenen Jahr in Nordrhein-Westfalen das Ja-Wort gab, bestand aus zwei Männern oder zwei Frauen.
- 18. Juli 2019, 11:52h 2 Min.
In Nordrhein-Westfalen läuten die Hochzeitsglocken wieder öfter: 2018 heirateten knapp 97.000 Paare, wie das Statistische Landesamt am Donnerstag mitteilte. Darunter waren 88.422 Ehen zwischen Mann und Frau. 8.221 Ehen wurden zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern geschlossen – das entspricht einem Anteil von 8,5 Prozent aller Eheschließungen im bevölkerungsreichsten deutschen Bundesland. Gleichgeschlechtliche Ehen sind seit Oktober 2017 rechtlich möglich (queer.de berichtete).
Die offiziellen Zahlen entkräften die Legende von Homo-Hassern, dass die Ehe für alle die verschiedengeschlechtliche Ehe beschädige: Betrachtet man nur die "traditionellen" Ehen für sich, hat die Zahl laut Statistik im Vorjahresvergleich leicht um gut zwei Prozent zugelegt. Männer waren bei ihrer ersten Heirat mit durchschnittlich 33,5 Jahren älter als Frauen (31,1 Jahre).
Gleichgeschlechtliche Ehepaare sind älter
Die gleichgeschlechtlichen Ehen wurde teils von Paaren geschlossen, die bereits zuvor in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft gelebt hatten. Dieses 2001 eingeführte Rechtsinstitut gilt mit der Öffnung der Ehe als Auslaufmodell und kann nicht mehr neu geschlossen werden. Mit jeweils gut 4.100 Ehen gibt es annähernd genauso viele schwule wie lesbische Paare. Gleichgeschlechtliche Partner sind laut Statistik bei der Trauung im Schnitt deutlich älter: Männer 49,2 und Frauen 45,3 Jahre.
In den vergangenen Jahren hatte die Zahl der Eheschließungen noch deutlich abgenommen: Im Jahr 2000 lag sie NRW-weit bei gut 97.500 gemischtgeschlechtlichen Paaren.
Bereits Anfang des Monats wurden die Zahlen der Eheschließungen in Berlin und Brandenburg veröffentlicht. In Berlin waren letztes Jahr 16,2 Prozent aller Eheschließungen gleichgeschlechtlich, im eher ländlichen Brandenburg waren es 5,9 Prozent (queer.de berichtete). (dpa/dk)

Links zum Thema:
» Offizielle NRW-Pressemitteilung
Und wenn man dann noch bedenkt, dass es ja auch viele Lesben und Schwule gibt, die nicht oder noch nicht heiraten wollen oder momentan keinen Partner haben, dann wird klar, wie viele Schwule und Lesben es gibt. Und da kommen nochmal Trans- und Intermenschen drauf.
Und dann sollte jedem klar sein, dass LGBTI-Rechte viele Leute betreffen. Und selbst wenn es nur einen Menschen beträfe, sollte man auch diesen einen Menschen nicht diskriminieren.
Und den Parteien sollte klar sein, dass wir auch als Wähler eine wichtige Gruppe sind, die man nicht vergraulen sollte.