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USA

Netflix sendet Unterlassungsaufforderung an "Straight Pride"

Der sogenannte "Straight Pride" sorgt in den USA weiter für Aufregung: Jetzt stellt der Streamingdienst Netflix in einer bissigen E-Mail klar, dass er nichts mit diesem "Hass"-Event zu tun haben wolle.


"Werden sie mich noch mögen, wenn ich ihnen sage, dass ich hetero bin?" Mit derart extrem albernen Bildchen wollen die "Straight Pride"-Organisatoren ihren Fans einreden, dass die heterosexuelle Mehrheit von all den bösen Homos unterdrückt wird

  • 19. Juli 2019, 14:24h 12 3 Min.

Netflix macht deutlich, dass die Firma keine Toleranz für Homo-Hasser hat: Die Rechtsabteilung des in Kalifornien ansässige Streamingportals hat eine Unterlassungsaufforderung an die Organisatoren des "Straight Pride" in Boston geschickt, in der dazu aufgefordert wird, das Netflix-Logo nicht mit dem Event in Verbindung zu bringen.

Die Veranstalter, ein Verein mit dem harmlos klingenden Namen "Super Happy Fun America", stellen Heterosexuelle als "unterdrückte Mehrheit" dar und wollen deshalb Ende August in Boston "für das Recht von Heterosexuellen überall kämpfen, sich ausdrücken zu können ohne Angst vor Verurteilungen oder Hass" (queer.de berichtete). LGBTI-Aktivisten und Menschenrechtler sehen den "Straight Pride" als Versuch, queere Menschen wieder aus der Öffentlichkeit zu drängen – und weisen auf enge Verbindungen zu der rechtsextremistischen und rassistischen Szene hin.

In einer E-Mail fordert die Rechtsabteilung von Netflix "Super Happy Fun America" auf, binnen 24 Stunden das Netflix-Logo von ihrer Website zu entfernen. Es war dort prominent unter der Überschrift "voraussichtliche Sponsoren" angebracht. Wörtlich heißt es in dem Brief:

Sie benutzen das Netflix-Logo, um Ihre Veranstaltung zu promoten, obwohl es trotz des Namens um Hass geht – und nicht um Stolz. Das ist ekelhaft und zutiefst verletzend, aber es ist auch eine irreführende Fehlinformation und bedeutet einen Rechtsmissbrauch. Netflix hat nichts mit Ihrer Organisation oder Ihrer Veranstaltung zu tun. Wir attestieren vielmehr, dass Sie eine Lüge verbreiten, um Legitimität zu gewinnen. […] Sie sollten wissen, dass wir keine Angst vor Leuten haben, die mobben. Unsere Rechtsabteilung ist hier, sie ist queer und sie sagt: Verzieht euch.

Twitter / netflix

"Straight Pride": Netflix diskriminiert "marginalisierte" Heteros

Inzwischen hat "Super Happy Fun America" das Logo von Netflix auf der Website zwar nicht entfernt, aber durchgestrichen. Dazu wird behauptet, dass das Streamingportal Heterosexuelle hasse. "Netflix hat kein Problem damit, seine Machtposition zu missbrauchen, um marginalisierte Gruppen, die von ihrem Recht auf freie Meinungsäußerung Gebrauch machen, zu bedrohen", heißt es dort jetzt.

Die Veranstalter versuchen, sich in den Medien als Opfer darzustellen – mit einem Vokabular, das besonders unter Bürgerrechltern verbreitete Worte wie "Diskriminierung" oder "Unterdrückung" verwendet. Mitorganisator John Hugo behauptete gegenüber CNN sogar, dass die Netflix-Rechtsabteilung offenbar von "schwulen Rassisten" geleitet werde. "Straigt Pride" versucht bereits seit Wochen, mit Kampagnen, die an die Methoden von Trollen in sozialen Netzwerken erinnern, für Schlagzeilen zu sorgen.

Mehrere Unternehmen haben sich inzwischen öffentlich von den Hetero-Aktivisten distanziert. So antwortete die Männer-Kosmetikmarke Axe vergangenen Monat in ihrem offiziellen Twitter-Konto auf die Andeutung, das Axe beim "Straight Pride" mit einem Wagen dabei sei, mit den Worten: "Wir werden bei der Parade dabei sein, die wichtig ist, und das ist nicht diese." (dk)

Twitter / AXE
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#1 Taemin
  • 19.07.2019, 14:46h
  • Ich finde diese Darstellung eines jungen Mannes, der sich sorgt, ob er noch akzeptiert wird, wenn er seine Heterosexuelität eingesteht, widerlich. Dadurch werden Generationen von Schwulen, die sich unter umgekehrtem Vorzeichen genau das gefragt haben (oft mit berechtigter Angst), und die dann tatsächlich von ihren Familien verstoßen und von ihren vermeintlichen Freunden abgelehnt wurden, in den Dreck gezogen. Als ob es ein existenzbedrohendes Problem wäre, der gesellschaftlichen Norm zu entsprechen. Ekelhaft.
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#2 nonickAnonym
  • 19.07.2019, 15:10h
  • ich meine mich erinnern zu können, mal gelesen zu haben, dass die großen Kirchen sich immer dieses Trickes bedient haben - zu spiegeln und Themen für sich positiv zu nutzen oder um vom eigenen Dreck am Stecken abzulenken. Dieser Trick scheint jetzt auch in der Gesellschaft angekommen zu sein.
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#3 YannickAnonym
  • 19.07.2019, 15:31h
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    "Straight Pride": Netflix diskriminiert "marginalisierte" Heteros
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    Das zeigt wieder mal, wie diese Homohasser ticken und wie die versuchen, sich als angeblich "unterdrückte Opfer" zu inszenieren.

    Netflix hat nun mal die Markenrechte an seinem Namen und seinem Logo. Und wenn die Homohasser selbst vor Lügen nicht zurückschrecken und so tun, als sei Netflix wahrscheinlich ein Sponsor, dann hat Netflix jedes Recht, denen das zu verbieten. Erst recht, wenn es etwas ist, was deren Firmenphilosophie so sehr widerstrebt.

    Die Homohasser fordern für sich das Recht ihre lächerliche Veranstaltung mit abstrusen Ängsten abhalten zu können. Okay, das haben sie. Aber dann müssen sie auch akzeptieren, wenn andere daran nicht teilnehmen wollen und nicht damit in Verbindung gebracht werden wollen. Und das will Netflix eben nicht. Punkt. Das müssen die akzeptieren oder wollen die wieder mal allen ihren Willen aufzwingen?!
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