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Vorstoß

Frankreich will künstliche Befruchtung für Lesben öffnen

Auch Lesben und Alleinerziehende sollen sich nach dem Willen der Macron-Regierung den Kinderwunsch erfüllen können. Rechte Parteien und die katholische Kirche lehnen die Reform entschieden ab.


Nach dem Willen der Pariser Regierung sollen mehr lesbische Paare Eltern werden können (Bild: miapowterr / pixabay)

  • 24. Juli 2019, 14:33h 1 2 Min.

Die französische Regierung will allen Frauen die künstliche Befruchtung zugänglich machen. Das Kabinett brachte am Mittwoch ein Bioethik-Gesetz auf den Weg, mit dem sich künftig auch Alleinerziehende und lesbische Paare ihren Kinderwunsch erfüllen können. Präsident Emmanuel Macron hatte dies im Wahlkampf versprochen. Massiven Widerstand gibt es von der katholischen Kirche und aus dem rechten politischen Lager.

Nach Vorstellung von Gesundheitsministerin Agnès Buzyn soll die "künstliche Befruchtung für alle" von der Krankenkasse bezahlt werden. "Die Gesellschaft hat sich fortentwickelt", sagte Buzyn zur Begründung. Auch andere Familienmodelle seien nun akzeptiert. Bisher können in Frankreich nur heterosexuelle Paare eine künstliche Befruchtung in Anspruch nehmen, wenn einer der beiden Partner unfruchtbar ist oder eine schwere Krankheit an das Kind weitergegeben werden könnte.


Agnès Buzyn ist hauptberuflich Hämatologin (Bild: Amélie Tsaag Valren    / wikipedia)

Ministerin Buzyn hatte bereits vergangenes Jahr für Schlagzeilen gesorgt, als sie ankündigte, dass das staatliche Gesundheitssystem künftig für Kondome aufkommen werde. Damit sollen die im Vergleich zu Deutschland sehr hohen Zahlen von HIV-Neuinfektionen gesenkt werden (queer.de berichtete).

Über die Ausweitung der künstlichen Befruchtung wird seit Jahren gestritten. Die katholische Kirche, konservative Politiker und Rechtspopulisten warnen vor angeblichem Missbrauch. Nach ihren Angaben könnten "Babys auf Bestellung" die Folge sein, die von den Eltern erwünschte Merkmale haben.

Gegner warnen vor Leihmutterschaft

Zudem fürchten die Kritiker, dass ein grauer Markt von Leihmüttern entstehen könnte, die sich etwa schwulen Paaren zur Verfügung stellen. Auch Macron hatte sich gegen die Legalisierung der Leihmutterschaft ausgesprochen. Das französische Parlament soll sich ab Ende September mit der Vorlage befassen.

Auch in Deutschland gibt es eine Debatte um die Reform von Gesetzen zur künstlichen Befruchtung – diese sind gegenwärtig allein auf Heterosexuelle ausgerichtet. Im März hatte die damalige Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD) zu dem Thema einen Diskussionsentwurf vorgestellt (queer.de berichtete). Eine "künstliche Befruchtung für alle", die von der Krankenkasse bezahlt wird, wie in Frankreich war darin aber nicht enthalten. LGBTI-Aktivisten kritisierten den Entwurf als nicht ausreichend (queer.de berichtete). (AFP/dk)

#1 JadugharProfil
  • 25.07.2019, 02:11hHamburg
  • Die katholische Kirche hat stets etwas dagegen, was Sexualität und Fortpflanzung betrifft. Zwar möchte sie unendlich viele Schäfchen, d.h. wir sollen so heftig reproduzieren, bis das die Welt aus den Nähten platzt, andrerseits wenn für schwierige Situationen eine Reproduktion ermöglicht wird, stellt sie sich auch wieder quer! Offenbar geht es ihr doch nicht um eine möglichst große Schäfchenzahl, sondern ihr geht es hauptsächlich um die Macht massiver Unterdrückung und Gängelei.
  • Direktlink »

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