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Zweites Aus für Sitcom
NBC setzt "Will & Grace" nach der elften Staffel ab
Die erste US-Primetime-Serie, in der Schwule eine zentrale Rolle spielen, wird 2020 zu Ende gehen.

Die Schauspieler Sean Hayes, Megan Mullaly, Eric McCormack und Debra Messing sind dank "Will & Grace" zu Fernsehstars geworden (Bild: NBC)
- 26. Juli 2019, 11:05h 2 Min.
Der Fernsehsender NBC hat am Donnerstag angekündigt, dass die im Winter startende elfte Staffel der ersten amerikanischen Primetime-Serie mit zentralen schwulen Figuren die letzte sein wird. Die Sitcom um den schwulen Anwalt Will Truman (Eric McCormack), seine heterosexuelle Mitbewohnerin Grace Adler (Debra Messing) sowie den extrovertierten Schwulen Jack McFarland (Sean Hayes) und die stets alkoholisierte Societylady Karen Walker (Megan Mullaly) lief ursprünglich acht Staffeln zwischen 1998 und 2006.
Im Jahr 2017 belebte NBC die Serie im Rahmen des Retro-Booms wieder (queer.de berichtete). Die neunte Staffel wurde von Kritikern gelobt und erreichte solide Einschaltquoten für den Sender, der in den letzten Jahren erheblich an Sehbeteiligung verloren hatte. In Staffel zehn schrumpften die Quoten allerdings um 45 Prozent. Die letzte Staffel wird 18 Episoden umfassen.
Twitter / EricMcCormack | Darsteller Eric McCormack verspricht, dass die letzte Staffel "fantastisch" wirdWell, were taking this one out like we brought it in: with love, laughs, gratitude… and on our own terms. Season 3 of #WillandGrace (well, season 11!) will be our grand finale… and its gonna be FANTASTIC. @WillAndGrace @DebraMessing @SeanHayes @MeganMullally @MaxMutchnick pic.twitter.com/UTcXv2gByO
Eric McCormack (@EricMcCormack) July 25, 2019
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"Die Serie war revolutionär"
NBC hat trotz des Einbruchs bei der Zuschauerbeteiligung nur Positives über "Will & Grace" zu sagen: "Die von 'Will & Grace' entfachten Auswirkungen kann man nicht genug betonen", erklärten die beiden NBC-Vorsitzenden George Cheeks und Paul Telegdy in einer gemeinsamen Erklärung. "Die Serie war revolutionär in der Darstellung der LGBTQ-Community und gilt als eine der besten Comedyreihen in der Geschichte des Fernsehens."
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Die drei Produzenten David Kohan, Max Mutchnik und David Barrows veröffentlichten eine Stellungnahme, in der sie erklärten, sie seien stolz, 52 neue Folgen gedreht zu haben. "Wir denken über das Revival von 'Will & Grace', wie Karen über Martinis denkt – 51 ist nicht genug, 53 sind zu viele", so die Fernsehmacher. "Darum haben wir – nach Rücksprache mit den Darstellern – entschieden, dass dies die letzte Staffel von 'Will & Grace' sein wird."
In sozialen Netzwerken haben Fans der Sitcom aber bereits erklärt, dass sie sich mit dem Ende der Serie nicht abfinden wollen. Sie appellierten in sozialen Netzwerken bereits an die Streamingportale Hulu und Netflix, die Reihe weiterzuführen. Die Portale hatten zuletzt mehrere Serien wie "Arrested Development" oder "Lucifer" nach ihrer Absetzung im Fernsehen gerettet.
Twitter / SeanHayes | Darsteller Sean Hayes bedankt sich bei den Fans der SerieFor all Will & Grace" fans, I am sharing the news that this is going to be our last and final season (which premieres this winter). To everyone who watched the first run and to everyone that encouraged this reboot, we did it all for you.
Sean Hayes (@SeanHayes) July 25, 2019
Love to you all.
Sean pic.twitter.com/VJHCl5P3iW
"Will & Grace" wurde oft dafür gelobt, dass die Serie die Bevölkerung für LGBTI-Fragen sensibilisiert und zu einem Umdenken geführt habe. Als die Sitcom 1998 startete, war beispielsweise noch eine große Mehrheit der Amerikaner gegen die Ehe für alle. Als sich Vizepräsident Joe Biden 2012 erstmals für die Öffnung der Ehe aussprach, nannte er "Will & Grace" als Auslöser für veränderte Einstellungen gegenüber gleichgeschlechtlichen Paaren: "Ich denke, dass 'Will & Grace' möglicherweise mehr getan hat, um die Öffentlichkeit zu bilden, als irgend jemand sonst", sagte der heutige US-Präsdentschaftskandidat damals. (dk)

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