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Polizeibericht

CSD Berlin: Jugendliche zünden Pride-Fahne am Rathaus an

Die Berliner Polizei sucht zwei junge Männer, die auf den Fahnenmast vor dem Rathaus Köpenick kletterten, um die Regenbogenfahne in Brand zu setzen. Zuvor wurden CSD-Besucher in der U-Bahn beleidigt.


Anschlag gescheitert: Die Regenbogenfahne weht weiterhin vor dem Köpenicker Rathaus (Bild: Bezirksamt Treptow-Köpenick)

  • 28. Juli 2019, 11:42h 20 2 Min.

Zwei bisher unbekannte Jugendliche oder junge Männer haben in der Nacht nach der Berliner CSD-Parade im Stadtteil Köpenick versucht, eine Regenbogenfahne in Brand zu setzen. Dies meldete die Polizei der Hauptstadt am Sonntagvormittag.

Nach Angaben von Zeugen sei einer der beiden Unbekannten gegen 0.30 Uhr den Fahnenmast vor dem Köpenicker Rathaus in der Straße Alt-Köpenick hinauf geklettert und hatte dann mehrfach versucht, die gehisste Regenbogenfahne zu entzünden. Der zweite Unbekannte hatte ihm zuvor beim Erklimmen des Mastes geholfen. In der Fahne entstand jedoch lediglich ein kleines Brandloch.

Die beiden Tatverdächtigen flüchteten anschließend. Die Zeugen filmten allerdings die Tat und stellten das Video der Polizei zur Verfügung. Die Beamten ermitteln wegen Sachbeschädigung mit homophobem Hintergrund.

Fahrgäste mit Pride-Shirts in der U3 angepöbelt

Darüber hinaus meldete die Berliner Polizei im Zusammenhang mit dem CSD einen homophoben Zwischenfall in der U-Bahn. So beleidigte und bedrohte ein alkoholisierter 19-Jähriger am Abend mehrere andere Fahrgäste.

Nach Angaben von Zeugen hatte der junge Mann zunächst in einem Zug der U3 mehrfach zwei unbekannt gebliebene Männer homophob beleidigt, die T-Shirts mit Regenbogenflaggen trugen. Eine 72-Jährige hatte den alkoholisierten 19-Jährigen daraufhin aufgefordert, das zu unterlassen, woraufhin er auch sie mehrfach beleidigte. Die beiden zuerst beschimpften Männer verließen die Bahn, dafür richtete sich die Wut des jungen Mannes nun gegen mehrere andere Fahrgäste, die ihren Unmut über dessen Verhalten äußerten. Er beleidigte und bedrohte sie und gab laut Polizeibericht "volksverhetzende Äußerungen" von sich.

Als die Zeugen schließlich die Polizei verständigt hatten und gemeinsam mit der ebenfalls alkoholisierten 61 Jahre alten Mutter des 19-Jährigen die Bahn verließen, fuhr dieser weiter. Seine Mutter nannte den Polizisten jedoch seinen Namen. Nun wird gegen ihn wegen Beleidigung, Bedrohung und Volksverhetzung ermittelt.

Erst am Freitag wurde in Berlin-Weißensee ein betrunkener 57-Jähriger festgenommen, der weibliche Tram-Fahrgäste lesbenfeindlich beleidigt, den Hitlergruß gezeigt und eine Frau gegen die Tür der Straßenbahn gestoßen haben soll (queer.de berichtete). (cw/pm)

#1 TimonAnonym
  • 28.07.2019, 12:31h
  • Die Frequenz homo- und transphober Sachbeschädigungen, Beleidigungen und körperlicher Gewalt nimmt immer weiter zu. Deutschland gerät in eine gefährliche Radikalisierungs-Spirale.

    Eigentlich höchste Zeit endlich zu handeln oder zumindest mal über Gegenmaßnahmen nachzudenken. Aber was macht unsere schwarz-rote Bundesregierung? Die sind nur damit beschäftigt, wie sie sich noch über die restliche Zeit retten können.

    Wenn Union und SPD nicht mehr regierungsfähig sind und die zahlreichen drängenden Probleme nicht lösen können oder wollen, sollten sie so fair sein und ihre Stühle für andere räumen.

    Denn egal ob Gewalt und Radikalisierung, Euro-Krise, soziale Spaltung, Klimawandel, explodierende Mieten, marode Straßen und Brücken, etc. etc. etc. - Deutschland kann sich keinen weiteren Stillstand a la Union und SPD mehr leisten...
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#2 der-schwule-deAnonym
  • 28.07.2019, 12:35h
  • Wie Aussagekräftig ist bitte das verbrennen einer Fahne? Und welche Bedeutung messen wir der Aktion bei? Es ist schön zu sehen, dass die Akzeptanz in unserer Gesellschaft auch verteidigt wird.
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#3 VierteltitanAnonym
  • 28.07.2019, 12:54h
  • Antwort auf #2 von der-schwule-de
  • "Eigentlich höchste Zeit endlich zu handeln oder zumindest mal über Gegenmaßnahmen nachzudenken."

    Ein Grundproblem dieser Aussagen ist und bleibt die Frage: Wie sollten denn diese "Gegenmaßnahmen" ganz konkret in der Realität aussehen? Neben jedem potentiell homophoben Hetzer eine Wachperson installieren?
    Gerade Berlin ist eine durch und durch homophobe Stadt, daran ändern auch Regenbogenflaggen vor Rathäusern und gegenteilige Bekundungen seitens der Politik nichts.

    Also: Welche konkreten Gegenmaßnahmen sind notwendig?
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