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Hormonwerte
Caster Semenya nach WM-Aus "sehr enttäuscht"
Die südafrikanische 800-Meter-Olympiasiegerin mit intergeschlechtlichen Anlagen hat vor dem Schweizer Bundesgericht eine juristische Niederlage erlitten. Testosteron-Limits sind demnach rechtens.

Chell Hill / wikipedia) Caster Semenya will weiter darum kämpfen, ohne leistungssenkende Medikamente am Leichathletik-Wettkämpfen teilnehmen zu können (Bild:
- 31. Juli 2019, 07:20h 2 Min.
Südafrikas 800-Meter-Olympiasiegerin Caster Semenya hat eine juristische Niederlage erlitten und steht vor dem WM-Aus. Das Schweizer Bundesgericht gab dem Internationalen Leichtathletikverband IAAF am Dienstag recht und lässt das Reglement zur Senkung der Hormonwerte wieder zu. Bleibt es dabei, kann Semenya ihren Titel bei der WM in Doha nicht verteidigen.
Sie selber geht davon aus. "Ich bin sehr enttäuscht, dass ich meinen hart erarbeiteten Titel nicht verteidigen kann", sagte die 28 Jahre alte Südafrikanerin in einer Stellungnahme. "Aber das wird mich nicht davon abhalten, weiter für die Menschenrechte für alle betroffenen Sportlerinnen zu kämpfen."
Der juristische Streit läuft seit Monaten
Die Läuferin hatte in ihrer Auseinandersetzung mit dem Leichtathletik-Weltverband IAAF am 31. Mai zunächst einen Teilerfolg errungen (queer.de berichtete). Das Bundesgericht setzte damals die Regel der IAAF vorübergehend außer Kraft, in der Testosteron-Limits für Mittelstreckenläuferinnen mit intersexuellen Anlagen festgesetzt wurden.
Semenya war wegen einer Entscheidung des Internationalen Sportgerichtshofes CAS vom April vor das Bundesgericht gezogen. Später hatte der Internationalen Leichtathletikverband Einspruch gegen das erste Urteil eingelegt.
Geschlechtstests nach erster Goldmedaille
Caster Semenya gilt als bekanntester intergeschlechtlicher Mensch der Welt. Immer wieder wurde die lesbische Athletin von Mitkämpferinnen wegen eines angeblichen Vorteils kritisiert. Nach ihrer ersten Goldmedaille im 800-Meter-Lauf bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2009 in Berlin musste sich Semenya umstrittenen Geschlechtstests unterziehen, deren Ergebnisse jedoch nicht veröffentlicht wurden. Die Mittelstreckenläuferin durfte aber ihre Medaillen behalten und nach einer mehrmonatigen Pause auch wieder bei den Frauen starten.
Bei den Olympischen Sommerspielen 2016 in Rio de Janeiro holte Caster Semenya mit persönlicher Bestleistung und nationalem Rekord von 1:55,28 Minuten erneut eine Goldmedaille im 800-Meter-Lauf. Im Januar 2017 heiratete sie ihre Freundin Violet Raseboya. (cw/dpa)

Mir fehlen ehrlich gesagt die Worte ob dieser Schweinerei.
Daher möchte ich nur auf ein paar Ungenauigkeiten im Artikel hinweisen:
"Immer wieder wurde die lesbische Athletin von Mitkämpferinnen wegen eines angeblichen Vorteils kritisiert."
Es ist nicht zielführend, von einem "angeblichen Vorteil" zu sprechen. Denn der Vorteil durch die höheren Testosteronwerte ist tatsächlich (und nicht angeblich!) vorhanden.
Allerdings rechtfertigt dies weder einen Ausschluss von den Wettkämpfen, geschweige denn einen medizinischen Eingriff.
Körperliche, naturgegebene Vorteile sind Gang und Gäbe im Sport. Vergleiche dazu große Füße beim Schwimmen, die ebenfalls einen Vorteil bringen, aber keinen Ausschluss oder medizinischen Eingriff rechtfertigen.
"...bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2009 in Berlin musste sich Semenya umstrittenen Geschlechtstests unterziehen..."
Hier ist das Wort "umstritten" vollkommen fehl am Platz.
Umstritten wäre es, wenn man annimmt, dass die Geschlechtstests eventuell hinnehmbar sein könnten. Das sind sie aber nicht. Es ist ein menschenverachtender Eingriff à la "Grab them by the pussy!".
Es ist so "umstritten" wie Vergewaltigung.