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Lokalposse

"Freddy Mercury war als Tunte ein genialer Musiker"

Nach einem dümmlich-homophoben Facebook-Post erntete der Neusser CDU-Bürgermeisterkandidat Sebastian Rosen heftigen Widerspruch. Statt zurückzurudern, inszeniert er sich nun als Opfer.


CDU-Stadtrat Sebastian Rosen möchte im kommenden Jahr Bürgermeister von Neuss werden (Bild: CDU Neuss)

  • 4. August 2019, 14:14h 34 2 Min.

Dass die CDU in diesem Jahr zum Berliner CSD erstmals am Konrad-Adenauer-Haus die Regenbogenfahne hisste, haben außerhalb der LGBTI-Community vermutlich nur sehr wenige Menschen mitbekommen. Einer von ihnen ist der bekennend heterosexuelle Neusser CDU-Stadtrat Sebastian Rosen, der 2020 gerne als Bürgermeisterkandidat seiner Partei antreten möchte. Auf seiner Facebookseite teilte er am 27. Juli ein Foto der Pride-Beflaggung, die ihm offensichtlich nicht so ganz behagte.

"Schwule, Lesben und Transgender (Diverse) sind sicher wunderbare Menschen. Der Regenbogen ist ein schönes Symbol", heißt es in Rosens vergifteten Kommentar. "Wir von der CDU kümmern uns aber auch um heterosexuelle Menschen und Familien, die aus Vater (Mann), Mutter (Frau) und Pänz (Mädchen oder Junge) bestehen. Will ich nur noch mal betonen."

Rosens absurde Angst, als heterosexueller Mann in Vergessenheit zu geraten, nur weil an einem Tag an der CDU-Zentrale die Regenbogenfahne weht, verband er mit einem scheinheiligen Bekenntnis zur eigenen Toleranz: "Freddy [sic!] Mercury war als Tunte ein genialer Musiker und Entertainer. Bei den Wagner-Festspielen steht auch eine Transe im Mittelpunkt. König Ludwug [sic!] wird's freuen", heißt es weiter in seinem Post. "Wir werden aber auch die anderen Menschen nicht vergessen. Für all diese hisse ich in pectore die Nüsser Flagge ruut un wiesss! Leben und leben lassen!"

Schwule, Lesben und Transgender (Diverse) sind sicher wunderbare Menschen. Der Regenbogen ist ein schönes Symbol. Wir…

Gepostet von Sebastian Rosen am Samstag, 27. Juli 2019
Facebook / Sebastian Rosen
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Attacke gegen CDU-Mitbewerber

Mehrere Facebook-Kommentatoren warfen Rosen daraufhin offene Homophobie vor, vor allem wegen seiner beleidigenden Wortwahl. Der CDU-Bürgermeisterkandidat zeigte sich jedoch nicht nur uneinsichtig (die Bezeichnung von Freddie Mercury als "Tunte" sei "insofern kein Ausrutscher, da sich entsprechende Personen selbst so nennen", antwortete er auf einen Kommentar), sondern inszenierte sich in einem weiteren Facebook-Post sogar als Opfer.

Seinen Konkurrenten um die CDU-Bürgermeisterkandidatur Jan-Philipp Büchler warf er vor, Kameraden seines Schützenzuges zu beleidigenden Kommentaren gegen ihn angestachelt zu haben. Er erwarte eine "klare Distanzierung des Kollegen Büchler und eine Erklärung im Parteivorstand der CDU". Rosen war wegen seines Fahnen-Kommentars von einem anderen User u.a. als "Vollidiot" und "armer Irrer" mit dem "intellektuellen Niveau eines Toastbrots" bezeichnet worden.

Die SPD, die mit Reiner Breuer den amtierenden Neusser Bürgermeister stellt, kommentierte die Ausfälle von Sebastian Rosen eher zurückhaltend. "Ich beneide die CDU nicht um diese billige Imitation von Trump", erklärte SPD-Parteichef Sascha Karbowiak gegenüber der "Westdeutschen Zeitung". Ein indirektes Stöhnen war von den Lesben und Schwulen in der Union zu vernehmen: "Man sieht, wir haben als LSU noch allerhand zu tun", kommentierte der NRW-Landesverband Rosens homophoben Facebook-Post. (mize)

#1 mmmmAnonym
  • 04.08.2019, 14:23h
  • CDU - und alles klar. Wer es wählt, wählt lgbti-phobie
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#2 körmetAnonym
  • 04.08.2019, 14:49h
  • So kennen wir die Herrschaften von der CDU und die anderen Kleinbürger im Stammtischnebel - unsensibel und dumm.

    ...und wenn sie mit ihrer Beschränktheit auffallen, zetern sie noch 'rum!
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#3 Taemin
  • 04.08.2019, 14:58h
  • Ich schlage den Mann für den "Andreas-Gaballier-Preis für sexuelle Einfalt" vor.
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