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Ausbruchs-Drag
Brasilien: Verbrecher wollte als Frau verkleidet aus Gefängnis ausbrechen
Hätte er nur vor seinem Ausbruchsversuch ein paar Tipps von Olivia Jones eingeholt: Ein 42-jähriger Gefängnisinsasse versuchte, als 19-jähriges Mädchen die Haftanstalt zu verlassen – vergebens.

Die Verwandlung eines Gefängnisinsassen in seine Tochter (Bild: Justizbehörde Rio de Janeiro)
- 5. August 2019, 15:53h 2 Min.
Dem brasilianischen Bandenführer Clauvino da Silva ist ein spektakulärer Gefängnisausbruch missglückt. Das 42-jährige führende Mitglied von Comando Vermelho, einer der mächtigsten Verbrecherorganisationen des Landes, versuchte vergeblich, als Frau verkleidet aus dem Gericinó-Gefängnis in Rio de Janeiro auszubrechen.
Der Häftling hatte nach brasilianischen Medienberichten Besuch von seiner 19-jährigen Tochter erhalten. Er zog sich daraufhin ihre Kleider an und eine Ganzkopf-Latexmaske über den Kopf. Sein Ensemble rundete er mit Skinny-Jeans, einem BH, einem rosa T-Shirt, einer langen Perücke und einer Damenbrille ab. Auf diese Art wollte er aus dem Haupteingang des Gefängnisses herausspazieren und seine Tochter offenbar hinter Gittern zurücklassen.
Den Gefängniswärtern fiel allerdings auf, dass sich die die sehr lebensecht aussehende "junge Frau" nervös verhalten habe. Sie schauten sie sich daraufhin näher an – und entdeckten, dass es sich um den Schwerverbrecher handelte. Die Justizbehörde veröffentlichte daraufhin Videos und Bilder des gescheiterten Verkleidungsversuchs.
Twitter / deputadopeninha | In diesem von den Behörden veröffentlichten Video zieht Da Silva seine Verkleidung ausO traficante Clauvino da Silva, condenado a 73 anos e 10 meses de prisão, foi pego hoje tentando escapar de Bangu 3. Ele usava máscara, peruca e roupas femininas. pic.twitter.com/GjJYxfL6vn
Deputado Peninha (@deputadopeninha) August 3, 2019
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Da Silva wurde – wie auch seine Tochter und sieben weitere Personen – nach dem Ausbruchsversuch verhört. Auch eine schwangere Frau zählt zu den Verdächtigen. Sie wird beschuldigt, die Maske in die Haftanstalt geschmuggelt zu haben. Sie habe dabei ausgenutzt, dass Schwangere in der Regel bei einem Besuch im Gefängnis nicht durchsucht werden.
Vorerst wird da Silva keinen neuen Versuch starten können: Er wurde in ein Hochsicherheitsgefängnis verlegt und muss zusätzlich wegen seines Ausbruchversuches mit Disziplinarmaßnahmen rechnen. Mit seiner baldigen Entlassung kann er ohnehin nicht rechnen: Er war wegen bandenmäßigen Drogenhandels zu einer Gefängnisstrafe von mehr als 70 Jahren verurteilt worden. (cw)

Die Maske und das Hemd (Bild: Justizbehörde Rio de Janeiro)
