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#PrepIstDa
DAH startet PrEP-Awareness-Monat
Ab dem 1. September zahlen Krankenkassen voraussichtlich für die HIV-Prophylaxe. Die Deutsche Aidshilfe will das Wissen über die neue Form von Safer Sex unter die Leute bringen.

Die Deutsche Aidshilfe will darauf hinweisen, dass es drei Präventionsmethoden gibt (Bild: IWWIT)
- 7. August 2019, 13:23h 2 Min.
Die Deutsche Aidshilfe hat am Mittwoch angekündigt, anlässlich der Kostenerstattung durch die gesetzlichen Krankenkassen für die sogenannte Prä-Expositionsprophylaxe (PrEP) kommenden Monat einen "Awareness-Monat" unter dem Hashtag #PrepIstDa zu starten.
Die PrEP ist eine Vorbeugung für HIV-Negative, um sich nicht mit dem Virus anzustecken – bei regelmäßiger Einnahme reduziert sie die Wahrscheinlichkeit einer HIV-Übertragung laut Studien auf praktisch Null. Bislang haben nur die DAK-Gesundheit und die AOK Nordost die PrEP auf freiwilliger Basis finanziert.
Das Ziel der DAH-Aktion sei, dass möglichst alle Menschen erfahren sollen, was PrEP ist – und damit selbst entscheiden können, ob diese Schutzmöglichkeit zu ihnen passt. "Die Einführung der PrEP als Kassenleistung ist ein Meilenstein für die HIV-Prävention: eine weitere Möglichkeit, sich vor HIV zu schützen, endlich für fast alle zugänglich, die sie brauchen. Jetzt geht es darum, dass auch alle von PrEP wissen!", erklärte DAH-Sprecher Holger Wicht.
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung und der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen haben kürzlich eine Vereinbarung über die PrEP getroffen (PDF), wodurch der Einführung zum 1. September voraussichtlich nichts mehr im Wege steht. Nach der Vereinbarung haben gesetzlich Krankenversicherte ab 16 Jahren Anspruch auf die PrEP, wenn sie einem "substanziellem Risiko" auf eine HIV-Infektion ausgesetzt sind. Das schließt ausdrücklich Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), mit ein.
Laut der Vereinbarung umfasst die PrEP-Versorgung auch ärztliche Beratung und Untersuchungen wie HIV-Tests. Die Versicherten zahlen für die PrEP-Medikamente nur die gesetzliche Zuzahlung (fünf bis zehn Euro).
PrEP ist Teil von Safer Sex 3.0
Für die Zielgruppe schwuler und bisexueller Männer informiert die Deutsche Aidshilfe bereits seit vergangenem Jahr in ihrer Kampagne "Safer Sex 3.0 – Meine Wahl. Dein Respekt" über PrEP. Die DAH argumentiert, dass die PrEP neben der Kondomnutzung und "Schutz durch Therapie" ein dritter Baustein sein kann, um HIV zu besiegen.
"Schutz vor HIV gelingt am besten, wenn jeder Mensch die Schutzmethode auswählen kann, die am besten zu ihm und zur jeweiligen Situation passt", erläutert Tim Schomann, Leiter der Kampagne "Ich weiß, was ich tu". "Darum ist es wichtig, die Entscheidung, die Menschen treffen, zu respektieren." Darüber hinaus müsse gewährleistet sein, dass wirklich alle Menschen Zugang zur PrEP haben, für die sie in Frage kommt, also zum Beispiel auch Menschen ohne Krankenversicherung. (dk)

Links zum Thema:
» Mehr Infos zu PrEP als Kassenleistung auf der DAH-Homepage