Tausende Menschen haben am Samstag in Prag für LGBTI-Rechte demonstriert. Sie zogen bei starkem Regen mit vielen Regenbogenfahnen und bunten Schirmen durch die Altstadt der Moldaumetropole.
Der neunte Prague Pride rief unter dem Motto "Gemeinsam in nächster Nähe" zu mehr Akzeptanz für Zuneigungsbekundungen in der Öffentlichkeit auf. "Ich würde mir nicht herausnehmen, mit meinem Freund an der Hand durch meine Heimatstadt zu laufen", sagte ein 47 Jahre alter Teilnehmer. Auch auf der Arbeit wolle er sich lieber nicht outen. "Liebe ist Liebe – man kann sich nicht aussuchen, in wen man sich verliebt", sagte eine 19-Jährige aus dem Norden Tschechiens.
Die Polizei setzte Anti-Konflikt-Teams ein
Streng christliche Gruppen hatten zu einer Gegenkundgebung aufgerufen. Die Teilnehmer hielten Schilder hoch wie "Tschechien ist nicht Sodom und Gomorrha". Die Polizei war mit Anti-Konflikt-Teams vor Ort – während als Engel gekleidete CSD-Teilnehmer mit hohen Flügeln dafür sorgten, dass die Hass-Botschaften den Pride nicht groß stören konnten. Menschen in ähnlichen Engelskostümen hatten 1998 die Beerdigung des ermordeten schwulen Studenten Matthew Shepard von einem Protest der homofeindlichen Westboro Baptist Church abgeschirmt.
Bereits am Freitagabend waren Besucher des Pride-Festivals auf der Schützeninsel von Unbekannten mit Feuerwerkskörpern beschossen worden. Auf mehreren Prager Brücken wurden zudem Regenbogenfahnen angezündet oder vermutlich gestohlen. Die CSD-Veranstalter erstatteten Anzeige.
Seit 2006 können gleichgeschlechtliche Paare in Tschechien eine eingetragene Partnerschaft schließen. Ein Gesetzentwurf zur Ehe für alle wurde zuletzt im März im Parlament beraten und erneut auf unbestimmte Zeit vertagt (queer.de berichtete).
Auch in Polen kam es am Samstag zu Gegenprotesten gegen einen CSD. Beim ersten Pride in Plock, dem ersten CSD des Landes nach den Ausschreitungen in Bialystok vor drei Wochen, blieb es dank Polizeischutz dennoch überwiegend friedlich (queer.de berichtete). (cw/dpa)
Früher oder später wird er kommen.
Das ganze ist kein irgendwie osteuropäisches dingsdaproblem.
Es ist die grundsätzliche auseinandersetzung, der wir bisher dank linksliberaler reförmlerei ausweichen konnten.
Glaube keiner, die reaktion würde kampflos ihre angestammten platzhirschposten aufgeben.
Und egal wieviel gedöns kirchen machen um ihre verbiegungen hin zur gleichstellung inhaltlich rüber zu bringen; sie werden wenn es ihnen angezeigt erscheint, auch auf diesem zeitgeistzug aufspringen wie sie dem unseren aufgesprungen sind.
Entsprechend auch die zurückhaltung ihrer glaubensbrüder hier im "toleranzwesten...
Opportunisten können nicht anders.
Und was ist religion anderes als opportunismus pur!