
https://queer.de/?34261
Zivilklage eingereicht
Trump-Fan beschuldigt schwulen CNN-Moderator eines sexuellen Übergriffs
Don Lemon, einer der schärfsten Kritiker von Präsident Donald Trump, soll einen konservativen Barkeeper sexuell belästigt haben. CNN vermutet politische Motive hinter der Anzeige des angeblichen Opfers.

Don Lemon kritisiert in seiner Sendung "CNN Tonight" immer wieder den US-Präsidenten (Bild: Screenshot CNN)
- 14. August 2019, 12:13h 3 Min.
Ein Barkeeper hat eine Zivilklage gegen den offen schwulen Nachrichtenmoderator und Kommentator Don Lemon eingereicht, weil dieser ihn vergangenes Jahr in einer Bar in Sag Harbor, einem zwei Autostunden von New York City entfernten Dorf in den Hamptons, sexuell belästigt habe. Lemons Haussender CNN, bei dem er jeden Wochentag um 19 Uhr Westküstenzeit bzw. 22 Uhr Ostküstenzeit zwei Stunden lang die Sendung "CNN Tonight" moderiert, weist die Anschuldigungen als offensichtlich politisch motiviert zurück.
Der Barkeeper behauptet, er habe Lemon nach seinem Feierabend in einer Kneipe erkannt und ihm angeboten, einen Drink auszugeben. Der 53-jährige Journalist habe abgelehnt, sei aber später auf ihn zugekommen. "Er hat seine Hand in seine Shorts gesteckt und energisch an seinen Genitalien gerieben. Dann hat er seine Hand herausgezogen und seinen Zeige- und Mittelfinger in den Schnurrbart des Klägers und unter dessen Nase gerieben", heißt es laut US-Medienberichten in der Klageschrift. Lemon habe dann angeblich eine derbe Frage über die sexuellen Vorzüge des Barkeepers gestellt. Dieser sei deshalb "schockiert" gewesen und habe sich "gedemütigt" gefühlt.
CNN verteidigt Lemon
Lemon hat sich bislang zu den Vorwürfen nicht öffentlich geäußert, allerdings stellte sich sein Arbeitgeber hinter ihn. Der Kläger habe in sozialen Medien wiederholt seine Abneigung gegenüber CNN gezeigt, erklärte ein Sprecher des Senders aus Atlanta gegenüber dem Entertainmentmagazin "Deadline". Die Anzeige sei auch erst gestellt worden, nachdem der Mann eine "Riesensumme" von Lemon verlangt habe, so der Sprecher weiter. "Don bestreitet diese Vorwürfe energisch. Diese Sache verdient es nicht, weiter kommentiert zu werden." Der Kläger habe angeblich 1,5 Millionen Dollar von CNN gefordert, damit er keine Zivilklage gegen Lemon einreicht, so "Deadline" unter Berufung auf einen nicht genannten Informanten.
Laut Medienberichten soll sich der Kläger in seinen – inzwischen gelöschten – Äußerungen in sozialen Netzwerken als Fan des US-Präsidenten Donald Trump dargestellt haben. Er habe dort auch eine Trump-Äußerung zitiert, wonach CNN "die Heimat der Fake News" sei.
Trump hatte seit seinem Amtsantritt immer wieder CNN und Moderatoren wie Don Lemon oder Chris Cuomo attackiert. So erklärte der Präsident etwa Ende 2017 auf Twitter: "Ich schaue mir nie Don Lemon an, den ich einmal den 'dümmsten Mann im Fernsehen' genannt habe! Schlechte Berichterstattung" (queer.de berichtete).
In seiner Sendung kritisiert Lemon immer wieder das Weiße Haus und den Präsidenten, den er auch mehrfach als Rassisten bezeichnet hatte. In der aktuellsten Sendung beklagte er etwa, dass Trump nichts gegen die Waffengewalt in den USA unternehme.
|
Lemon arbeitet seit 2006 für CNN und outete sich 2011 öffentlich als schwul. Damals beschrieb er auch, dass es für ihn als Schwarzen viel schwerer gewesen sei, zu seiner sexuellen Orientierung zu stehen als für viele Weiße. "Schwulsein ist so ziemlich das schlimmste, was man in der schwarzen Kultur tun kann. Einem wird schon von Kindesbeinen gelehrt, dass man ein echter Mann sein muss. In der schwarzen Community wird gerne das Schwulsein weggebetet." Diese Kultur habe ihren Ursprung in der Unterdrückung von Afro-Amerikanern, die noch immer nicht überwunden sei, so Lemon in der "New York Times". (dk)

"Ich schaue niemals Don Lemon, den ich einmal den dümmsten Mann im Fernsehen genannt habe."
Wie kommt man denn zu dieser Schlussfolgerung, wenn man ihn nie sieht? Hellseherisch begabt ist er jetzt auch noch. Ein Wahnsinn, dieser Präsident.
Von der Art der Kritik und der Wortwahl fang ich jetzt erst gar nicht an. Unwürdig.