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The 1975
Britischer Rocksänger küsst männlichen Fan in Dubai
Der Sänger von The 1975 hat trotz des Homo-Verbots in den Vereinigten Arabischen Emiraten einem Besucher beim Konzert einen Schmatzer auf den Mund gegeben.

Markus Hillgärtner / wikipedia) Matty Healy beim Southside Festival im baden-württembergischen Neuhausen ob Eck im Jahr 2014 (Bild:
- 16. August 2019, 14:22h 2 Min.
Sänger Matty Healy hat bei einem Konzert seiner Indie-Rock-Band The 1975 am Dienstag in Dubai die homophoben Gesetze des Landes kritisiert. So ist er laut Medienberichten während des Konzerts ins Publikum gegangen und hat einen männlichen Fan geküsst, der dem Sänger kurz zuvor "Marry me" (heirate mich) zugerufen hatte. Nach dem Kuss habe der Sänger gesagt: "Ich liebe dich, Bruder. Wir sind alle Menschen, oder?" Videoaufnahmen zeigen ferner, dass Healy auf der Bühne seinen schwulen Fans sagte, dass Gott auch sie liebe ("God fucking loves you").
Twitter / OmarDaRefaiAight so I went to The 1975s concert in Dubai, and Matty looked me right in the eye, pointed at me and said this.
Omar Al Refai (@OmarDaRefai) August 14, 2019
Im straight tho but I love you too
#the1975 #1975dxb @the1975 @the1975dxb pic.twitter.com/QOLFM9Zo3k
"Danke, Dubai, Ihr wart so großartig", schrieb Healey am Donnerstag auf Twitter. Er gehe davon aus, dass dies das letzte Konzert in dem Emirat gewesen sein könne. "Ich denke, man wird uns eine Rückkehr wegen meines 'Verhaltens' nicht erlauben. Aber ihr müsst wissen, dass ich euch liebe und nichts anders tun würde, wenn ich nochmal auftreten würde."
Twitter / Truman_BlackThank you Dubai you were so amazing. I dont think well be allowed back due to my behaviour but know that I love you and I wouldnt have done anything differently given the chance again
(@Truman_Black) August 15, 2019
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Die 2002 als Schülerband gegründete Indie-Rock-Gruppe aus Manchester hat sich in der Vergangenheit bereits wiederholt für LGBTI-Rechte engagiert. So hatte sie letztes Jahr dabei geholfen, ein queeres Zentrum in London zu finanzieren.
Aus Angst um Sicherheit: Kuss-Video aus sozialen Netzwerken entfernt
Ein Video mit dem Kuss war zunächst in sozialen Netzwerken veröffentlicht worden, wurde aber schnell wieder entfernt, da dem Fan in Dubai erhebliche Strafen wegen dieses Verhaltens drohen könnten. In den Vereinigten Arabischen Emiraten steht auf homosexuelle Handlungen maximal die Todesstrafe, auch Folterstrafen wie Auspeitschung oder chemische Kastration sind rechtlich möglich.
Dubai hatte 2017 international für Schlagzeilen gesorgt, weil ein Schotte festgenommen wurde, der in einer Bar aus Versehen einen anderen Mann an der Hüfte berührt hatte. Am Ende wurde der damals 27-jährige Elektriker zu drei Monaten Haft verurteilt, allerdings wurde er aus politischen Gründen gleich nach der Urteilsverkündung von Herrscher Muhammad bin Raschid Al Maktum begnadigt und nach Schottland zurückgeschickt (queer.de berichtete). (dk)

Mehr zum Thema:
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Danke, dass ihr euch dem Thena widmet! By the way: kein Wunder, dass queer.de im Netz am Airport von Dubai gesperrt ist.