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The 1975

Britischer Rocksänger küsst männlichen Fan in Dubai

Der Sänger von The 1975 hat trotz des Homo-Verbots in den Vereinigten Arabischen Emiraten einem Besucher beim Konzert einen Schmatzer auf den Mund gegeben.


Matty Healy beim Southside Festival im baden-württembergischen Neuhausen ob Eck im Jahr 2014 (Bild: Markus Hillgärtner / wikipedia)

  • 16. August 2019, 14:22h 27 2 Min.

Sänger Matty Healy hat bei einem Konzert seiner Indie-Rock-Band The 1975 am Dienstag in Dubai die homophoben Gesetze des Landes kritisiert. So ist er laut Medienberichten während des Konzerts ins Publikum gegangen und hat einen männlichen Fan geküsst, der dem Sänger kurz zuvor "Marry me" (heirate mich) zugerufen hatte. Nach dem Kuss habe der Sänger gesagt: "Ich liebe dich, Bruder. Wir sind alle Menschen, oder?" Videoaufnahmen zeigen ferner, dass Healy auf der Bühne seinen schwulen Fans sagte, dass Gott auch sie liebe ("God fucking loves you").

Twitter / OmarDaRefai

"Danke, Dubai, Ihr wart so großartig", schrieb Healey am Donnerstag auf Twitter. Er gehe davon aus, dass dies das letzte Konzert in dem Emirat gewesen sein könne. "Ich denke, man wird uns eine Rückkehr wegen meines 'Verhaltens' nicht erlauben. Aber ihr müsst wissen, dass ich euch liebe und nichts anders tun würde, wenn ich nochmal auftreten würde."

Twitter / Truman_Black
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Die 2002 als Schülerband gegründete Indie-Rock-Gruppe aus Manchester hat sich in der Vergangenheit bereits wiederholt für LGBTI-Rechte engagiert. So hatte sie letztes Jahr dabei geholfen, ein queeres Zentrum in London zu finanzieren.

Aus Angst um Sicherheit: Kuss-Video aus sozialen Netzwerken entfernt

Ein Video mit dem Kuss war zunächst in sozialen Netzwerken veröffentlicht worden, wurde aber schnell wieder entfernt, da dem Fan in Dubai erhebliche Strafen wegen dieses Verhaltens drohen könnten. In den Vereinigten Arabischen Emiraten steht auf homosexuelle Handlungen maximal die Todesstrafe, auch Folterstrafen wie Auspeitschung oder chemische Kastration sind rechtlich möglich.

Dubai hatte 2017 international für Schlagzeilen gesorgt, weil ein Schotte festgenommen wurde, der in einer Bar aus Versehen einen anderen Mann an der Hüfte berührt hatte. Am Ende wurde der damals 27-jährige Elektriker zu drei Monaten Haft verurteilt, allerdings wurde er aus politischen Gründen gleich nach der Urteilsverkündung von Herrscher Muhammad bin Raschid Al Maktum begnadigt und nach Schottland zurückgeschickt (queer.de berichtete). (dk)

#1 felix-baerlinAnonym
  • 16.08.2019, 17:41h
  • Mein Respekt! Dass viele Medien, zahlreiche Urlauber genauso wie Prominente Dubai immer wieder hypen ist mir unbegreiflich. Überall sehe ich auch in sozialen Netzwerken strahlende Urlaubserinnerungen und unkritische Berichte zum Land.
    Danke, dass ihr euch dem Thena widmet! By the way: kein Wunder, dass queer.de im Netz am Airport von Dubai gesperrt ist.
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#2 QueerBierHereEhemaliges Profil
  • 16.08.2019, 18:08h
  • Antwort auf #1 von felix-baerlin
  • Schätzungsweise weil Leute in ihrem Urlaub entspannen und ihn genießen wollen.... Wäre jetzt auch nicht mein bevorzugtes Reiseziel (zu teuer, so "nobel", bin eher der bodenständige Typ) , aber käme auch nie auf den Gedanken Leute zu verurteilen weil sie sich n paar schöne Tage machen...
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#3 Ana NymAnonym
  • 16.08.2019, 19:09h
  • Der Kuss mit dem Einheimischen.
    Sehr unreif, sehr selbstgerecht, sehr daneben, sehr billig:

    Was droht dem Sänger von 1975? Nüscht!
    Warum hat er es nicht so wie Rammstein in Russland gemacht?
    Was kann dem jungen Mann aus Dubai drohen? (steht ja im Artikel: Todesstrafe, Gefängnis, chemische Keule)
    Kann man darüber hinwegsehen (es geht hier um Sippen-Ehre, Religioten, selbsternannten Sittenwächtern und so ein Zeug)
    Es entstehen nun mal Videos oder Fotos oder Sicherheitskameraaufnahmen von dem Mund-Kuss. Das sollte jedem klar sein.
    Aus dem Netz entfernt, ja dann ist er ja jetzt sicher, für diesen Dubaianer!
    Aber hey, Jungs, wer denkt schon an die Konsequenzen die andere zu tragen haben - ein anderer hatte schließlich seinen glanzvollen Auftritt und hat es ihnen gezeigt.
    Wäre der Dubaianer wenigstens ein vorzeigbarer Statist gewesen, der den gleichen Schutz wie der Sänger genießt, wäre er es doch nur gewesen.
    Hätte der Sänger ihn doch nur mitgenommen in sein Heimatland und ihm Sicherheit verschafft, hätte er doch nur verantwortungsvoll gehandelt dieser Sänger!
    Siehe zu, das rate ich Dir, dass Du diesen Mann beschützen kannst, dass Du ihn beim Namen nennen kannst, dass Du Dich für sein Wohl verbürgen kannst.
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