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Dieter Geerlings
Ex-Weihbischof befürwortet Segnung von Homo-Paaren
Ein vor knapp zwei Jahren zurückgetretener Weihbischof aus Münster widerspricht der katholischen Orthodoxie und setzt sich für die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare ein.

Dieter Gerlings hat kein Problem damit, homosexuellen Paaren den Segen zu geben
- 16. August 2019, 15:43h 2 Min.
Der emeritierte Weihbischof Dieter Geerlings hat sich am Donnerstag bei einer Veranstaltung der Queergemeinde Münster dafür ausgesprochen, schwule und lesbische Paare in katholischen Kirchen zu segnen. "Es ist meine persönliche Meinung, dass die Kirche gleichgeschlechtliche Partnerschaften segnen kann", sagte der 72-Jährige nach Angaben des katholischen Magazins "Kirche und Leben". "Menschen, die um Segen bitten, wollen das erfahren, was die Kirche schenken kann."
Segnung bedeute, darum zu bitten, "dass die Beziehung gelingt und Gott helfend und liebend in ihr anwesend ist". Es gehe bei diesem Ritus nicht um eine "Beurteilung der Lebensführung". "Wenn auf dem Domplatz Autos gesegnet werden, frage ich auch nicht danach, wie viele Punkte der Fahrer in Flensburg hat", erklärte Geerlings, der von 2010 bis 2017 Weihbischof von Münster war.
Zum Diskussionsabend mit den Titel "(Wie lange noch) kann Kirche Segen verweigern?" waren 50 Zuhörende ins Pfarrheim von St. Joseph Münster-Süd gekommen.
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Gepostet von Queergemeinde Münster am Donnerstag, 15. August 2019
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Ehe für alle geht Geerlings zu weit
Geerlings dämpfte bei der Veranstaltung allerdings Hoffnungen, dass Homo-Paare in ihrer Heimatgemeinde bald heiraten können. "Ehe ist durch die Sakramentenlehre festgelegt. Wenn ich mich für die Ehe für alle einsetze, kann ich mich gleich hinten anstellen", sagte er. Er spreche deshalb lieber von "eingetragenen Lebenspartnerschaften, meine aber dasselbe".
Derzeit verbietet der Vatikan die Segnung von gleichgeschlechtlichen Paaren – dagegen ist die Segnung von Tieren oder leblosen Objekten erlaubt. In der deutschen katholischen Kirche gibt es aber immer mehr Stimmen, die fordern, das Verbot zu überdenken. Anfang des Jahres erklärte etwa Franz-Josef Bode, der katholische Bischof von Osnabrück, dass die Kirche auf die staatliche Öffnung der Ehe für Schwule und Lesben reagieren müsse (queer.de berichtete). (dk)

Wir sind aber keine Menschen 2. Klasse, die sich mit Almosen abspeisen lassen, nur damit wir der Kirche als Feigenblatt dienen und die sich als ach so barmherzig und fortschrittlich verkaufen können.
Wir leben im 21. Jahrhundert: entweder alles oder gar nichts. Alles andere ist Diskriminierung.