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Attacken häufen sich

Berliner Mahnmal für homo­sexuelle NS-Opfer erneut beschmiert

Zum vierten Mal binnen neun Wochen beschädigten mutmaßliche Homo-Hasser das Mahnmal, das an die homosexuellen Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft erinnert.


Das Mahnmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homo­sexuellen wird immer häufiger zum Ziel von Vandalen (Bild: Sabine Hauke)

  • 19. August 2019, 12:49h 17 2 Min.

Unbekannte haben in der Nacht von Sonntag auf Montag das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen in Berlin-Mitte erneut beschädigt. Wie die Polizei am Montagnachmittag mitteilte, bemerkte ein Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes gegen sieben Uhr morgens Farbschmierereien auf dem Sichtfenster des Denkmals an der Ebertstraße Ecke Hannah-Arendt-Straße und alarmierte die Beamten.

Die weiteren Ermittlungen wegen der gemeinschädlichen Sachbeschädigung hat der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt übernommen. Dieses Vorgehen ist in Berlin in Fällen von Hasskriminalität üblich.

Das Denkmal ist seit seiner Einweihung vor gut elf Jahren immer wieder beschmiert oder beschädigt worden. Bei dem neuerlichen Vorfall handelt es sich bereits um die vierte Beschädigung seit dem 9. Juni. Die letzte Attacke liegt erst gut zwei Wochen zurück (queer.de berichtete).

Errichtet wurde das Mahnmal auf Beschluss des Deutschen Bundestages nach einem Entwurf des Künstlerduos Michael Elmgreen und Ingar Dragset. Es wurde im Mai 2008 eingeweiht. Damit wolle man den homosexuellen Opfern des Nationalsozialismus eine Ehre erweisen und zugleich "ein beständiges Zeichen gegen Intoleranz, Feindseligkeit und Ausgrenzung gegenüber Schwulen und Lesben setzen". Zum zehnten Jahrestag seit der Einweihung hatte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) das Denkmal vor gut einem Jahr besucht und eine viel beachtete Rede gehalten (queer.de berichtete).

Immer wieder gibt es eine Debatte, ob das Mahnmal mit Videokameras überwacht werden soll, um dem Vandalismus Einhalt zu gebieten. Vergangenes Jahr sprachen sich etwa drei Viertel der Mitglieder des Lesben- und Schwulenverbands Berlin-Brandenburg dafür aus, an Gedenk- und Erinnerungsorten Sicherheitskameras anzubringen (queer.de berichtete). (dk)

-w-

#1 FliegenAnonym
  • 19.08.2019, 15:18h
  • ...eine Kamera vom Stehlenfeld gegenüber auf das Homomahnmal würde eventuell die Täter ausfindig machen !!!!
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#2 AltoAnonym
#3 körmetAnonym
  • 19.08.2019, 18:33h
  • Man kann aber auch eine politische Aussage uminterpretieren.

    Ich denke da an ein Kriegerdenkmak, dass an die "Gefallenen" des Krieges 1870/71 erinnern (und sie ehren) sollte. Auf den Sockel wurde in den 80ern "Nie wieder Krieg" gesprüht. Diese "Ergänzung" ließ man stehen.

    Wenn man die Schmierereien an dem Berliner Mahnmal nicht entfernen würde, wäre es möglich z.B Führungen darauf hinweisen, dass, solange solche Schmierereien an dem Mahnmal angebracht werden, auf die Nazigreul hingewiesen werden muss.
    Man würde die Schmiereien als Beleg für die Notwendigkeit von Aufklärungsarbeit rpräsentieren.
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