Bischof Ambrosius bei einem Interview am Rande seines Gerichtsverfahrens
Nach seiner Verurteilung wegen Anstiftung zur Gewalt gegen Homosexuelle ist ein Bischof der orthodoxen Kirche in Griechenland zurückgetreten. "Heute findet mein letzter Gottesdienst als euer Bischof statt", sagte der 81-jährige Bischof Ambrosius seiner Gemeinde am Sonntag. Ein Gericht hatte ihn im Januar diesen Jahres zu einer siebenmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt. Der Bischof, der mit bürgerlichem Namen Athanassios Lenis heißt, hatte das Amt 41 Jahre innegehabt.
2015 hatte Lenis Homosexuelle als "Freaks der Natur" und "Bodensatz der Gesellschaft" bezeichnet sowie seine Anhänger schriftlich dazu aufgerufen, "auf sie zu spucken" (queer.de berichtete). Er wurde wegen öffentlicher Anstiftung zu Gewalt und Amtsmissbrauch angeklagt, im März 2018 jedoch in erster Instanz von einem Gericht in der Stadt Egio freigesprochen. Die Entscheidung wurde von Menschenrechtsgruppen scharf kritisiert.
Die Staatsanwaltschaft legte Berufung ein, wodurch Lenis im Januar in zweiter Instanz zu einer siebenmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt wurde (queer.de berichtete). Es handelte sich dabei um den ersten Fall dieser Art in Griechenland, an dem ein Vertreter der einflussreichen orthodoxen Kirche beteiligt war. Lenis hatte auch während des Prozesses homofeindliche Äußerungen von sich gegeben und ist einer der umstrittensten Persönlichkeiten der Kirche. So war er in der Vergangenheit öffentlich mit Anführern der griechischen Neonazi-Partei Chrysi Avgi (Goldene Morgenröte) aufgetreten.
"Das Evangelium verurteilt perverse Beziehungen"
Er müsse auf sich selbst achten, sagte Lenis nun. Reue schien der Kirchenmann jedoch nicht zu verspüren: "Das Evangelium verurteilt eindeutig und kategorisch perverse Beziehungen", sagte der Kirchenmann dem örtlichen Fernsehsender ANT1. Homosexuelle Menschen seien zwar Kinder Gottes, "aber sündige Kinder".
Orthodoxe Kirchen gehören zu den LGBTI-feindlichsten der Welt. Immer wieder kommt es hier zu homophoben Ausbrüchen: So behauptete der griechisch-zyprische Bischof Neophytos erst vergangenen Monat, dass alle Schwulen "stinken" würden (queer.de berichtete). (AFP/dk)
Interssant ist auch der trübe Gesichtsausdruck des Schwarzbärtigen links. Dieselbe Physiognomie und Selbstinszenierung findet man z. B. auch oft bei selbsternannten Muslimbrüdern.
Interreligiöser Trübsinn halt.