
https://queer.de/?34303
USA
Queere Republikaner unterstützen Trump
Anders als 2016 wollen die Log Cabin Republicans den Wahlkampf von Donald Trump unterstützen – obgleich der Präsident als homophobster Regierungschef seit Ronald Reagan gilt.

Gage Skidmore / flickr) 2016 fanden die Log Cabin Republicans Donald Trump noch nicht unterstützenswürdig, haben jetzt aber ihre Meinung geändert (Bild:
20. August 2019, 14:38h 3 Min. Von
Die formelle Unterstützung der Wiederwahl von US-Präsident Donald Trump durch die Log Cabin Republicans, der LGBTI-Organisation innerhalb der Republikanischen Partei, hat innerhalb der queeren Community für Kopfschütteln gesorgt. Der Log-Cabin-Chef Robert Kabel und seine Stellvertreterin Jill Homan hatte ihr "Endorsement" für den Präsidenten vergangene Woche in einem Meinungsartikel in der "Washington Post" bekanntgegeben. Bei der letzten Wahl im Jahr 2016 hatten die queeren Republikaner Trump wegen seiner LGBTI-feindlichen Positionen noch ihre Unterstützung verweigert.
Die Log Cabins erklärten, Trump habe viele Forderungen erfüllt, um der LGBTQ-Community zu helfen. Als Beispiele nannten sie etwa, dass sich Trump international dafür einsetze, die Kriminalisierung von Homosexualität zu beenden (queer.de berichtete).
LGBTI-Aktivisten hatten allerdings kritisiert, dass diese Initiative weitgehend symbolisch sei und Trump stets klargestellt habe, dass ihm wirtschaftliche Vorteile in bilateralen Beziehungen wichtiger seien als Menschenrechte. Eine Regierungskommission für Menschenrechte, so die Kritiker weiter, wurde zudem mehrheitlich mit erbitterten Gegnern der LGBTI-Gleichbehandlung besetzt (queer.de berichtete).
Log Cabins: Trumps Wirtschaftspolitik hilft auch queeren Menschen
Die Wirtschaftspolitik Trumps beschreiben den Log Cabins indes als Vorteil für queere Amerikaner. So hätten Steuersenkungen dazu beigetragen, "dass LGBTQ-Familien Essen auf den Tisch bringen können". Außerdem hätten die "aggressiven Verhandlungen über Handelsverträge" die Arbeitsplätze von LGBTQ gesichert.
In dem Artikel spielten die Log Cabins die Kritikpunkte von LGBTI-Aktivisten herunter oder erwähnten sie gar nicht. Beispiele für queerfeindliche Politik sind etwa die Wiedereinführung des Trans-Verbots im US-Militär, Einschränkungen im Gesundheitswesen oder die fortschreitende Aufweichung des LGBTI-Diskriminierungsschutzes, die meist mit "Religionsfreiheit" begründet wird. Dazu kommt die Ernennung von erzkonservativen Richtern an Bundesgerichten bis hin zum Supreme Court (queer.de berichtete).
Kritik: Queere Republikaner leben in einer Parallelwelt
An dem "Endorsement" für Trump gab es viel Kritik in der Community. Im LGBTI-Magazin "The Advocate" kommentierte etwa Amanda Kerri: "Die Einreiseverbote für Muslime, die verbale Verteidigung von Nazis, die Konzentrationslager [für mexikanische Einwanderer], die Attacke auf trans Menschen – wie kann jemand, der kein Fanatiker ist, das unterstützen?" Tim Teeman ergänzte auf der Meinungsseite "The Daily Beast", dass die Log Cabins offenbar in einer Welt lebten, die mit der Wirklichkeit nicht viel zu tun habe.
Selbst innerhalb der Log Cabin Republicans führte die Unterstützung zu Kritik. So erklärte etwa Robert Turner, der frühere regionale Log-Cabin-Chef für Washington, D.C., dass er aus der Gruppe ausgetreten sei. "Ich kappe hiermit meine Verbindungen mit den Log Cabin Republicans", schrieb er mit Verweis auf das Trump-"Endorsement" auf Facebook.
Trump gilt allgemein als LGBTI-feindlichster Präsident seit Ronald Reagan, der von 1981 bis 1989 regiert hatte. Dem Ex-Schauspieler wird vorgeworfen, nichts gegen die Aids-Krise unternommen zu haben, weil diese zunächst hauptsächlich schwule Männer betraf und er sich wie Trump auf die religiöse Rechte stützte. Bis heute haben die USA deshalb weit höhere HIV-Infektionszahlen als die anderen westlichen Länder. LGBTI-Aktivisten befürchten, dass die Trump-Regierung kommenden Generationen ähnlich lang anhaltende Hypotheken aufbürden wird.

Entweder sind das Leute, die nicht geoutet sind, oder denen die Rechte der LSBTTIQ anscheinend total egal sind.
Beides ist ungut und letzteres ist gefährlich.
©BuntesUndSchönes