40 Kommentare
- 08.09.2019, 17:04h
- Mit Verlaub, die Gleichsetzung der friedlichen Teilnahme an einem CSD mit bewaffneten Auslandseinsätzen halte ich, gelinde gesagt, für gewagt.
Ich persönlich lege keinen Wert auf einen stärker militarisierten Staat, in dem man plötzlich in jedem DB-Zug und auf jedem CSD uniformierten Soldat_innen begegnet. Für mich ist das ganz klar eher eine Bedrohung als eine vertrauensbildende Maßnahme. - |
- 08.09.2019, 17:23h
- Ich bin ich einer Stadt geboren und aufgewachsen, die in meiner Kindheit und Jugend kaum zu denken war ohne Militär in der Öffentlichkeit. Man konnte in der Innenstadt und auf den Hauptverkehrswegen, aber auch gerade dort, wo ich wohnte (umgeben von fünf Kasernen), kaum einen Schritt tun, ohne uniformierten Soldaten zu begegnen. Das war zwar nicht die deutsche, sondern die amerikanische Armee, aber allein wegen dieser Kindheit und Jugend mit ihrer das öffentliche Leben prägenden Militärpräsenz sehe ich Uniformierte nicht von vornherein als Bedrohung an. Die Frage ist, ob Soldaten (und auch Polizisten) in Uniform an einer CSD-Parade teilnehmen sollen. Das gängige Wort "Parade" für den Umzug beim CSD ist ja witzigerweise selbst militärisch. Natürlich schließt sich die Frage an, ob Schwule und Lesben überhaupt in der Polizei sein sollten (schon allein wegen der Verfolgungsgeschichte) und beim Militär. Da kann man glaube ich mit jeweils guten Gründen sehr verschiedene Meinungen haben, und ich denke, das sollten wir auch aushalten können.
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- 08.09.2019, 19:29h
- Ich kann gut verstehen, wenn Leute keine uniformierten Soldaten auf CSDs sehen wollen. Das ist wirklich ein Thema, wo man unterschiedlicher Meinung sein kann.
Aber umgekehrt finde ich es auch eine Frechheit, dass das denen gesetzlich verboten ist. Wenn nicht mal "Repräsentanten" des Staates offen für demokratische Grundwerte einstehen dürfen, wer denn sonst? - |
- 08.09.2019, 19:37h
- Solange die Soldaten keine Werbung für die Bundeswehr machen, sondern wirklich als Privatpersonen mitgehen (dann auch gerne in Uniform) habe ich nichts dagegen.
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- 08.09.2019, 19:50h
- Für mich ist und bleibt AKK das typische Beispiel für eine politische (traurige) Witzfigur.....
Ernst nehmen kann ich da schon lange nichts mehr. - |
- 08.09.2019, 20:53h
- Uniformen auf CSDs empfinde ich als eine Bedrohung.
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- 08.09.2019, 21:23hberlin
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"Soldat*innen ist es untersagt, in Uniform an Demonstrationen und politischen Veranstaltungen teilzunehmen. Damit ist eine Teilnahme an der Demonstration im Rahmen eines CSD ausgeschlossen. Das wollen wir ändern!"
Grundsätzlich sieht unsere verfassung hier eine trennlinie: den angehörigen solcher organisationen steht freies politisches zivilrecht zu , aber die funktion der staatsorgane haben NEUTRAL (!) zu bleiben.
Das ist auch der geschichte dieser ordnungsorgane geschuldet.
Ein polizist in zivil ( so nicht als kriminalbeammter unterwegs..) ist so besehen nicht polizist sondern zivilist. Ihm stehen alle möglichkeiten politischer einflussnahme offen so sie mit seinem beamtenstatus vertretbar sind... z.b. zugehörigkeit zu rechtlich anerkannten organisationen.
Nun haben solche organisationen die über gesetzlich garantierte gewaltmittel verfügen leider auch den drang, diese in ihrem politischen sinne durchzusetzen.
Nicht nur das diese unsere beiden deutschen staaten da eine unselige vergangenheit zu bewältigen haben, nein sie gebioeren schon wieder ein staat im staat system ...
www.german-foreign-policy.com/news/detail/8030/
>> Breite Zustimmung erfährt die Partei aus der Bundeswehr, in der ihre Forderungen nach rascher Aufrüstung und umfassender Militarisierung honoriert werden - nicht nur von Militärs, die dem Milieu der offenen extremen Rechten zugeordnet werden, sondern auch von Offizieren. Beliebt ist die AfD zudem in der Polizei, in der ihre Law-and-Order-Politik gut ankommt. <<
www.german-foreign-policy.com/news/detail/8001/
>> Ehemalige hochrangige deutsche Staatsbeamte und Politiker aus dem nationalkonservativen Spektrum fordern den Zugriff Berlins auf Atomwaffen und die Rückbesinnung auf militärische NS-Traditionen.
....
Die genannten Auffassungen werden zudem von der extrem rechten Partei "Alternative für Deutschland" (AfD) vertreten, die sich offenbar immer mehr zu einem Sprachrohr nationalistischer Militärs entwickelt. <<
"Bei diesen Demos geht es um das Eintreten für Menschenrechte der gleiche Grund, warum Soldat*innen in Auslandseinsätze und Missionen entsandt werden."
Mir soll mal wer erklären, wessen "menschenrechte unsere soldaten in mali und sudan beschützen!
Welche menschenrechte werden im mittelmeer verteidigt?
Wie aber steht es überhaupt um den vormals hochgelobten bürger in uniform...
>> Das "Traditionsbild" der Truppe müsse sich dabei an der "Befähigung jedes einzelnen Soldaten zum unerbittlichen Kampf im Gefecht" orientieren <<
"Wenn nicht mal "Repräsentanten" des Staates offen für demokratische Grundwerte einstehen dürfen, wer denn sonst?"
Die reservisten, ehemaligen hauptmänner und mittleren offiziersränge kandidieren als bürgerliche für die afd zuhauf in den anstehenden wahlen.
Sie erlauben sich nun die zivilmontur als feigenblatt ihrer weiterhin strategisch gehaltenen kontakte zur aktiven truppe und polizeiapperat.
Das sind die " "Repräsentanten des Staates", die in maulwurfmanier die zivilgesellschaft von innen her aushölen.
Was die neue rechte von der alten unterschiedet ist deren biegsamkeit wenns um "nützliches material" geht....
Das darf auch homo&lesbe oder trans* in der truppe verbleiben so für diese ein nützlicher platz findbar ist.. weg von "auslandkampfsoldaten" , hin zu inlands heimattruppen.
Für mögliche inlandseinsätze brauchts auch den autoritär - durchgreifenden machtmenschen.. und der kann auch lgbtq* sein, dient er nur den interessen seiner herrn/frauen & meisterInnen
Als "Repräsentanten des Staates" stelle ich mir andere leitfiguren vor.
Vor allem menschen, die ihre tätigkeit und "sein" hinterfragen ! - |
- 08.09.2019, 23:01hHannover
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""Ich persönlich lege keinen Wert auf einen stärker militarisierten Staat, in dem man plötzlich in jedem DB-Zug und auf jedem CSD uniformierten Soldat_innen begegnet.""..
Das ist ein völlig anderes Thema..
Seit dem 1. September fahren Soldaten in Uniform kostenlos in allen DB-Zügen, sofern sie sich vorher über ein DB-Portal eine "Fahrkarte" reserviert haben..
Zu den Zeiten der Wehrpflicht hatten Wehrpflichtige eine kostenlose Fahrkarte für den Weg nach Hause, und zurück in die Kasernen..
Zeit&Berufssoldaten hatten schon seit Anfang der 80'er Jahre eine "bundeswehreigene" "Bahncard50" mit denen sie auf allen Strecken der Bahn zum halbem Fahr-Preis fahren durften..
In Zeiten der "ruhenden Wehrpflicht" und den "Bemühungen um Sicherheit im ÖPNV" hat man sich nun entschlossen neue Wege zu beschreiten, denn Polizisten aller Bundesländer fahren ebenfalls schon seit Jahrzehnten kostenlos, wenn sie dabei Uniform tragen..
Und die sind dann im Gegensatz zu den Soldaten in der Regel sogar bewaffnet..
Ob sich dadurch eine "höhere Präsenz" ergeben wird, oder gar die Sicherheit im ÖPNV steigern ließe, wird sich aber erst noch erweisen müssen..
Das eigentlich Thema lautet aber Soldaten in Uniform auf einem CSD..
Nun..
Seit dem "Befehl" der "Inneren Führung" der Bundeswehr Anfang der Sechziger Jahre gilt der Bundeswehrsoldat als
"Bürger in Uniform"..
Bürgern das Recht auf Demonstration für ihre Grundrechte abzusprechen, und sich dabei dann auf die "Uniform" zu beziehen, halte ich für einfach absurd, und kommt ganz sicher in der Nachzeit einer Diskussion über "Vermummungsverbote bei Pet-Playern" zur rechten Zeit..
Es ist das Grundrecht eines jeden Menschen sich so zu kleiden, wie es ihm beliebt !
Ob nun Pet-Player, Burka oder Uniform auf einem CSD spielt dabei KEINE Rolle !
Wer das nicht versteht, hat den Sinn eines CSD nicht begriffen ! - |
- 08.09.2019, 23:04hHannover
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""Uniformen auf CSDs empfinde ich als eine Bedrohung.""..
Und das sagst Du dann auch den diversen Fetischisten die sich mit Phantasie-Uniformen und selbst mit echten US-Polizei-Uniformen dort in den Umzug einreihen ?
Und die begleitende Polizei bedroht Dich ?
Kuck an.. - |
Tja, bin ja mal gespannt wie sich der Lerneffekt auswirkt. Ihr Lächeln auf dem Foto ist jedenfalls etwas erzwungen ;-)
©BuntesUndSchönes