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Polizeibericht

Junger Schwuler in Berlin-Neukölln krankenhausreif geprügelt

Das 23-jährige Opfer und sein zwei Jahre jüngerer Begleiter wurden am Freitagnachmittag aus einer Gruppe von Jugendlichen heraus homophob beleidigt, geschlagen und getreten. Der Ältere erlitt einen Jochbeinbruch.


  • Von Norbert Blech
    15. September 2019, 12:31h 16 2 Min.

Am Freitagnachmittag wurden zwei Männer in Berlin-Neukölln zunächst homophob beleidigt und anschließend angegriffen. Die Anzeige erfolgte später am Abend durch eine Familienangehörige eines der Angegriffenen, meldete die Polizei der Hauptstadt am Sonntag.

Laut Polizeibericht sollen die beiden Männer gegen 16.40 Uhr in der Hermannstraße unterwegs gewesen sein, als sie zunächst aus einer Gruppe von Jugendlichen heraus homophob beleidigt worden sein sollen. Anschließend sollen beide durch Schläge und Tritte angegriffen worden sein. Nachdem einer der Angegriffenen den Notruf wählte, flüchteten die Täter in Richtung Selchower Straße.

Der 23-jährige Angegriffene erlitt einen Jochbeinbruch und wurde in einem Krankenhaus behandelt. Bei seinem 21-jährigen Begleiter war zunächst keine Behandlung nötig, er gab aber an, sich gegebenenfalls selbst zum Arzt begeben zu wollen. Der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt hat die weiteren Ermittlungen übernommen. Dieser Schritt ist bei Verdacht auf politisch motivierte Gewalt oder Hasskriminalität üblich. Nähere Angaben zu den Angreifern wurden im Polizeibericht nicht gemacht.

Zunahme der gemeldeten Hasskriminalität

In Neukölln kommt es immer wieder zu homophoben Übergriffen. So waren Ende Juli zwei Frauen mit den Worten "Scheiß-Lesben, euch sollte man den Schädel einschlagen" beleidigt worden (queer.de berichtete). Anfang Juli meldete die Polizei einen schwulenfeindlichen Überfall, bei dem ein Mann leicht verletzt wurde (queer.de berichtete). Eine Woche zuvor war in dem Bezirk eine lesbische Frau von einer Jugendgruppe attackiert worden (queer.de berichtete).

In Berlin werden anders als in vielen anderen deutschen Städten mögliche homo- oder transfeindliche Hintergründe von Straftaten gezielt in den Polizeiberichten publik gemacht. Die Polizei und Staatsanwaltschaft der Hauptstadt besitzen eigene Ansprechpartner für LGBTI.

In der Nacht zu Samstag wurde auch ein junges schwules Paar in Berlin-Lichtenberg angegriffen (queer.de berichtete). (pm/cw)

#1 Carsten ACAnonym
  • 15.09.2019, 12:34h
  • Was muss noch alles passieren, ehe die Politik endlich aufwacht?

    Muss erst jemand sterben?
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#2 TimonAnonym
  • 15.09.2019, 13:48h
  • Antwort auf #1 von Carsten AC
  • Union und SPD blockieren ja sogar die bundesweite Erfassung von Hassverbrechen gegen GLBTI.

    Dass das in Berlin passiert, haben wir dem Engagement der Berliner Polizei zu verdanken.

    Sonst wird in Deutschland jeder Fliegenschiss statistisch erfasst. Aber bei Hassverbrechen gegen GLBTI wird das von unserer schwarz-roten Bundesregierung verhindert und alle diesbezüglichen Anträge von Grünen und Linkspartei ein ums andere mal abgeschmettert.

    Man soll wohl nicht mal erfahren, wie groß das Problem wirklich ist, damit der Handlungsdruck nicht zu groß und die Untätigkeit nicht zu peinlich wird.
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#3 UrberlinerAnonym
  • 15.09.2019, 14:31h
  • Hätten die Opfer Kippa getragen, gäbe es sofort morgen oder übermorgen eine riesige Demonstration mit prominenten Rednern und auch sonst vielfältige Solifaritätsbekundungen. Das finde ich richtig und gut - und ich wünsche mir eine solche klare Reaktion der Mehrheitsgesellschaft auch in Fällen von Schwulenhass.
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