US-Vizepräsident Mike Pence hat mit einem Auftritt bei der homophoben Gruppe "Concerned Women for America" (CWA) erneut seine Ablehnung von LGBTI-Rechten gezeigt. Der 60-jährige Republikaner war am Donnerstagabend Stargast bei einer Washingtoner Galaveranstaltung der Gruppe, die wegen ihrer homo- und transfeindlichen Rhetorik von der Bürgerrechtsorganisation Southern Poverty Law Center als "Hate Group" (Hassgruppe) aufgeführt wird.
Die CWA organisiert insbesondere Boykotte gegen LGBTI-freundliche Unternehmen oder beschuldigt Firmen, Kinder zu sexualisieren – so behauptete die Gruppe etwa, dass Barbie Kinder schwul mache (queer.de berichtete). Die gegenwärtige CWA-Chefin Penny Nance behauptete zudem mehrfach, Homosexualität sei unnatürlich.
In seiner Rede bei der Gala ging Pence nicht direkt auf LGBTI-Rechte ein. Er erwähnte jedoch, dass die Trump-Regierung die "Religionsfreiheit für Ärzte und Krankenpfleger" schütze. Damit umschrieb er euphemistisch, dass Mitarbeiter im Gesundheitswesen vom Weißen Haus das Recht erhalten haben, aus religiösen Gründen Schwule, Lesben, Bisexuelle oder Transpersonen offen zu diskriminieren (queer.de berichtete).
Pence: Homosexuelle suchen sich sexuelle Orientierung selbst aus
Zusätzlich zeigen neu aufgetauchte Zitate von Pence aus den Neunzigerjahren, wie offen homophob der Republikaner während seiner gesamten politischen Laufbahn war. Laut CNN erklärte der heutige Vizepräsident damals etwa, dass er es ablehne, Homosexuelle als Minderheit anzuerkennen, weil ihnen sonst laut der US-Verfassung Diskriminierungsschutz zustünde. Anders als Afro-Amerikaner, die sich ihre Hautfarbe nicht aussuchen könnten, würden sich Homosexuelle aus freien Stücken dafür entscheiden, homosexuell zu sein – "es ist höchstens erlerntes Verhalten", behauptete Pence damals.
Bereits seit Jahren ist bekannt, dass Pence beim Kongresswahlkampf 2000 für die "Heilung" von Homosexuellen geworben hatte, obwohl er dies heute als Vizepräsident dementiert. Als Abgeordneter des US-Repräsentantenhauses und später als Gouverneur von Indiana setzte er sich dafür ein, die Rechte von sexuellen und geschlechtlichen Minderheiten einzuschränken. So trieb Pence als Landeschef das Gesetz "zur Wiederherstellung der Religionsfreiheit" voran, dessen einziges Ziel es war, die religiös begründete Diskriminierung im Bereich sexueller und geschlechtlicher Minderheiten zu erlauben (queer.de berichtete).
Pence hatte in den letzten Monaten versucht, sein homophobes Image ein wenig zu relativieren. Ein Sprecher erklärte etwa kürzlich nach einem Irland-Besuch von Pence, der Vizepräsident könne gar nicht homophob sein, weil er sich mit dem schwulen Premierminister Leo Varadkar und dessen Lebenspartner getroffen habe (queer.de berichtete). (dk)
Na, dann gönnen wir ihm mal, dass ihm nach einem Unfall die Behandlung verweigert wird, weil der Arzt aus religiösen Gründen keine Arschlöcher behandeln darf.