Netflix plant offenbar eine Serie über "'Golden Girls' von Heute". Das kündigte die offen lesbische Schauspielerin Jane Lynch am Sonntag am Rande der Creative-Emmy-Preisverleihung in Los Angeles an. Lynch wurde bei der Veranstaltung mit einem Preis als beste Gastdarstellerin für ihre Rolle in der Amazon-Serie "The Marvelous Mrs. Maisel" ausgezeichnet (queer.de berichtete). "Ich habe Netflix eine Sendung vorgeschlagen und die haben das gekauft", erklärte Lynch laut US-Medien in einer Pressekonferenz. "Ich weiß nicht, ob ich euch das sagen kann, aber Cyndi Lauper wird auch dabei sein."
Zum Plot der neuen Serie erklärte Lynch, dass sie und die "Girls Just Want to Have Fun"-Sängerin für "Golden Girls" im richtigen Alter seien. "Ich bin fast 60, sie ist 65 [in Wirklichkeit ist Lauper bereits 66 Jahre alt, Red.]. Wir schauen, was für uns jetzt ansteht – ohne Ehemänner und Kinder. Und es wird zwei weitere Leute geben, die noch nicht gecastet wurden. Aber es wird so eine Art 'Golden Girls' von Heute."
US-Medien spekulieren nun, ob auch die lesbische Komikerin, Drehbuchautorin und Produzentin Carol Leifer mit von der Partie sein wird. Die "Seinfeld"-Autorin hatte bereits vor zwei Monaten auf Facebook ein Bild mit Lynch und Lauper veröffentlicht und dazu angemerkt, dass sie eine neue halbstündige Serie mit den beiden Stars vorbereite. "Es ist der Traum eines jeden Autoren, mit diesen zwei Legenden zu arbeiten."
Die Sitcom "Golden Girls" lief zwischen 1985 und 1992 im US-Fernsehen und gilt mit ihrer Behandlung von sensiblen Themen, darunter auch Homosexualität, als Meilenstein der amerikanischen TV-Geschichte. Die vier Hauptdarstellerinnen Bea Arthur, Betty White, Rue McClanahan und Estelle Getty wurden Ikonen der Schwulenbewegung.
Die Schauspielerinnen setzten sich auch im realen Leben für LGBTI-Rechte ein. Betty White befürwortete etwa bereits vor zehn Jahren die Ehe-Öffnung, als dies noch nicht populär war (queer.de berichtete). Bea Arthur legte in ihrem Testament fest, dass ein Teil ihres Vermögens für ein Obdachlosenheim für queere Jugendliche investiert werden müsse (queer.de berichtete).
Damit besteht eine Verbindung zu den neuen "Golden Girls": Cyndi Lauper ist ebenfalls eine engagierte LGBTI-Aktivistin – sie hatte bereits 2010 ein LGBTI-Jugendheim eröffnet (queer.de berichtete). (dk)
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Auch damals war nicht jede Episode gut, aber unterm Strich war das etwas, was damals einmalig war und was man nicht kopieren kann.