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Reeperbahn Festival
Homophober Songtext: Protest gegen Auftritt von Deutschrapper Bausa
Bei einem Clubfestival in St. Pauli soll mit Bausa ausgerechnet ein Künstler auftreten, der sein Geld auch mit homophoben und sexistischen Inhalten verdient.

Das Video zum Song "Vagabund" enthält viele sexistische Sequenzen (Bild: Warner Music)
- 20. September 2019, 10:56h 2 Min.
Nach dem Ausfall der englischen Rock-Band Foals wurde der Rapper Bausa kurzfristig als einer der Headliner für das derzeit laufende Reeperbahn Festival in Hamburg-St. Pauli gebucht. Dies führt zu scharfer Kritik von den Organisatoren des CSD in Hamburg, weil der Musiker aus dem schwäbischen Bietigheim-Bissingen auch frauenverachtende und homophobe Inhalte verbreitet.
In einem Lied prahlt der 30-Jährige etwa, dass seine Männlichkeit weibliche Homosexuelle zu Heterosexuellen bekehren könne: "Ich lass' keine Hurentochter ungefickt / alle wollen meinen Dick / sogar Lesben werden umgedreht." Kritisiert werden auch sexistische Inhalte in Videos. In "Vagabund" inszeniere er beispielsweise mit geschultertem Gewehr Frauen als Objekte sexueller Fantasien, so die CSD-Organisatoren.
"Es gibt nicht nur ein bisschen Homophobie"
"Es gilt die Freiheit der Kunst. Aber wer seine Kunst für sexistische oder homophobe Botschaften nutzt, missbraucht diese Freiheit – und seien es nur drei Zeilen in einem Song-Ausschnitt", erklärte Stefan Mielchen, der Chef des Hamburger CSD-Vereins. "Es gibt nicht nur ein bisschen Homophobie oder ein bisschen Sexismus. Wer so textet, offenbart eine Haltung, die nicht akzeptabel ist." Die Festivalleitung forderte Mielchen auf, "klare Kante zeigen" und deutlich machen, dass Homophobie und Sexismus in der Rainbow City Hamburg keinen Platz hätten, "schon gar nicht auf einer derart prominenten und breit vermarkteten Veranstaltung".
Cosmo, das internationale und interkulturelle Hörfunkprogramm von WDR, Radio Bremen und RBB, hatte Bausa im Juli von seiner Playlist genommen. "Das Reeperbahn Festival hingegen rollt ihm den Teppich aus", kritisierte Mielchen. "Lesbenfeindlichkeit und Frauenverachtung kehrt man offenbar lieber darunter, um es sich mit Warner Music nicht zu verscherzen."
Das Reeperbahn Festival wird seit 2006 veranstaltet und bietet über 900 Einzelveranstaltungen in vier Tagen. Es wird vom Bundessstaatsministerium für Kultur und Medien unterstüzt. Bausa soll am Freitagabend um 23.15 Uhr auf der Bühne des Docks in Hamburg auftreten. (dk)

Der "Künstler" lacht sich in seine Wichsgriffel... Kostenlose Werbung und jede Menge Aufregung wegen eines blöden Machospruchs.
Derlei Geschmacklosigkeiten gehören bei "Rappern" zum schlechten Ton... Der notorische "Arschficksong" von Sido und Bushido ist da ja wohl nur prominentestes Negativbeispiel...
Ich warte auf geballte Hetero-Empörung, wenn ein schwuler Rapper dereinst sowas in der Art reimt:
'Wenn ich den Kerls die Schwänze lutsche werden sie verrückt, so gut hat die noch nie 'ne Frau gekickt.'
Das törnt die Kerle ganz besonders an
und dann woll'n sie's nur noch mit 'nem Mann.'
Hach - wenn sich der Verband Christlicher Landfrauen über derart albernes Gepose ernsthaft so aufregte, wie es hier ein paar Bewegungsschwestern wegen eines Mackerspruchs tun, wäre der Lacherfolg gewiß...