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Gesellschaftsreport
Baden-Württemberg: Mehr queere Menschen nehmen Beratungsangebote wahr
Die Stuttgarter Landesregierung betont, wie wichtig LGBTI-Beratung ist, weil die Mehrheitsbevölkerung sexuelle und geschlechtliche Minderheiten noch immer als "Abweichung der Normvorstellungen" betrachte.

Landessozialminister Manne Lucha wirbt für Gleichbehandlung von LGBTI (Bild: Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg)
- 20. September 2019, 16:06h 2 Min.
Der baden-württembergische Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha (Grüne) hat am Freitag in Stuttgart den 23-seitigen Gesellschaftsreport "Die psychosoziale Beratung für LSBTTIQ-Menschen in Baden-Württemberg" (PDF) vorgestellt. In dem Papier wird deutlich gemacht, wie wichtig Anstrengungen gerade im ländlichen Bereich Beratungsstellen für sexuelle und geschlechtliche Minderheiten seien.
So würden "Homo- oder Bisexualität häufig noch als Abweichung der Normvorstellungen betrachtet" werden. Diese Vorurteile führten dazu, dass LGBTI häufiger Diskriminierungserfahrungen hätten – und damit auch "häufiger psychisch belastet und weniger zufrieden mit ihrem Leben" seien.
"Baden-Württemberg steht für eine offene und tolerante Gesellschaft, in der jeder Mensch seine Persönlichkeit frei entfalten kann und mit Respekt zu behandeln ist – unabhängig davon, wer er ist oder wen sie liebt", erklärte Lucha anlässlich der Vorstellung des Reports. Der 58-Jährige verwies darauf, dass der Aufbau von landesweiten Beratungsstrukturen eine zentrale Maßnahme des Aktionsplans "Für Akzeptanz & gleiche Rechte Baden-Württemberg" sei.
Besonders Schwule nehmen Angebot in Anspruch
Für den Report wurden Daten der mittlerweile 16 landesweiten Beratungszentren analysiert. Durch den Blick auf die verschiedenen Gruppen, die die Beratung als Betroffene, Angehörige oder auch Fachkräfte aufsuchen, werde laut dem Bericht beispielsweise deutlich, dass den größten Anteil der Klientel homosexuelle Männer ausmachen. Zugleich bezeichnen sich 28 Prozent aller Ratsuchenden als transsexuell oder transgender, ein Prozent als intersexuell.

Der Report zeigt auch, dass die Zahl der Beratungsfälle seit Projektbeginn steige und der Beratungsbedarf anhalte. Überdurchschnittlich häufig habe die Gruppe der 18- bis 27-Jährigen die Beratungsstellen aufgesucht, wohingegen die wenigsten Ratsuchenden im Alter von über 60 Jahren gewesen seien. Besonders viele Beratungen fänden demnach in den größeren Städten und deren Umfeld statt. Betroffene aus dem ländlichen Raum müssten häufig weite Wege auf sich nehmen, um eine qualifizierte und spezialisierte Beratung zu erhalten.
Die GesellschaftsReports BW erscheinen in Kooperation mit dem Statistischen Landesamt und der FamilienForschung Baden-Württemberg vierteljährlich zu unterschiedlichen gesellschaftspolitischen Themen. Alle Ausgaben können hier eingesehen werden. (cw)

Es ist Aufgabe einer Landesregierung, dass die Feindlichkeit verringert wird, besonders an den Schulen.
An den Schulen in BaWü passiert nichts. Das hat zwar nicht das im Text genannte Ministerium zu verantworten. Aber immerhin hat das Land einen grünen Ministerpräsident. Wie wäre es, wenn sich der Ministerpräsident mit seiner Landtagsfraktion mal gemeinsam über die Schutzprojekte in anderen Bundesländern informieren würde? Wenn sie das täten und mit BaWü vergleichen, würde ihnen wahrscheinlich die Augen für ihr Versagen geöffnet.
Ist eine Idee. Auch wenn ich höre, dass das Ländle von grünen Leuten mitregiert wird, die kein ernsthaftes Interesse daran haben, sich mit der tief verwurzelten Homo- und Transfeindlichkeit in ihrer Heimat anzulegen.