Hauptmenü Accesskey 1 Hauptinhalt 2 Footer 3 Suche 4 Impressum 8 Kontakt 9 Startseite 0
Neu Presse TV-Tipps Termine
© Queer Communications GmbH
https://queer.de/?34535

Protest der Mietersoap-Fans

Demo in Berlin: "Lasst die Lindenstraße leben!"

Eine Initiative plant eine große Demonstration durch Berlin, um die abgesetzte Fernsehserie "Lindenstraße" vielleicht doch noch zu retten.


In Köln waren bereits im Frühjahr Fans der "Lindenstraße" für ihre Serie auf die Straße gegangen (Bild: Initiative "Lasst die Lindenstraße leben")

Die Fans der ARD-Fernsehserie "Lindenstraße" wollen nicht locker lassen: Für den 19. Oktober kündigt die Initiative "Lasst die Lindenstraße leben!" eine Demonstration in der Bundeshauptstadt für die 1985 gestartete Fernsehserie an, die nach 2020 nicht mehr fortgesetzt werden soll. Der "Trauerzug" soll vom Washingtonplatz über die Luisenstraße, die Wilhelmstraße zum ARD-Hauptstadtstudio ziehen – danach soll es zur Weltzeituhr am Alexanderplatz weitergehen. Dort soll eine Abschlusskundgebung stattfinden. "Totgesagte leben länger", sind sich die Veranstalter sicher.

Die Organisatoren erklärten, dass die "Lindenstraße" gerade wegen ihren Bezügen zu aktuellen politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen nach wie vor gebraucht werde. "Vor allem das macht ja die Qualität der 'Lindenstraße' aus, die sie von allen anderen Serien unterscheidet: Sie sorgt für Zündstoff in Diskussionen, sei es der Kuss zweier schwuler Männer im Jahr 1990 oder die Gewissensnot eines Pädophilen heute", heißt es in einer Stellungnahme. "Jedoch zeigt diese Serie bei allen Kontroversen, dass es fast immer eine Lösung gibt, wenn man nur miteinander redet und sich gegenseitig hilft."

Anfang des Jahres hatte es bereits in Köln eine Demo für den Erhalt der "Lindenstraße" gegeben. Damals nahmen ungefähr 200 Fans von Mutter Beimer und Co. teil.


Flyer von der Frühjahrsdemo in Köln

Der Westdeutsche Rundfunk hatte im November letzten Jahres bekannt gegeben, dass im März 2020 die letzte Folge der in Köln-Böcklemund produzierten Dauerserie ausgestrahlt werden soll (queer.de berichtete). ARD-Programmdirektor Volker Herres begründete den Schritt mit Sparzwängen des öffentlich-rechtlichen Fernsehens und den zurückgehenden Einschaltquoten.

Serie setzte Maßstäbe für Darstellung von LGBTI-Figuren

Die Serie hatte mehrfach Zeichen bei der Darstellung schwuler und lesbischer Figuren gesetzt. Fast seit Anfang an dabei ist der offen schwule Carsten Flöter (Georg Uecker). 1987 küsste er seinen damaligen Freund Gerd Weinbauer (Günter Barton), was ein Novum im deutschen Vorabendprogramm darstellte. Drei Jahre später sorgte Carsten mit einer heißen Liebesnacht mit seinem damaligen Lover Robert Engel (Martin Armknecht) für Säckeweise Beschwerden beim WDR und sogar Morddrohungen gegen die Schauspieler. Die Szene schrieb Geschichte – und wurde später zum Museumsobjekt im Bonner "Haus der Geschichte" (queer.de berichtete). 1997 heiratete Carsten – vier Jahre vor Einführung der eingetragenen Partnerschaft – seinen Freund Theo. 2003 dann verpartnerte er sich schließlich mit Käthe (Claus Vinçon) und adoptierte den HIV-positiven Felix.

Tanja Schildknecht (Sybille Waury), die bereits seit der zweiten Folge dabei ist, und Sonia Besirski (Nika von Altenstadt) waren das erste weibliche gleichgeschlechtliche Liebespaar der "Lindenstraße". Die Drehbuchautoren ließen Sonia 1998 an einer Überdosis Morphium sterben.

In den letzten Jahren sorgte die "Lindenstraße" auch mit trans Figuren für Aufsehen (queer.de berichtete). (dk)

Direktlink | Noch läuft die "Lindenstraße": Vorschau auf die nächste Folge am Sonntag, die wegen der Leichtathletik-WM nicht im Ersten, sondern nur im kleinen Digitalkanal ONE ausgestrahlt wird. Sie kann auch bereits ab Freitag online gestreamt werden
Datenschutz-Einstellungen | Info / Hilfe

Lasst die Lindenstraße leben: Protest- und Trauermarsch

19. Oktober 2019 in Berlin: Die Demo startet um 14 Uhr am Washingtonplatz, zieht dann zum ARD-Hauptstadtstudio (14.45 Uhr) und weiter zur Weltzeituhr am Alexanderplatz. Dort findet ab 16 Uhr die Abschlusskundgebung ("Große Auferstehungsfeier") statt.
#1 Petrus50Anonym
  • 23.09.2019, 14:22h
  • Die Serie war in den 1990er gut und sehenswert.

    Aber ab den 2000er war die Serie dann doch überwiegend langweilig und "ausgelutscht"; und habe sie daher nicht mehr geschaut.

    Es ist auch finanziell für die ARD nicht mehr tragbar, eine Sendung in diesem Format zu finanzieren, die nur einmal in der Woche erscheint.
  • Antworten » | Direktlink »
#2 FrageAnonym
#3 PetterAnonym
  • 23.09.2019, 15:50h
  • Als wir vor ein paar Jahren in Berlin für ein Verbot von Konversionstherapien demonstriert haben, waren da 20-30 Teilnehmer.

    Und für die Lindenstraße sollen da die Maßen auf die Straße gehen?

    Also wenn die Absetzung einer Fernsehserie mehr Leute auf die Straßen bringt als demokratische Grundrechte, dann muss man sich wirklich fragen, was in den Köpfen solcher Menschen los ist...
  • Antworten » | Direktlink »
#4 GerritAnonym
  • 23.09.2019, 18:20h
  • Antwort auf #3 von Petter
  • Und es geht nicht nur um demokratische Grundrechte, sondern schlicht um die Gesundheit oder gar das Leben von Menschen.

    Wenn Menschenleben nur ein paar Leute auf die Straße bringen, aber das Ende einer Serie die Massen bewegt, muss man sich nicht mehr wundern, was so alles abgeht. Manche Leute haben scheinbar jeglichen Bezug zur Realität verloren.

    Leute, das ist eine Fernsehserie. Die lief lange genug. Die mag zu bestimmten Zeiten viel bewegt haben, aber irgendwann hat alles ein Ende. Und die Serie, die kaum noch jemand guckt, wird kaum jemand vermissen.

    Lieber jetzt ein Ende, wo wenigstens noch ein paar Leute "Schade" sagen, als irgendwann wenn alle nur noch "Endlich" sagen. So kann man sie wenigstens noch in guter Erinnerung halten.
  • Antworten » | Direktlink »
#5 dreselAnonym
  • 23.09.2019, 18:49h
  • Die Serie muss erhalten bleiben.Welche Sendung heutzutage setzt sich so mit aktuellen Themen auseinander wie die Lindenstrasse ?! Ich schaue seit der ersten Folge...
  • Antworten » | Direktlink »
#6 LotiAnonym
  • 23.09.2019, 20:00h
  • Antwort auf #5 von dresel
  • Ohne wenn und aber. Die Lindenstraße soll bleiben. Dafür aber auf die Straße gehen um zu Demonstrieren, halte ich für nicht angebracht. Im übrigen könnte ja mal die ARD darüber nachdenken, ob sie dieser Kultserie im Umkehrschluß mehr Platz einräumen. Zweimal die Woche z.B. Wenn ich so manch andere Serien im öffentlich rechtlichen TV sehe, dann frage ich mich schon, wieso ausgerechnet die Lindenstraße für den Sparzwang herhalten muß.
  • Antworten » | Direktlink »
#7 Elli 61agAnonym
  • 23.09.2019, 20:04h
  • Die Lindenstrasse muss bleiben
    Ich schaue die Lindenstrasse seit 1985.
    Ein Sonntag ohne die Lindenstrasse ist für mich unmöglich.
    Ein langjähriger Fan der Lindenstraße
  • Antworten » | Direktlink »
#8 heteraquerEhemaliges Profil
  • 23.09.2019, 20:26h
  • Ich kann mich noch gut erinnern , dass ich als kleines Kind zu Besuch bei meinen sehr ländlich lebenden , bäuerlich konservativen Verwandten , mit denen die Lindenstraße geguckt hatte. Da waren die beiden schwulen Männer ( der eine schrieb an einem Buch ) und da hat Kind natürlich Fragen:

    " Sind die verheiratet ? "

    Antwort : " Ähhhhh.............."

    Ich finde auch , dass es die Lindenstraße weiter geben sollte , denn die erreicht ganz andere Menschen als LGBTTIQA*'s und Csd's es tun.
  • Antworten » | Direktlink »
#9 LotiAnonym
  • 23.09.2019, 20:31h
  • Antwort auf #7 von Elli 61ag
  • Eben. Ein Sonntag ohne die Lindenstraße ist für mich einfach undenkbar. Aber was habe ich eigentlich hier als 68 jähriger noch zu melden. Gute Zeiten, schlechte Zeiten. Rote Rosen und das täglich, sind die reinste Zumutung.
  • Antworten » | Direktlink »
#10 TimonAnonym