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Frankfurt
CDU-Kommunalpolitiker tritt nach homophober und sexistischer Tirade zurück
Zwei dümmliche Altherrenwitze kosteten Michael Stauder seine politische Karriere: Er hatte unter anderem erklärt, dass Männer wegen Renate Künasts Aussehen schwul werden würden.

Michael Stauder ist als CDU-Ortsvorsitzender und Ortsbeirat zurückgetreten (Bild: Facebook / Michael Stauder)
- 23. September 2019, 16:12h 2 Min.
Der Frankfurter Kommunalpolitiker Michael Stauder (CDU) hat nach zwei sexistischen und homophoben Facebook-Einträgen vom Sonntag seinen Rücktritt von seinen Ämtern erklärt. Der bisherige CDU-Vorsitzende im nördlich gelegenen Ortsteil Nieder-Eschbach und Fraktionsvorsitzende im Ortsbeirat hatte sich im größten sozialen Netzwerk unter anderem über die grüne Bundestagsabgeordnete Renate Künast lustig gemacht. Wörtlich schrieb der 55-Jährige: "Mal zum Spaß, so wie die 'Frau' aussieht, kann man(n) verstehen, dass Männer sich lieber dem 'warmen' Lager zuwenden."
Hintergrund war ein viel kritisiertes Urteil des Berliner Landgerichts von letzter Woche. Demnach verletzten rechte Provokateure keine Gesetze, als sie Künast in Kommentaren zu einem Facebook-Eintrag als "Schlampe", "Geisteskranke", "Drecksfotze" oder "Stück Scheiße" beschimpft hatten.
"Na, dann bück Dich, Du Luder"
Stauder hatte in einem weiteren Eintrag auf Facebook eine Fridays-for-Future-Demonstrantin sexistisch beleidigt. Die junge Frau war mit einem Plakat mit der Aufschrift "Fickt lieber miteinander anstatt die Erde" gezeigt worden. Dazu schrieb Stauder: "Zu dem feschen Mädel mit ihrer Aussage auf dem Plakat kommt mir dann so ein Gedanke… 'Na, dann bück Dich, Du Luder'."
Nachdem am Sonntag Kritik an den Einträgen laut wurde, löschte Stauder seine Kommentare und veröffentlichte laut dem "Journal Frankfurt" eine Entschuldigung mit den Worten: "Um eines nochmal klar zu stellen, distanziere ich mich zu meinen veröffentlichten Aussagen, die ich auch so im Inneren nicht so, wie rübergekommen gemeint habe. Ich sage es, wie es ist… es war ein Fehler, den ich sehr bereue und für den ich mich voll und ganz entschuldige.. ich bitte um Verzeihung und Nachsicht." Gegenüber der "Frankfurter Rundschau" erklärte der Politiker, er hoffe, dass damit "seine Fehler" aus der Welt geschafft seien. Wenig später habe sich aber CDU-Stadtrat Jan Schneider in der Redaktion gemeldet und den Rücktritt Stauders verkündet. (dk)

Wie will man die Verrohung der Gesellschaft beklagen, wenn selbst die Politik mit schlechtem Beispiel vorangeht?!
Da sieht man wieder mal, wie CDU'ler ticken, wenn sie nicht gerade Kreide gefressen haben. Da kommen dann solche homohoben, beleidigenden und menschenverachtenden Stammtisch-Parolen.