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ARD-Dokumentation
Hormon-OPs: Schwere Vorwürfe gegen Leichtathletik-Verband
Die frühere Topläuferin Annet Negesa wirft dem Leichtathletik-Weltverband IAAF vor, sie gegen ihren Willen zur Hormon-Operation gedrängt zu haben. Es soll kein Einzelfall sein.

Mittelstreckenläuferin Annet Negesa, 2011 Afrika-Meisterin über 800 Meter und Ugandas "Athletin des Jahres", im ARD-Interview (Bild: Das Erste)
- 28. September 2019, 07:11h 2 Min.
Die ehemalige Weltklasseläuferin Annet Negesa aus Uganda hat in einer ARD-Dokumentation im Zusammenhang mit einer Hormon-Operation schwere Vorwürfe gegen den Leichtathletik-Weltverband IAAF erhoben. Bei der 800-Meter-Spezialistin, die vor den Olympischen Spielen 2012 als Kandidatin für den Endlauf gehandelt wurde, waren kurz vor den Wettkämpfen in London hohe natürliche Testosteronwerte festgestellt worden. Die IAAF hatte sie daraufhin gesperrt. Ein IAAF-Mediziner soll sie untersucht und empfohlen haben, entweder eine Hormon-Therapie zu machen oder eine Operation vornehmen zu lassen.
In der ARD-Doku "Kampf ums Geschlecht – Die verstoßenen Frauen des Sports", die am Freitag ausgestrahlt wurde, berichtet sie über fehlende medizinische Aufklärung und Nachsorge. "Sie haben mir gesagt, es sei eine Art Injektion, sie würden mein Testosteron herausziehen. Aber das ist nicht das, was sie gemacht haben", berichtete Negesa. "Als ich am Morgen aufwachte, hatte ich Schnitte." Ebenso wie Negesa behauptet auch eine weitere Athletin im ARD-Betrag, dass ihr die Ärzte nur eine Operation als Option genannt habe, um weiter Sport betreiben zu dürfen: "Ich hatte keine Wahl."
Um wieder die Starterlaubnis zu erhalten, seien ihr in Absprache mit einem IAAF-Mediziner innenliegende Hoden entfernt worden, die die erhöhte Testosteronproduktion bewirkt hatten. Negesa musste dem Bericht zufolge auch wegen fehlender Nachsorge ihre Karriere beenden. Neben ihr tritt in der ARD eine weitere Ex-Spitzenathletin auf, die demnach der gleichen Behandlung unterzogen wurde.
IAAF bestreitet Pflicht-Operationen
IAAF-Präsident Sebastian Coe bestreitet auf ARD-Anfrage, dass Operationen ohne medizinische Indikation Bestandteil der Regelumsetzung des Weltverbandes seien. Er betonte aber die Notwendigkeit von Medikationen zur Senkung des Testosteronspiegels, um Chancengleichheit zu gewährleisten.
Die erhöhten Testosteron-Werte von Negesa und anderen waren bei Dopingtests aufgefallen. Danach wurden die Sportlerinnen, die sich zuvor über die bei ihnen vorliegende Geschlechtsvariation nicht im Klaren waren, mit dem Sachverhalt konfrontiert.
Nach einer IAAF-Regel müssen intergeschlechtliche Läuferinnen, die über die Mitteldistanzen von 800 Meter bis zur Meile starten wollen, Testosteron-Grenzwerte einhalten. Mit der umstrittenen Regel reagiert die IAAF auf eine Studie vom Juli 2017, wonach Frauen mit hohen natürlichen Werten in einigen Leichtathletik-Disziplinen Vorteile haben.
Wie die ARD weiter berichtete, sei in einer Hormon-Studie, die von Kliniken in Nizza, Montpellier und Monaco durchgeführt wurde, vier jungen Elitesportlerinnen die Operation vorgeschlagen worden. Mittelstreckenläuferin Negesa, 2011 Afrika-Meisterin über 800 Meter und Ugandas "Athletin des Jahres", könnte eine davon gewesen sein. (cw/dpa)
Links zum Thema:
» Die komplette Doku auf sportschau.de anschauen
» Auszüge aus dem Interview mit Annet Negesa















Und alle schauen weg.
Und so manche hier im Forum finden das auch noch korrekt und nehmen diesen Scheiss Verein in Schutz.
Früher hat man Schwule auch hormonell sterilisiert.
Wo bleibt der Aufschrei, die Solidarität?
Nein, wir feiern lieber "Happy Pride" und kaufen Regenbogenturnschuhe.