Erzbischof Marek Jedraszewski sieht sich als Opfer der "LGBT-Ideologie", die er für eine antikatholische Diktatur hält
Der Krakauer Erzbischof Marek Jedraszewski hat am Wochenende in einem Hirtenbrief erneut Stimmung gegen Homo- und Transsexuelle gemacht. Die "LGBT-Ideologie" stelle eine "große Bedrohung für unsere Freiheit" dar, erklärte der 70-Jährige nach Angaben der Katholischen Nachrichtenagentur KNA.
Der Ursprung der "LGBT-Ideologie" sei "ähnlich wie im Totalitarismus des 20. Jahrhunderts die radikale Ablehnung Gottes", so Jedraszewski. Ferner erklärte der katholische Geistliche: "Durch die aggressive Propaganda der LGBT-Ideologie im Namen der sogenannten 'Toleranz' und des 'Fortschritts' wird verhöhnt, was uns am heiligsten ist".
Katholiken würden genötigt, die "Ideologie" zu verbreiten und damit von den Grundsätzen ihres Glaubens abweichen. "Dies erinnert uns deutlich an die totalitäre Zeit der polnischen Volksrepublik, als einzig Mitgliedern der kommunistischen Partei der gesellschaftliche Aufstieg garantiert war, aber Gläubige als Bürger zweiter Klasse behandelt wurden."
Jedraszewski: Kinder als "Opfer der Gender- und LGBT-Ideologie"
Außerdem kritisierte der Erzbischof, dass Homo- und Transsexualität auch Thema an Warschauer Schulen sei. Er warnte, dass Kinder damit "Opfer der Gender- und LGBT-Ideologie" würden. "Für Eltern, die ihre Kinder ehrlich lieben, kann es keine größere Tragödie geben", so der Vizepräsident der polnischen Bischofskonferenz, der in den letzten Jahren immer wieder vorgeworfen wurde, den Missbrauchsskandal innerhalb der katholischen Kirche herunterzuspielen.
Jedraszewski hatte bereits mehrfach seine Abneigung gegenüber sexuellen und geschlechtlichen Minderheiten zum Ausdruck gebracht. Vor zwei Monaten sprach er etwa in einer Predigt von der "Regenbogen-Pest", die Polen heimsuche (queer.de berichtete). Schon früher hatte er über "neomarxistische Bestrebungen" der "LGBT-Ideologie" geschimpft.
Parlamentswahlen in zwei Wochen
Anlass für die scharfe Rhetorik der katholischen Kirche sind offenbar die Parlamentswahlen am 13. Oktober. Die Kirche unterstützt dabei insbesondere die homophobe Rhetorik der rechtspopulistischen PiS-Partei, die laut Umfragen wohl auch die nächste Regierung stellen kann (queer.de berichtete). PiS-Chef Jaroslaw Kaczynski, der heimliche starke Mann Polens, hatte bereits im Wahlkampf erklärt, dass er am liebsten CSDs wieder verbieten wolle (queer.de berichtete).
LGBTI-Aktivsten machen die scharfe Rhetorik aus Politik und Kirche dafür verantwortlich, dass Übergriffe auf sexuelle und geschlechtliche Minderheiten steigen. So kam es im Juli beim CSD in Bialystok zu Gewalt gegen Pride-Teilnehmer (queer.de berichtete). In Lublin musste letztes Wochenende die Polizei CSD-Teilnehmern, die von rund 200 gewaltbereiten Nationalisten bedroht worden waren, den Weg freiräumen (queer.de berichtete). (dk)
Durch die Verblödungsstrategien der Religioten wird verhöhnt und negiert, was real ist! Diese Typen existieren in einer ungeistigen Blase ihrer eigenen, zusammengesponnenen Phantasien und erwarten vom Rest der Menschheit, ihre Phantasien als Realität zu glauben! ... Sie negieren real existierende Menschen und ihre Lebensweisen, schaffen in ihrem unsäglichen Hass viel Leid und wollen dafür auch noch bejubelt werden! Die Dreistigkeit dieser Menschen und ihrer ganzen Organisation macht jeden Menschen mit nicht benebeltem Verstand schlicht fassungslos! Sie sind wirklich widerlich, diese Fummelträger mit (nicht einmal) lustigen Hüten in ihrer Phantasiewelt!