Nach einer schwulenfeindlichen Attacke gegen zwei Männer auf dem Münchner Oktoberfest haben die Veranstalter Regenbogen-Fahnen gehisst. Sie sollen am Dienstag an zwei Masten am Festeingang als Zeichen für Toleranz, Respekt und Vielfalt wehen.
"Die Wiesn steht wie kaum ein Ereignis sonst für Münchens Motto 'leben und leben lassen'", sagte Wiesn-Chef und Münchens Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner (CSU). "Gewalt gegen Menschen, die sich nicht am Mainstream orientieren, darf auf unserer Wiesn keinen Platz haben. Wer die Wiesn kennt, weiß, dass jeder dort ungestört feiern kann. Zwei sich küssende Männer oder händchenhaltende Frauen sind dort völlige Normalität." Mit den Regenbogenfahnen wolle die Landeshauptstadt diese Botschaft auch nach Außen tragen.
"Hey, ihr Schwuchteln"
Wie die Polizei am Dienstag bestätigte, hatte in der vergangenen Woche eine zehn- bis fünfzehnköpfige Besuchergruppe vier junge Männer mit dem Ausspruch "Hey ihr Schwuchteln" beleidigt. Als einer der vier auf die Gruppe zuging und sie zur Rede stellte, schlugen mehrere aus der großen Gruppe zu. Ein 22-Jähriger und ein 23-Jähriger – laut Medienberichten heterosexuelle Männer – wurden verletzt. In ersten Berichten über den Zwischenfall hatte die Polizei den homophoben Hintergrund noch nicht bestätigen wollen (queer.de berichtete). Inzwischen wurden Ermittlungen durch das Kommissariat 44 (Politisch motivierte Kriminalität / Rechts) aufgenommen.
Das Münchner Oktoberfest war am 21. September mit dem Einzug der Wiesnwirte und dem traditionellen Fassanstich eröffnet worden. Noch bis zum Sonntag werden insgesamt sechs Millionen Besucher aus dem In- und Ausland erwartet. Die Polizei ist mit einer eigenen "Wiesnwache" vor Ort, auch rund 600 Helfer und 50 Ärzte sind während des zweiwöchigen Festes im Einsatz. (dpa/dk)
Warum nicht bis zum Ende des Festes?
Und warum überhaupt nicht immer während des gesamten Festes?
Oder ist das alles eben doch nicht "normal" genug?