Das Amtsgericht Köln hat am Montag einem 19-jährigen irakischen Staatsbürger wegen Körperverletzung eine Verwarnung erteilt, nachdem er eine ursprünglich aus Venezuela stammende transsexuelle Prostituierte nach dem Sex verprügelt hatte. Das Opfer hatte laut der Tageszeitung "Kölner Stadtanzeiger" einen Nasenbeinbruch erlitten. Außerdem splitterte ein Teil eines Zahnes ab und die Oberlippe war eingerissen. Der Täter muss seinem Opfer nach der Entscheidung des Gerichts 500 Euro Schmerzensgeld zahlen, außerdem muss er 50 Sozialstunden ableisten.
Dem "Stadtanzeiger" zufolge hatten sich der Angeklagte und die 38-jährige Frau im Internet kennengelernt und ein Treffen in der Wohnung des Opfers vereinbart – gegen ein Entgelt in Höhe von 25 Euro. Laut der Sexarbeiterin habe in ihrer Anzeige neben "single, hetero, 1,72 Meter groß, blond, normal gebaut" auch der Hinweis "Trans" gestanden. Der Kunde gab aber an, er habe erst davon erfahren, als sich die Sexarbeiterin auszog und er ihren Penis zu Gesicht bekam. Laut seinem Anwalt habe er eine "Frau im klassischen Sinne" für ein sexuelles Abenteuer gewollt.
Gewalt erst nach Geschlechtsverkehr
Trotzdem sei es zum Sex gekommen. Erst danach habe der Teenager Probleme mit der Transsexualität der Frau gehabt – und habe ihr mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Auch die vereinbarten 25 Euro wollte der Auszubildenden im Sicherheitsgewerbe nicht bezahlen.
Die Sexarbeiterin erklärte, sie akzeptiere das Urteil. Sie verwies darauf, dass sie wegen Diskriminierung einst aus ihrem Heimatland Venezuela geflohen sei, und zeigte sich enttäuscht darüber, "dass mir so etwas nun in Köln passiert". Das autoritär regierte Venezuela erkennt Transsexualität nicht an. (cw)