https://queer.de/?34596
US-Sitcom
Matthew Perry stoppte offenbar "Friends"-Handlungsstrang in einer Schwulenbar
Die Autoren der beliebten Sitcom hatten einem neuen Bericht zufolge eine Szene in einer Schwulenbar geplant. Schauspieler Matthew Perry legte allerdings sein Veto ein.

Chandler Bing (Matthew Perry) war einer der sechs "Friends", die zehn Jahre lang das US-Fernsehen dominierten (Bild: NBC)
- 2. Oktober 2019, 13:38h 2 Min.
Diese Szene hätte in der US-Sitcom "Friends" für einigen Wirbel gesorgt: Der Schriftsteller Saul Austerlitz berichtet laut dem "Independent" in seinem neuen Buch "Generation Friends: An Inside Look at the Show that Defined a Television Era", dass in einem Handlungsstrang ursprünglich vorgesehen war, dass die Figur Chandler Bing (Matthew Perry) heimlich in eine Schwulenbar gehen sollte, weil ihm dort ein Thunfisch-Schmelzkäse-Sandwich besonders gut geschmeckt habe. Das problematische an der geplanten Szene: Bing hatte in der Serie ständig Angst, für schwul gehalten zu werden, was in dieser Szene wohl zu Verwicklungen geführt hätte.
Schauspieler Perry habe aber laut Austerlitz diese Szene abgelehnt, die daher am Ende nicht gefilmt worden sei. Das Buch geht nicht auf den Grund für die Ablehnung ein.
"Friends" lief zwischen 1994 und 2004 im Sender NBC und gilt heute als eine der erfolgreichsten und profitabelsten Serien der Fernsehgeschichte. Seit Streamingportale die 236 Folgen der Serie online stellten, gibt es aber auch Kritik von neuen Zuschauern, einige Inhalte seien homo- oder transphob. Problematisch sei neben der Angst von Bing, als homosexuell angesehen zu werden, auch seine Abneigung sowie beleidigende Äußerungen gegenüber seinem transsexuellen Elternteil Helena (Kathleen Turner).
Produzentin bedauerte Transphobie bei "Friends"
"Friends"-Produzentin Martha Kauffman, die heutzutage mit der Netflix-Webserie ""Grace & Frankie" Erfolge feiert, bedauerte erst vor wenigen Monaten transphobe Inhalte mit den Worten: "Ich denke, wenn wir damals das Wissen von heute über trans Menschen gehabt hätten, hätten wir es anders gemacht" (queer.de berichtete).
Während der Ausstrahlung galt "Friends" aber als vergleichsweise progressiv bei LGBTI-Themen. So wurde mit Helena nicht nur erstmals eine trans Frau gezeigt, außerdem kam mit Ross' Exfrau Carol (Jane Sibbett) und deren Partnerin Susan (Jessica Hecht) ein lesbisches Paar in Nebenrollen vor, was Mitte der Neunzigerjahre noch ungewöhnlich im US-Fernsehen war. Schauspielerin Sibbett konterte erst im Juni diesen Jahres Homophobie-Vorwürfe zu einigen – aus heutiger Sicht – eigenartigen Szenen: "Wir wollten uns nie über das Schwul- oder Lesbischsein lustig machen", sagte die 56-Jährige (queer.de berichtete). (dk)
|
Mehr queere Kultur:
» auf sissymag.de
01:00h, 3sat:
Close
Einfühlsamer Film von Lukas Dhont über die beiden 13-jährigen Jungs Leo und Rémi, die nach dem Wechsel auf eine höhere Schule Opfer homophober Häme mit katastrophalen Folgen werden.
Spielfilm, B/F/NL 2022- 2 weitere TV-Tipps »















2. Das zeigt wieder mal, dass manche Schauspieler es zu hoch im Kopf haben. Es ist deren Job, eine Rolle zu spielen und das umzusetzen, was Autoren und Regisseure vorgeben. Wenn die sich weigern, das zu tun, sollten sie entlassen werden. Aber das ist natürlich bei einer Serie mit fester Cast schlecht möglich.
Ein weiterer Grund, warum Serien nicht zu lange laufen sollten. Zumal bei den meisten Serien spätestens nach 50-60 Folgen die Luft raus ist. Diese Mammut-Serien mit 200 und mehr Episoden müssen irgendwann schlecht werden.