Ein Mann hat in Moskau vor Gericht Klage gegen Apple eingereicht, weil er durch die Nutzung des iPhones homosexuelle Beziehungen ausprobiert habe. Wie russische Medien und die Nachrichtenagentur AFP berichten, verklagte er daher den US-Konzern auf Zahlung von Schmerzensgeld in Höhe von einer Million Rubel (14.000 Euro).
Der Kläger argumentiert laut dem Radiosender Goworit Moskwa, dass er 2017 mit seinem Smartphone mit einer App 69 (!) sogenannte Gaycoins von einer unbekannten Person erhalten habe. Dabei handelt es sich wie bei Bitcoin um eine Kryptowährung, die allerdings die LGBTI-Community als Zielgruppe auserkoren hat. Umgerechnet sind die "schwulen Münzen" rund 1,40 Euro wert.
"Apple hat mich mit Manipulation in die Homosexualität gedrängt"
Bei der Lieferung der Gaycoins habe der unbekannte Absender auch eine englischsprachige Notiz geschickt, die der Kläger als "Urteile nicht, bevor du es probiert hast" übersetzt habe. "Daraufhin habe ich gleichgeschlechtliche Beziehungen ausprobiert", heißt es in der Anklageschrift. Seit dem Kauf der Kryptowährung suche er stets immer Intimität mit Männern. "Ich habe jetzt einen festen Freund und weiß nicht, wie ich es meinen Eltern erzählen soll. Nachdem ich die zuvor erwähnte Nachricht erhielt, hat sich mein Leben verschlechtert. Es wird nie wieder normal sein." Weiter heißt es: "Apple hat mich mit Manipulation in die Homosexualität gedrängt. Das hat moralische und psychische Schäden verursacht."
Seine Anwältin erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, die Klage sei ernst gemeint. Ihr Mandant lebe seit dem Erhalt der Gaycoins in Angst und leide unentwegt. Eine erste Anhörung ist für den 17. Oktober angesetzt.
Apple gilt als beliebtes Ziel von Homo-Hassern, da sich der Konzern auch politisch für LGBTI-Rechte engagiert (queer.de berichtete). Seit 2011 wird die Firma aus Kalifornien von Tim Cook geführt, der sich 2014 als schwul outete (queer.de berichtete). (dk)