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83.000 Euro Förderung
Bayern erhält Online- und Telefonberatungsstelle für schwule Gewaltopfer
Das bayerische Familien- und Sozialministerium finanziert eine Beratungsstelle für schwule Gewaltopfer, die man bald telefonisch oder im Internet erreichen kann. Ein Vorbild für andere Länder?

Tom Page / flickr) In Kürze sollen schwule Gewaltopfer telefonischen Zugang zu einer bayernweiten Beratungsstelle haben (Bild:
- 4. Oktober 2019, 11:13h,
Im Freistaat Bayern wird es künftig Online- und Telefonberatung für schwule, bisexuelle und queere Männer geben, die Opfer von sexualisierter oder häuslicher Gewalt sowie von allgemeiner Diskriminierung geworden sind. Das gab das Schwule Kommunikations- und Kulturzentrum München (Sub e.V.) am Freitag bekannt, das das Beratungsangebot anbieten wird. Demnach fördert das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales von Ministerin Kerstin Schreyer (CSU) die Beratungsstelle mit 83.000 Euro pro Jahr. Die Initiative ist Teil eines Projektes zum Gewaltschutz und zur Gewaltprävention, für die jährlich vier Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden.
"Ganz besonders freuen wir uns darüber, dass Bayern zu den ersten Bundesländern gehört, die sich dieser Problematik annehmen", erklärte Sub-Geschäftsführer Kai Kundrath. "Geht es um die Belange von schwulen, bisexuellen und queeren Männern, so zählt Bayern eher zu den konservativeren Bundesländern in Deutschland. Die finanzielle Unterstützung der Bayerischen Landesregierung und der damit verbundene Aufbau der bayernweiten Online- und Telefonberatung kann und soll jedoch Vorbildcharakter haben."
Hoffnung auf sinkende Dunkelziffer
Mit der Einrichtung des Beratungsangebots wolle man neben der zielgruppengerechten Hilfestellung auch einen Beitrag zu validen Zahlen bezüglich homophober Übergriffe leisten. Zudem sollten schwule und bisexuelle Männer dadurch unterstützt werden, nach homophoben Attacken die Behörden einzuschalten.
Die Bundesregierung teilte erst kürzlich mit, dass in den ersten drei Quartalen dieses Jahres die Zahl der homo- oder transphoben Gewalttaten massiv zugenommen habe (queer.de berichtete). LGBTI-Aktivisten gehen aber nach wie vor von einer sehr hohen Dunkelziffer aus. (dk)

Das Märchen des
"sowas gibt es doch nur in Berlin"
ist damit hoffentlich endgültig widerlegt..