Brian Wasswa ist bereits am Sonntag beerdingt worden
Der ugandische LGBTI-Aktivist Brian Wasswa ist nach einer homophoben Attacke in seinem eigenen Haus am Samstag seinen schweren Verletzungen erlegen. Er war ein Aktivist der Children of the Sun Foundation (COSF), die sich für sexuelle und geschlechtliche Minderheiten sowie Sexarbeiter engagiert.
Laut COSF fielen Unbekannte am Freitagmorgen gegen 4.30 Uhr in Wasswas Haus in Jinja, einer rund 80.000 Einwohner zählenden Stadt im Südosten des Landes, ein. Sie attackierten ihr wehrloses Opfer mit einer Art Machete und fügten ihm zehn lebensbedrohliche Wunden an seinem Kopf bei. Am Samstag gab COSF bekannt, dass Wasswa seinen Verletzungen erlegen sei. Es sei "bestätigt" worden, dass es sich bei der Attacke um einen homophoben Angriff gehandelt habe, so die Organisation.
Die Attacke erfolgte nur einen Tag, nachdem ein hochrangiger Vertreter der Regierung Homo- und Transsexuelle in Verbindung mit Terrorismus gebracht hatte. Sicherheitsminister Elly Tumwine warnte im Fernsehen vor einer Terrororganisation. "Sie ist verbandelt mit LGBT und Krytowährungen und Dingen, die die anerkannte Ordnung der Dinge kaputtmachen wollen", so Tunwine.
Aus Uganda gibt es immer wieder Berichte über Gewalt gegen LGBTI. Die Regierung unter dem seit 1986 mit harter Hand regierenden Präsidenten Yoweri Museveni profiliert sich häufig mit Homophobie. Vergangenes Jahr beschuldigte Museveni etwa "den Westen", afrikanischen Staaten Homosexualität aufzwingen zu wollen (queer.de berichtete). Ironischerweise geht das Homo-Verbot in Uganda, das Schwulen und seit 2000 auch Lesben mit lebenslangen Haftstrafen droht, auf die britischen Kolonialherren zurück. Umfragen zufolge befürworten mehr als 90 Prozent der überwiegend christlichen Bevölkerung Ugandas den homophoben Kurs ihrer Regierung.
Dies führte bereits in der Vergangenheit zu Morden: Für große weltweite Schlagzeilen sorgte 2011 der Mord an dem Aktivisten David Kato, der in seinem eigenen Haus erschlagen wurde (queer.de berichtete). Zu diesem Zeitpunkt debattierten Politiker über die Einführung der Todesstrafe für Homosexuelle. (dk)
Der von ersten Medienberichten übernommene Name des Getöteten in diesem Artikel wurde nachträglich in seiner Reihenfolge aus Vor- und Nachname geändert
Ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie uns damals im Konfiunterricht immer vorgehalten würde, wie aktiv und vorbildlich die Menschen in Afrika "ihren Glauben leben" würden. Im Nachhinein klingt das in meinen Ohren wie eine Drohung.